Richtfest: Die eigentliche Herausforderung steht an der Lemgoer Realschule noch bevor

Lemgo. Es ist eines der größten Bauprojekte der Stadt. An der Realschule wird seit 2022 gebaut - und ein Ende ist vorerst nicht in Sicht. Wohl aber ein Etappen-Erfolg: Der Neubau auf dem Schulgelände liegt im Plan. Am Freitag wurde Richtfest gefeiert.

Gut 42 Millionen Euro werden in den kommenden Jahren voraussichtlich an der Realschule verbaut, wie Kämmerer Frank Limpke auf dem Richtfest betonte. 19,4 Millionen Euro davon fließen in den Neubau und die Gestaltung des Schulhofes. 1,5 Millionen habe die Sanierung des Verwaltungstraktes gekostet, 560.000 Euro die neue Fahrradabstellanlage samt Zuwegung und weitere 20 Millionen werden wohl in das Haupthaus fließen, den unter Denkmalschutz stehenden Deilmann-Bau.

&bdquo;Wie in Knackundback-Brötchen“ Doch vorerst galt es, den ersten Etappensieg zu feiern, wie auch Schulleiterin Dorit Meier beim Richtfest betonte. Dem beauftragten Architekturbüro Hautau-Winterhalter aus Freiburg hätte sich dabei eine besondere Herausforderung gestellt, &bdquo;eine pädagogische Bauaufgabe“, in diesem Fall also moderne Lebensräume für eine inklusive Ganztagsschule zu schaffen. Die langwierige gemeinsame Planung, um bestmöglich allen Bedürfnissen zu entsprechen, zahle sich jetzt aus. In dem Rohbau fühle sie endlich die Weite, die sie im Schulalltag mitunter vermisse. &bdquo;Da fühlt man sich manchmal eher wie ein Knackundback-Brötchen eingeengt“, erklärte sie schmunzelnd vor den zahlreichen Gästen.

Das hybride Gebäude aus Beton- und Holzelementen, wie es Architekt Frank Winterhalter nannte, soll pünktlich zum kommenden Schuljahr an die Schule übergeben werden und liegt damit nicht nur zeitlich, sondern bislang auch finanziell im Plan. Der zweigeschossige Neubau wird dann Platz für die jeweils fünf Klassen aus dem fünften und sechsten Jahrgang bieten. Im Erdgeschoss sind zudem ein Atrium mit Treppen zum Sitzen, ein Selbstlernzentrum und flexibel zu variierende Räume konzipiert. Passend zum Schuljahr 2026/27 soll dann auch der Schulhof neu gestaltet sein, der sich aktuell noch als Baustelle präsentiert.

Größte Herausforderung steht noch bevor Doch damit ist es nicht getan: Nachdem der Umbau des Verwaltungstraktes im Wesentlichen abgeschlossen ist , steht ab kommendem Jahr die eigentliche Herausforderung an: die Modernisierung des unter Denkmalschutz stehenden Hauptgebäudes. Die Planungen für die Maßnahme laufen. Ende 2026/Anfang 2027 soll die Bauphase beginnen. Dann muss das Gebäude komplett geräumt und etwa 700 Schüler auf Neubau, Modulbauten und Räume in der benachbarten Hauptschule verteilt werden. Eine logistische Aufgabe, die allen Beteiligten erneut einiges abverlangen wird.

Im 1966 bis 1971 errichteten Haupthaus stehen dann unter anderem Maßnahmen zum Brandschutz, zur Barrierefreiheit und zur energetischen Sanierung an. Dabei darf die seit 2020 unter Denkmalschutz stehende Raumstruktur samt Fassade nicht angegriffen werden, vielmehr gehe es darum, ein &bdquo;Denkmal fit für die Lernwelt des 21. Jahrhunderts zu machen“, wie es eine der beteiligten Architektinnen formulierte.

Mint-Labor als letzte Maßnahme Läuft alles nach Plan, könnten die Arbeiten bis Herbst 2029 abgeschlossen werden und der Deilmann-Bau von der Schulgemeinschaft übernommen werden. Dann könnten vermutlich auch die Modulklassen wieder abgegeben werden. S ie wurden 2022 mit Beginn der Sanierungsarbeiten im Verwaltungsbau angemietet , um Ausweichquartiere für die Schüler zu schaffen und werden im kommenden Jahr um weitere Modulbauten erweitert.

Noch auf der To-do-Liste steht an der Realschule auch der Ausbau des Mint-Labores. Der soll in dem dem Verwaltungstrakt gegenüberliegenden Pavillon entstehen und ebenfalls bis Ende 2029 fertig sein. Sind alle Bauarbeiten dann 2029 abgeschlossen, wird die Stadt vermutlich gut 42 Millionen Euro in das Großprojekt Realschule investiert haben.

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