Schötmaraner DJ arbeitet mit Weltstar Robin Schulz zusammen

Bad Salzuflen-Schötmar . Dario Schürmann hat Großes vor. Der Schötmaraner will die Charts erobern. Für die Zukunft sind Touren im Vorprogramm von Robin Schulz geplant, der seine Songs vor Tausenden Menschen in der ganzen Welt spielt. &bdquo;Ich will, dass eine breite Masse meine Musik gut findet", sagt Schürmann im Gespräch mit der LZ. Die ersten Voraussetzungen sind zumindest geschaffen. Im April hat Schürmann bei &bdquo;Mentalo Music" unterschrieben, dem neu gegründeten Label von Robin Schulz. Dem Osnabrücker gelang mit &bdquo;Waves" 2014 der internationale Durchbruch.

Jetzt ist Schürmanns erster Song auf dem Label veröffentlicht worden. &bdquo;Oxygen", so der Titel, ist ein Remix von einem Song von Schulz. &bdquo;Er hat mich gefragt, ob ich meine eigene Version von dem Track machen möchte", erklärt Schürmann. Bisher wurde seine Fassung von &bdquo;Oxygen" auf der weltweit größten Streaming-Plattform Spotify mehr als 250.000 Mal abgerufen. &bdquo;Ich gehe davon aus, dass der Track insgesamt zwischen fünf und zehn Millionen Mal gestreamt wird", schätzt Schürmann, der sich als Künstler Dario Rodriguez nennt und seit zehn Jahren als DJ und Produzent selbstständig ist.

Und an dieser Stelle muss man einen kleinen Einschub machen. Denn auch wenn Schürmann Sätze sagt wie &bdquo;Wer groß werden will, muss sich mit großen Leuten umgeben" – arrogant oder abgehoben wirkt der 29-Jährige dabei nicht. Eher zielstrebig und abgeklärt und dabei ziemlich offen.

Der erste Song Mit den Marktmechanismen der Musikindustrie beschäftigt er sich schon seit Jahren. 2011 hat er einen ersten Song auf einem kleinen Label veröffentlicht, gemeinsam mit einer Kollegin, die er bei seiner Ausbildung zum Veranstaltungskaufmann in Herford kennengelernt hatte. Wie oft der Song sich verkauft hat? &bdquo;Ich habe nie eine Abrechnung erhalten", sagt Schürmann und lacht.

Fahrt nahm seine Karriere auf, als er 2014 einen Song mit dem Kölner DJ David Puentez veröffentlichte. &bdquo;Daylight" wurde von anderen DJs auf Auftritten gespielt, auf Youtube sind Videos vom weltberühmten Coachella-Festival in Kalifornien zu sehen, auf dem das Publikum zu dem Song vor der Bühne tobt. &bdquo;Es ist schon verrückt zu sehen, wie Tausende zu dem Lied tanzen, das man sich im Kinderzimmer ausgedacht hat", sagt Schürmann und lacht.

Wer jetzt aber denkt, da habe bei ihm ordentlich die Kasse geklingelt, liegt ziemlich falsch. &bdquo;Mit dem Song habe ich nichts verdient", sagt er. Denn die Urheberrechte des Originalsongs lagen nicht bei ihm.

Um es grob zu erklären: In der DJ-Szene werden immer mal wieder ältere Songs neu arrangiert und abgemischt. Das Geld, das beispielsweise für Gema-Gebühren fällig wird, geht aber an den ursprünglichen Komponisten. Im besten Falle bekommt der DJ für den Remix eine vorab vereinbarte Einmalzahlung, sagt Schürmann.

Der Wert, den der Song für ihn hatte, war anderer Natur. &bdquo;Damit habe ich mir einen Namen in der Szene gemacht, und ich konnte mit weiteren namhaften Künstlern zusammenarbeiten." Seine gesamten Veröffentlichungen auf Spotify haben bisher etwa fünf Millionen Abrufe, sagt Schürmann. &bdquo;Das ist für einen kleinen DJ schon ziemlich gut", fügt er hinzu. Aber auch hier müsse man die Proportionen sehen. &bdquo;Die Faustregel ist, dass man für eine Million Streams auf Spotify rund 1000 US-Dollar (etwa 850 Euro) bekommt", sagt er. &bdquo;Einen Lamborghini kann ich mir also noch nicht kaufen", schmunzelt er.

Ruhm statt Geld Robin Schulz hat er über einen gemeinsamen Bekannten kennengelernt. &bdquo;Robin war sofort begeistert von meinen Songs", sagt Schürmann. Schulz bot ihm schließlich einen Vertrag an. Zurzeit arbeitet der Schötmaraner an seiner Marke Dario Rodriguez, benannt hat er sich nach dem ehemaligen Schalke-Fußballspieler Darío Rodríguez.

Gut fünf Jahre habe er unter dem Namen auch regelmäßig im Go-Parc in Herford aufgelegt, sagt Schürmann. Damit müsse nun leider Schluss sein. Wer demnächst mit Robin Schulz oder auch alleine auf den großen Bühnen stehen will, könne nicht zeitgleich noch die regionalen Clubs in Deutschland bespielen. Das könne man den internationalen Booking-Agenturen nicht vermitteln, sagt Schürmann. &bdquo;Es muss groß aussehen."

International bekannte DJs können für Auftritte vor großem Publikum schon mal 100.000 Euro und mehr verlangen. Schürmanns Ziel sind perspektivisch die großen Festivals in Deutschland, wenn es Corona wieder zulässt. &bdquo;Es muss auch nicht immer die Hauptbühne sein."

Der Schötmaraner ist da ganz unsentimental, denn so eine Karriere im Entertainment-Business sei begrenzt. &bdquo;Man kann nur in einem bestimmten Zeitraum Geld verdienen." Nicht unbedingt alle Künstler würden das verstehen, sagt er. Vielen fehle ein elementares Verständnis für die Spielregeln. Dementsprechend ließen sie sich schon bei den Verträgen über den Tisch ziehen. &bdquo;Das sollte man besser mit einem Anwalt machen, damit es später keinen Streit gibt. Vertrag kommt ja von Vertragen", sagt Schürmann. Er weiß, dass es jetzt auf ihn ankommt. Gut zwölf Stunden verbringe er am Tag im Studio. &bdquo;Der Vertrag bei Robin Schulz ist ein Sechser im Lotto", sagt Schürmann. So eine Chance bekomme man nicht zweimal. &bdquo;Jetzt muss ich fleißig sein!"

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