Trotz Corona und Ferien: Arbeiten am Schulzentrum Aspe gehen voran

Bad Salzuflen/Werl-Aspe. Trotz Ferien ist im Neubau der Realschule Aspe ordentlich was los. Allerdings flitzen hier derzeit noch keine Schüler durch die Gänge – Bauarbeiter sind hingegen reichlich unterwegs. Tischler, Fassadenbauer, Elektriker, Trockenbauer oder Maler – diverse Firmen arbeiten aktuell parallel, um das sportliche Ziel der Fertigstellung einzuhalten: Nach den Herbstferien und damit Ende Oktober sollen die Realschüler ihre neuen Lernhäuser beziehen, wenn alles optimal läuft.

Die beiden Projektleiter Tugba Gürel und Frank Hanemann von der Stadt sind optimistisch, dass das auch klappt. Und der Neubau kann sich schon jetzt sehen lassen: Der neue Haupteingang besticht durch eine große Glasfront aus Vogelschutzglas, damit die Tiere nicht dagegen fliegen. Ein Aufzug, um die Realschule barrierefrei betreten zu können, wird im Außenbereich noch installiert. Im Inneren wird laut Frank Hanemann alles recht schlicht gehalten. Und: Es wird auf Tageslicht wert gelegt, das durch große Fensterfronten fällt.

Diese offene Bauweise wurde auch bei der Magistrale angewandt, die die drei zweistöckigen Lernhäuser und den sanierten Fachraumtrakt miteinander verbindet. Die Seiten bleiben bewusst offen, Stahlseile in Wabenoptik stellen später für die nötige Sicherheit her. Über eine Tür gelangen die Schüler im Erdgeschoss nach draußen – zum Aufenthalt in den Pausen oder Freistunden sollen zwischen den Lernhäusern Sitzgelegenheiten und Grünflächen als eine Art Pausenhof entstehen.

Viel Platz in neuen Klassenzimmern Drei Klassen kommen pro Etage und Lernhaus unter, dazu kommen jeweils zwei Differenzierungs- und ein Lehrmittelraum. Die ersten Klassenzimmer sind so gut wie fertig: Sie sind ebenfalls mit großen Fenstern ausgestattet. Jedes Klassenzimmer verfügt zudem über eine eigene Lüftung und eine Fußbodenheizung. &bdquo;Damit sparen wir die Heizkörper im Raum und schaffen mehr Stellfläche", erklärt Hanemann. Die Technik liegt versteckt unter der Decke, die aus Holzwolldämmplatten besteht. Die Wände sind aus schimmernd weiß lasiertem Fichtenholz. Apropos Holz: Für die Decken sowie die Innen- und Außenwände ist Vollholz verwendet worden, ergänzt Hanemann. Das natürliche Baumaterial garantiert nicht nur eine angenehme Akustik. Es soll darüber hinaus die nächsten 22 Jahre CO2-neutral sein.

Zudem erhält jedes Klassenzimmer eine eigene Schrankwand. Und ein Waschbecken. &bdquo;Zu Beginn der Arbeiten stand noch nicht fest, ob wir überhaupt Waschbecken einbauen werden", sagt Tugba Gürel. Aufgrund von Corona seien die jetzt aber fast schon ein Muss. Und die Planer froh, dass sie die Möglichkeit bedacht haben – jedes Klassenzimmer wird nun mit einem Becken für das Händewaschen ausgestattet.

Fachraumtrakt kostet Zeit und Geld An die drei neu errichteten Lernhäuser schließt sich der Fachraumtrakt für Biologie, Physik, Chemie oder Kunst an, der bereits bestand, allerdings komplett saniert worden ist. Die Besonderheit hier: &bdquo;Alle Leitungen liegen in der Decke", erklärt Hanemann. Damit sei man in der Raumgestaltung einfach flexibler. Ursprünglich hatte die Stadt den Trakt nur teilweise sanieren wollen – aufgrund von Brandschutzvorgaben hätte dann aber doch alles entkernt werden müssen. &bdquo;Das hat uns ordentlich Zeit und Geld gekostet", gibt Hanemann zu.

Auch wenn es gerade in der Anfangsphase einige Schwierigkeiten gegeben habe, der Rohbau sehr viel teurer geworden sei und anfangs einfach keine Firmen gefunden werden konnten, &bdquo;kommen wir inzwischen gut voran, und mit dem Ergebnis sind wir bis jetzt sehr zufrieden", sind sich Hanemann und Gürel einig. Sie freuen sich, dass sich auch die Schule und die Hausmeister einbrächten, Interesse zeigten und sehr gut mitzögen. &bdquo;Jetzt läuft der Endspurt. Wir wollen das Ganze ordentlich zu Ende bringen", sagt Hanemann.

Und dann sind er und seine Kollegin noch umso gespannter, wie die Schüler ihr &bdquo;neues Reich" annehmen werden.

Budget von 34 Millionen Euro Sobald die Realschule fertig ist, geht es mit der Gesamtschule Aspe weiter. Dort werden aktuell bereits mehr als 300 Fenster, die noch aus den 1970er Jahren stammen und teilweise undicht waren, ausgetauscht und damit energetisch auf den neuesten Stand gebracht. &bdquo;Die Maßnahme wird gefördert und muss daher bis Ende des Jahres abgeschlossen sein", erklärt Projektleiterin Tugba Gürel. Sind die Fenster drin, geht es im Inneren an die Sanierung in zwei Bauabschnitten. Insgesamt kosten die Maßnahmen am Schulzentrum bislang 31,5 Millionen Euro, 34 Millionen sind veranschlagt. Ob die Mittel ausreichen, wird sich zeigen. Bis Ende 2022 soll alles fertig sein.

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