Rätsel um Besitzer: Tierheim nimmt Fundhund aus Knetterheide auf

Bad Salzuflen/ Werl-Aspe . Ein herrenloser schwarz-weißer Jack-Russell-Terrier ist am 13. Oktober von Anwohnern der Straße &bdquo;Zum Brökerbach" in Knetterheide entdeckt worden. Ein Mitarbeiter des Tierheims hat den Vierbeiner dann dort abgeholt. Bisher hat sich allerdings kein Besitzer des Tieres gemeldet. Das gibt den Mitarbeitern des Tierheims Rätsel auf. Ist der Terrier ausgesetzt worden oder ist dem Halter gar etwas zugestoßen?

Das fragt sich Tierpflegerin Melanie Vogt, die für die Hunde in der Einrichtung an der Ziegeleistraße zuständig ist. Der Neuzugang hat keinen Chip und ist nicht registriert. &bdquo;Auch eine Suche über die Facebook-Seite des Tierheims hat bisher nichts gebracht", berichtet Vogt. Seien Hunde entlaufen, meldeten sich die Besitzer in der Regel innerhalb kurzer Zeit, so Vogt. &bdquo;Die meisten sind ja in heller Aufregung, wenn das Tier weg ist, und versuchen herauszubekommen, wo es steckt." Sie will nicht ausschließen, dass der Hund, den die Tierheim-Mitarbeiter zunächst auf den Namen &bdquo;John" getauft haben, ausgesetzt worden ist. Vielleicht auch von Leuten, die von weiter her kommen. &bdquo;Die Fundstelle ist ja nicht so weit von der B 239 entfernt."

Mögliche Gründe Dass Hunde ausgesetzt würden, komme allerdings eher selten vor. Die Hürde, seinen Hund im Tierheim abzugeben, sei nicht besonders hoch (siehe Kasten). &bdquo;Besitzer, die ihr Tier nicht mehr behalten wollen, können es zu uns bringen, ohne dass wir ihnen ein schlechtes Gewissen machen. Eine Abgabegebühr müssen sie auch nicht bezahlen."

Im schlimmsten Fall sei dem Besitzer vielleicht etwas zugestoßen, sagt Melanie Vogt. &bdquo;Das wäre auch eine Erklärung, warum sich noch niemand bei uns gemeldet hat." Sie schließt mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit aus, dass der Hund über einen längeren Zeitraum auf sich alleine gestellt war. &bdquo;Er ist weder unterernährt noch wirkt er verwahrlost." Lediglich die Zähne seien in einem schlechten Zustand. &bdquo;Sie sind vereitert und müssen behandelt werden." Das sei bei älteren Hunden aber nicht ungewöhnlich.

Zustand des Tieres Vogt schätzt, dass &bdquo;John" zwischen sechs und acht Jahre alt ist, er sei nicht kastriert und habe ein freundliches Wesen. &bdquo;Menschen gegenüber ist er kontaktfreudig und in keiner Form verschreckt." Sollte der Hund tatsächlich ausgesetzt worden sein, appelliert sie an den Besitzer, sich zu melden: &bdquo;Auch anonym, wenn ihm oder ihr das lieber ist." Ein Zettel im Briefkasten des Tierheims mit den wichtigsten Angaben zu Alter, Krankheiten und Impfungen würde schon reichen. &bdquo;Ansonsten müssen wir davon ausgehen, dass der Hund nicht geimpft wurde und wieder bei Null anfangen. Vielleicht hat es ja auch in Bezug auf seine Zähne schon eine Vorbehandlung gegeben." Wenn sich kein Besitzer findet, sucht das Tierheim ein neues Herrchen für &bdquo;John". Derzeit seien 13 Hunde in der Einrichtung untergebracht, in der Regel dauere es etwa acht Wochen, bis ein Vierbeiner vermittelt werde, so Vogt.

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