Wegen Raumnot: Zwei Bauwagen für die Grundschule Wasserfuhr

Bad Salzuflen-Schötmar. Seit Jahren ringt die Grundschule Wasserfuhr um mehr Platz für die Kinder der Offenen Ganztagsschule (OGS). Nun kommt zumindest ein wenig Bewegung in die Sache: Im Hauptausschuss am Mittwoch ist einstimmig beschlossen worden, übergangsweise zwei sogenannte Tiny Houses auf dem Gelände aufzustellen. Kostenpunkt: 177.000 Euro.

Die Idee war von der Schule ins Spiel gebracht worden, erzählt Rektorin Heike Fechner-Reuter. Denn: Nach einer Brandschau seien nun auch die Räume im evangelischen Gemeindehaus an der Bertastraße, das als Ausweichquartier für die OGS genutzt wurde, nur noch für Kleingruppen von maximal zwölf Schülern zu betreten. Darüber hinaus stünden dort Umbaumaßnahmen an. &bdquo;Wir wissen also gar nicht, wie lange wir die Räume überhaupt noch nutzen können", sagt sie. Darum wolle man nun auf dem Schulgelände die zwei Tiny Houses aufstellen, dabei soll möglichst wenig Fläche vom Schulhof wegfallen, sagt die Rektorin.

Ausgebaute Bauwagen für je 12 bis 15 Kinder

Bei den Tiny Houses handelt es sich um ausgebaute Bauwagen mit einer Innenraumfläche von rund 30 Quadratmetern. Pro Tiny House können laut Vorlage der Verwaltung 12 bis 15 Kinder untergebracht werden. Die Wagen enthalten eine Elektroheizung sowie Sitzbänke, Tische, Hocker, Staufächer und ein mobiles Waschbecken. Aufgrund von Ausschreibung und Lieferzeiten werden die Tiny Houses laut Verwaltung wohl zum Beginn des Schuljahres 2021/2022 zur Verfügung stehen.

Der Vorteil: Da die Verwaltung von einer Lebensdauer von gut 15 Jahren ausgeht, können die Tiny Houses später noch anderweitig aufgestellt und genutzt werden. Schließlich soll die Grundschule Wasserfuhr nach wie vor komplett umgebaut werden.

Umbau ist dringend notwendig

Und dieser Umbau wäre auch dringend nötig, sagt Heike Fechner-Reuter. Aktuell werden in der Grundschule 230 Schüler unterrichtet, 130 Anmeldungen für die OGS liegen vor, davon stehen allerdings 13 Schüler auf einer Warteliste, weil Räume fehlen. Unter Berücksichtigung der Warteliste und ohne Nutzung des Gemeindehauses fehlen der Schule damit laut Vorlage der Verwaltung 38 OGS-Plätze. Gleichzeitig stellt die multifunktionale Nutzung aller Räume für Schule, OGS und andere Angebote die Lehrkräfte immer wieder vor eine logistische Herausforderung. Und auch der Lärmpegel im Gebäude ist immer wieder Thema. &bdquo;Die Brisanz ist da, wir hoffen, dass es endlich mit dem Umbau vorangeht", sagt Heike Fechner-Reuter.

Rückblick: Bereits 2010 wurde ein Anbau für 50 OGS-Plätze geschaffen, doch der stieß schon bald an seine Kapazitätsgrenzen. 2016 gab es dann erneute Ausbaupläne für die OGS es sollten unter anderem mehr Räume und eine Mensa entstehen. Da dann jedoch erst ein Schulentwicklungsplan erstellt wurde, wurden die Umbaumaßnahmen vorerst hintenan gestellt. 2019 fiel die Entscheidung, die Grundschule um einen Zug zu erweitern – sie soll dreizügig werden. Laut Thomas Reinhardt, Fachdienstleiter Schule bei der Stadt, ist die lange Verzögerung darauf zurückzuführen, dass die Vorbereitung des Gesamtkonzeptes sowie die einzelnen Beschlüsse eben ihre Zeit gebraucht hätten.

Im Frühjahr 2021 soll nun der Planungsauftrag erteilt werden, die Planungsphase wird laut Verwaltung wohl ein Jahr in Anspruch nehmen. Mit einem Baubeginn wird frühestens 2022 gerechnet. &bdquo;Ziel ist es, zum Schuljahr 2023/24 die Maßnahmen abgeschlossen zu haben", so die Verwaltung. Ab dann würden auch die Tiny Houses nicht mehr benötigt.

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