(K)ein hoffnungsloser Fall: Warum „Basti“ seit 951 Tagen im Tierheim Bad Salzuflen lebt

Bad Salzuflen. &bdquo;Basti“ wirkt auf den ersten Blick, als könne ihn kein Wässerchen trüben. Doch der Schein trügt: Der Chow-Chow-Hütehund-Mix fährt schnell und unerwartet &bdquo;aus dem Fell“ – das ist auch der Grund, warum er an diesem Tag bereits seit 951 Tage im Tierheim an der Ziegelstraße lebt.

Zum Vergleich: Die durchschnittliche Verweildauer von Hunden dort beträgt rund vier Monate, bevor sie ein neues Zuhause finden. In der Miniserie &bdquo;Unvermittelt“ widmet sich die LZ den Tieren, die besonders lange in der Einrichtung des Tierschutzvereins Bad Salzuflen-Lemgo leben. &bdquo;Er sieht aus wie ein Teddybär“, sagt Melanie Vogt, Leiterin des Hundehauses, über das Tier, das etwa 50 Zentimeter Schulterhöhe misst und rund 25 Kilogramm wiegt.&bdquo;Und damit wirkt er wie ein klassischer Familienhund. Aber das passt leider nicht mit seinem Verhalten zusammen“, erklärt sie.&bdquo;Basti“ kam Ende 2022 ins Tierheim Bad Salzuflen. Geboren wurde er vermutlich 2017 in Rumänien – möglicherweise lebte er dort auf der Straße.

Sicher ist, dass er später von einer Tierschutzorganisation nach Deutschland gebracht wurde. Seitdem wechselten sich Pflegestellen und Tierheime ab. Vor seiner Ankunft in Bad Salzuflen war er in einem Tierheim im Ruhrgebiet untergebracht, berichtet Vogt.

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Ein richtiges Zuhause hat er in seinen knapp acht Lebensjahren nie gehabt.&bdquo;Er ist ein Ein-Personen-Hund“, sagt Vogt. Das bedeutet: Er kann sich nur auf einen Menschen einlassen. &bdquo;Alle anderen findet er doof“, formuliert es die Tierpflegerin offen. Meist ignoriere er andere Personen. Kommen sie ihm aber zu nah – also unterschreiten sie eine gewisse Distanz – könne er von jetzt auf gleich innerlich explodieren, schnappen und beißen. &bdquo;Das ist natürlich der Grund, warum er schwer zu vermitteln ist.“

Was &bdquo;Basti“ braucht, sei jemand mit viel Geduld und Einfühlungsvermögen. Jemand, der bereit ist, sich ihm langsam und behutsam zu nähern. &bdquo;Derjenige müsste vermutlich jeden Tag hier im Tierheim vorbeikommen“, erklärt Vogt.

&bdquo;Er ist kein hoffnungsloser Fall“ Zunächst solle der Interessent mit einem Tierheim-Mitarbeiter bei einem Spaziergang mitgehen – mit etwas Abstand, damit sich der Hund an Stimme und Geruch gewöhnen könne. Schrittweise könne man sich dann weiter annähern – bis &bdquo;Basti“ schließlich akzeptiere, dass der potenzielle Halter ihm die Leine anlegt.

&bdquo;Er ist kein hoffnungsloser Fall“, betont Vogt, &bdquo;aber man braucht sehr viel Zeit.“Ein Vorteil: &bdquo;Basti“ ist es gewohnt, allein zu sein. &bdquo;Wenn jemand voll berufstätig ist, wäre das kein Problem. Man kann ihn durchaus mehrere Stunden allein in der Wohnung lassen – vorausgesetzt, man geht vorher mit ihm raus.“

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Auch sonst sei er pflegeleicht: kein Kläffer, keine Angst bei Gewitter oder Silvesterlärm. &bdquo;Da stellt er sich eher ans Fenster oder an die Tür und guckt.“Besonders unglücklich scheint &bdquo;Basti“ im Tierheim nicht zu sein, meint Vogt. &bdquo;Er kennt es ja nicht anders.“

Sie selbst kommt gut mit ihm klar – bei manchen Kollegen sei das schwieriger. Eine seiner besten Eigenschaften: &bdquo;Wenn er einen einmal als seine Bezugsperson akzeptiert hat, bleibt er einem wohl ein Leben lang treu.“

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