Fällung als letzte Option: Stadt hat Sorge um Bäume im Salzufler Kurpark

Bad Salzuflen. In den mehr als 110 Jahren seines Bestehens hat der Kurpark sein Antlitz immer wieder verändert – zuletzt durch den großen Umbau mit der Wiedereröffnung im Juli 2017. Doch jetzt könnte ein weiterer Umbruch bevorstehen – dieses Mal allerdings nicht geplant.

Viele Laubbäume im Kurpark bereiten Sorgen, sie sind augenscheinlich geschwächt. &bdquo;Gut zu erkennen an nicht mehr vollständig geschlossenen Kronen, durch die der Himmel zu sehen ist – aktuell zum Beispiel bei einer Buche vor der Konzerthalle", sagte Technischer Beigeordneter Bernd Zimmermann jetzt vor dem Ausschuss für Tourismus, Gesundheit und Verkehr.

Häufige Kontrollen

In der Folge muss die Stadt die Standfestigkeit der Bäume und die Verkehrssicherheit im Kurpark sowie im angrenzenden Landschaftsgarten immer häufiger kontrollieren – zum Teil alle drei Monate und mit Hinzuziehung von Experten. &bdquo;Unser Ziel ist immer, so viele Bäume wie möglich zu erhalten. Allerdings besteht für die Stadt auch die Verkehrssicherungspflicht und damit eine Haftung im Fall eines Falles", sagte Zimmermann.

Und ist ein Baum zu krank und könnte dadurch dicke Äste verlieren oder sogar komplett umfallen, müsse er deshalb weichen. So sind zuletzt im vergangenen August zwei mehr als 80 Jahre alte Rotbuchen in der Nähe des Eingangs am Kurparksee aus Sicherheitsgründen gefällt worden.

Ursachenforschung läuft

In Bezug auf den Hintergrund der Schwächung von Bäumen im Kurpark ist die Stadt laut Zimmermann noch bei der Ursachenforschung. Er vermutet, dass es mehrere Gründe gibt. Dazu könnten längere Trockenheitsperioden der vergangenen Jahre genauso gehören wie Schädlingsbefall (zum Beispiel durch die Kastanienminimiermotte), zu nah an Wegen liegende Wurzeln oder die salzhaltige Sole.

Anfang 2017 ist reichlich Thermalsole aus einem Leck am Leopoldsprudel ausgelaufen und hat weite Teile des Kurparks unter Wasser gesetzt. Der Brunnen ist mittlerweile saniert, doch vermutet Zimmermann, dass die Süßwasserlinse unter dem Kurparkboden durch den Klimawandel kleiner geworden sein könnte. Mit der Folge, dass mehr aggressive Sole an die Wurzeln von Bäumen gerät und diese belastet.

Problem gibt es auch in anderen Themalsole-Bädern

Auch andere Thermalsole-Bäder hätten ähnliche Probleme, hat der Technische Beigeordnete erfahren. Zimmermann schlägt vor, dass jetzt zunächst weitere Ursachenforschung durch Untersuchungen von Böden, Pflanzen und Brunnen betrieben werden soll. Danach sollen weitere technische Möglichkeiten zum Erhalt des vorhandenen Baumbestands eruiert werden.

Zur künftigen Strategie im Kurpark gehört zudem das Ausprobieren von standortgerechten Baumarten, die zum Beispiel besser mit dem Klimawandel zurechtkommen. Seit 2014 seien im Kurpark viele exotische Baumarten zum Testen gepflanzt worden. Mit der Gleditschie beispielsweise – die auch Lederhülsenbaum genannt wird und ursprünglich aus Amerika stammt – habe man sehr positive Erfahrungen gemacht.

Dazu sollten die künftigen Standorte von Bäumen zuvor untersucht werden, ob sie auch geeignet sind. Ausgewachsene Bäume zu versetzen, hält Zimmermann im Übrigen nicht für das geeignete Mittel. Für Neuanpflanzungen im Kurpark sind 20.000 Euro im Haushaltsplan für das kommende Jahr angemeldet worden.

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