Klinikum baut neues Gesundheitszentrum in Schötmar

Bad Salzuflen-Schötmar. Die geplante Erweiterung des Gesundheitszentrums an der Heldmanstraße nimmt Formen an. Nachdem die Klinikum Lippe GmbH (KLG) im Frühjahr bei der Stadt die Einleitung eines Bauleitplanverfahrens für das Millionenprojekt eingereicht hat, soll der Planungsausschuss in seiner Sitzung am Dienstag, 25. August (17 Uhr, Kurhaus), den Aufstellungsbeschluss fassen.

Der Standort Nachdem der Erweiterungsbau für das Gesundheitszentrum in ersten Plänen auf einer Teilfläche des Parkplatzes auf der anderen Seite der Heldmanstraße entstehen sollte, sieht das Konzept jetzt einen Neubau auf einem Feld hinter dem ehemaligen Kreiskrankenhaus und der Rettungswache vor. Das rund 2,3 Hektar große Grundstück steht der Klinikum Lippe GmbH zur Verfügung, heißt es in einer Informationsvorlage der Stadtverwaltung. Die Fläche wird im Norden vom Schulzentrum Lohfeld, im Osten von der Zufahrt zum Schulzentrum, im Süden von der Heldmanstraße und im Westen von der Rettungswache des Kreises Lippe begrenzt.

Parkhaus inklusive Entlang der Heldmanstraße soll auf einer Grundfläche von rund 4000 Quadratmetern das neue Gebäude und dahinter ein Parkhaus auf rund 5000 Quadratmetern entstehen.

Konzept Das erweiterte Gesundheitszentrum soll nach Angaben der Stadt die ambulante, medizinische und pflegerische Versorgung in Bad Salzuflen und insbesondere im Ortsteil Schötmar sicherstellen. Auch tagesklinische Angebote und Betreuungsangebote für teil- und stationäre Patienten sollen geschaffen werden. Im Gesundheitszentrum sollen darüber hinaus Angebote der Daseinsvorsorge – wie zum Beispiel ein Patienteninformationszentrum oder eine Pflegeberatungsstelle – ihren Platz finden.

Hausärzte sollen sich neu ansiedeln Die Versorgungsquote liegt in Bad Salzuflen nur noch bei gut 80 Prozent und könnte durch den hohen Altersdurchschnitt der praktizierenden Allgemeinmediziner in den kommenden Jahren weiter sinken, wenn keine Nachfolger für sie gefunden werden. Laut Aussage von Landrat Dr. Axel Lehmann könnten im neuen Gesundheitszentrum auch angestellte Ärzte tätig werden – ohne das unternehmerische Risiko einer eigenen Praxis und mit einer möglicherweise besseren Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Hoffnungen setzt Lehmann auch auf die neue Medizinische Fakultät in Bielefeld und den Uniklinik-Status des Klinikums Lippe. Die ersten Studenten sollen im Wintersemester 2021/22 kommen.

Hintergrund Gesetzliche Vorgaben und gesundheitspolitische Entwicklungen fordern und ermöglichen eine engere Kooperation zwischen den Einrichtungen, heißt es weiter von Seiten der Stadt. Solche Kooperationen würden durch die räumliche Nähe der verschiedenen Leistungsanbieter im Gesundheitswesen unterstützt.

Rechtlicher Rahmen Der gültige Flächennutzungsplan (FNP) an der Heldmanstraße stellt den geplanten Standort des neuen Gesundheitszentrums als ,,Fläche für den Gemeinbedarf" und unter anderem mit der Zweckbestimmung für &bdquo;gesundheitlichen Zwecken dienende Gebäude und Einrichtungen" dar. Der FNP muss daher aus Sicht der Verwaltung nicht geändert werden. Der Bebauungsplan müsse sich aus dem Flächennutzungsplan entwickeln. Vorgesehen sind im Verfahren unter anderem eine Umweltprüfung und eine frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit.

Kosten Die Klinikum Lippe GmbH hat sich nach Angaben der Stadt als Antragsteller und Projektträger bereit erklärt, die im Zusammenhang mit der Aufstellung des Bebauungsplans entstehenden Kosten vollständig zu tragen. Hierzu werde vor Bekanntmachung des Aufstellungsbeschlusses ein städtebaulicher Vertrag geschlossen.

Historie und heutige Situation Das Gesundheitszentrum ist 2004 nach umfassenden Um- und Neubauten aus dem ehemaligen Kreiskrankenhaus Schötmar hervorgegangen, das zuvor vom Kreis Lippe aus Spargründen und unter großem Protest geschlossen worden war. Das Zentrum bietet heute eine wohnortnahe Notfallversorgung und spezialisierte medizinische Leistungen an. Dazu ist es an die Kliniken in Lemgo und Detmold angebunden. Kooperationspartner im Gesundheitszentrum sind bereits Facharztpraxen mit einem ambulanten OP-Zentrum, Angebote der Krankengymnastik und Physiotherapie sowie das Blutspendezentrum des DRK. In Nachbarschaft des Gesundheitszentrums befindet sich seit 2002 darüber hinaus eine Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie.

Drei Zentren für Lippe Drei neue Gesundheitszentren sollen in Zukunft im Kreisgebiet die ärztliche Versorgung der Lipper weiter verbessern. Neben Oerlinghausen und Lügde ist Bad Salzuflen als ein Standort des NRW-Förderprojekts &bdquo;Regionale 2022" auserkoren worden. Landrat Dr. Axel Lehmann hatte während einer Veranstaltung im ehemaligen Kreiskrankenhaus Schötmar folgende mögliche Nutzungen für das erweiterte Gesundheitszentrum genannt: Patienteninfozentrum, Arztpraxen, Pflegedienst, Apotheke, Pflegeberatung des Kreises und Telemedizin. Wie Lehmann betonte, bestehe in Bad Salzuflen dringender Bedarf an Hausärzten, die sich ebenfalls im neuen Gesundheitszentrum niederlassen sollen.

Klinikum baut neues Gesundheitszentrum in Schötmar

Neue Grundschule in Schötmar: Ausschuss gibt grünes Licht für Planverfahren

Stadt will Bebauungsplan für neue Grundschule in Schötmar aufstellen

Sperre der Heldmanstraße in Salzuflen wird verlängert, und so steht es um die Beetstraße

Neuer „dm-Markt“ eröffnet in Bad Salzuflen

Als Schötmar noch ein Krankenhaus hatte

Unfall, Feuer, Hochwasser: Leitstelle Lippe koordiniert mehr als 100.000 Einsätze

Lippische Landes-Zeitung: Nachrichten aus Lippe, OWL und der Welt

Weiterlesen mit LZplus!

0,99 Euro im ersten Monat

Weiterlesen mit LZplus