Senioren wünschen sich Fußweg an Salzufler Straße in Wüsten

Bad Salzuflen-Wüsten. Viele Autos, ein holpriger Randstreifen, unübersichtliche und brenzlige Situationen beim Überqueren der Straße: Seit rund 30 Jahren wird über einen Ausbau und eine Sanierung der Ortsdurchfahrt in Wüsten (L 535/Salzufler Straße) diskutiert. Nun könnte Bewegung in die Sache zu kommen. Noch in diesem Jahr sollen die Pläne für zwei Ausbauvarianten im Ortsausschuss vorgestellt werden. Das hat zumindest eine Anfrage der SPD-Landtagsabgeordneten Ellen Stock bei der Stadt Bad Salzuflen ergeben.

Dass es dazu Ende des Jahres tatsächlich kommt, das hofft auch Sebastian Hokamp. Er sitzt seit neun Jahren für die CDU im Stadtrat und ist Ortsausschussvorsitzender in Wüsten – er weiß, dass sich das Thema Ausbau der Salzufler Straße seit mehr als 30 Jahren hinzieht. &bdquo;Den Status, dass es hierfür zwei Varianten geben soll, den gibt es allerdings schon seit gut zwei Jahren“, sagt er. &bdquo;Wir warten eigentlich nur die ganze Zeit darauf, dass es endlich voran geht.“

Stolperfalle für Senioren Ausschlaggebend für ein Einschreiten der SPD seien die Probleme gewesen, die die im Stift zu Wüsten lebenden Senioren mit der Verkehrssituation in ihrem Ort haben, heißt es in einer Pressemitteilung der Sozialdemokraten. Zum einen ist da die stark befahrene Salzufler Straße: Die Ortsdurchfahrt hat keinen richtigen Bürgersteig, sondern allenfalls einen seit Jahren holprigen Randstreifen, der gerade für Senioren mit Rollator oder Gehhilfe nur schwer zu bewältigen ist. Und: Die Fußgänger teilen sich den Randstreifen mit Autos, die dort parken oder zu den jeweiligen Grundstücken und Geschäften fahren.

&bdquo;Hier im Stift Wüsten leben 240 Menschen – viele davon sind seh- und gehbehindert und nicht in der Lage, schnell und sicher die Straße zu überqueren“, erzählt Dieter Nietzold, Vorsitzender des Bewohnerbeirates. Einige hätten sogar Angst, ohne Begleitung zur Bushaltestelle zu gelangen. &bdquo;Noch unerklärlicher wird das Ganze, wenn man bedenkt, dass die Installation eines Fußweges bereits seit den 1970er Jahren in Planung ist“, fügt Nietzold an.

Straßen.NRW stimmt sich mit der Stadt ab Das sieht auch Sebastian Hokamp so: &bdquo;Mir ist wichtig, dass es eine vernünftige und sichere Lösung für Senioren und Schulkinder gibt. Ich würde mich freuen, wenn es endlich einen richtigen Fußweg durch unser Ortszentrum gäbe.“Eigentlich zuständig für die Sanierung von Landesstraßen ist der Landesbetrieb &bdquo;Straßen.NRW“. Von der Behörde heißt es laut Sprecher Sven Johanning: &bdquo;Für den Bau eines Bürgersteiges oder eines kombinierten Geh- und Radwegs liegt die Verantwortung in diesem Fall bei der Stadt Bad Salzuflen.“ Bei Ortsdurchfahrten sei das häufig der Fall. Daher habe man eine Kooperationsvereinbarung mit der Stadt geschlossen. Letztere übernehme dann die komplette Planung für die Baumaßnahme, die mit &bdquo;Straßen.NRW“ abgestimmt werde.

Die Stadt Bad Salzuflen hat bereits ein Planungsbüro für den Ausbau der Salzufler Straße beauftragt, berichtet der Technische Beigeordnete Bernd Zimmermann laut Mitteilung der SPD. Noch in diesem Jahr sollen zwei Ausbauvarianten im neu gegründeten Ortsausschuss vorgestellt werden, um die Meinungen der Wüstener einzuholen. Zur Diskussion stünden eine kleinere und eine größere Variante. Die kleinere beinhalte den Ausbau der Straße mit einem schmalen Bürgersteig am Straßenrand und einem gestrichelten Schutzstreifen für Radfahrer. Die größere sehe den Ausbau der Straße sowie den Bau eines kombinierten Geh- und Radwegs inklusive Bordstein vor.

Anwohner müssten sich an den Kosten für den Ausbau beteiligen Das Problem: Bei beiden Varianten müsse die Stadt Grundstücke von Anliegern ankaufen. Außerdem würden die Anlieger anteilig an den Kosten für den Bau eines Gehwegs oder eines Geh- und Radwegs beteiligt – so ist es in der Kommunalen Abgabenordnung (KAG) vorgesehen. Dabei sei bei einer kleineren Variante mit geringeren Kosten zu rechnen als bei einer größeren, erläutert Bernd Zimmermann.

&bdquo;Die Verhandlungen mit den Anwohnern laufen ebenfalls bereits seit zwei Jahren“, ergänzt Sebastian Hokamp. &bdquo;Der Ortsausschuss sollte informiert werden, sobald etwas spruchreif ist.“ Das sei bislang aber nicht geschehen, weil es seines Wissens nach auch nichts Neues gebe – der Stand der Planungen sei eben nach wie vor der von vor zwei Jahren. Hokamp möchte die Wüstener in jedem Fall im Ortsausschuss informieren, sobald neue Erkenntnisse feststehen.

&bdquo;Momentan macht es meiner Ansicht nach aber keinen Sinn, da die Planungen noch viel zu vage sind und mehr Fragen aufwerfen, als sie beantworten.“ Hokamp hofft dennoch, dass sich bis Ende des Jahres vielleicht doch noch etwas Neues ergebe und sich etwas tue. Die Straße und der Ort hätten es in jedem Fall dringend nötig.

Weitere Problemstelle Aus Sicht der Senioren des Stifts zu Wüsten gibt es einen weiteren Bereich, in dem es im Verkehr brenzlig werden kann: Wenn sie zur Bushaltestelle an der Kirchheider Straße wollen, um von dort aus in Richtung Bad Salzuflen zu fahren. Dann müssen sie einmal die Kirchheider Straße überqueren – und das ausgerechnet so nah am Kreuzungsbereich mit der Salzufler Straße, dass sie die von dort kommenden Autos entweder erst sehr spät erkennen können, oder aber, sich gar nicht erst trauen, loszugehen, weil die Wagen auf der abschüssigen Kirchheider Straße oftmals sehr schnell fahren. Eine Situation, die eventuell mit einer Beschränkung auf Tempo 30 entschärft werden könnte, wie die Senioren finden. Die Stadt wolle nun ausloten, was an der Stelle eventuell machbar sei, heißt es laut SPD-Pressemitteilung.

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