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Initiative „WiduLand“ sieht bei der ICE-Trasse keine Entwarnung

Thomas Reineke

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Ein ICE ist auf der viergleisigen Schnellfahrstrecke Hannover-Würzburg unterwegs und überfährt die Aula-Talbrücke.
Für eine Neubautrasse durch Bad Salzuflen müssten ebenfalls größere Brücken und ein Tunnel durch den Obernberg gebaut werden. - © Deutsche Bahn AG / Georg Wagner
Ein ICE ist auf der viergleisigen Schnellfahrstrecke Hannover-Würzburg unterwegs und überfährt die Aula-Talbrücke. Für eine Neubautrasse durch Bad Salzuflen müssten ebenfalls größere Brücken und ein Tunnel durch den Obernberg gebaut werden. (© Deutsche Bahn AG / Georg Wagner)

Bad Salzuflen/Berlin. Die politische Vorgabe von einer maximalen Fahrtzeit von 31 Minuten sei vom Tisch, sagt der Bünder und ehemalige Bad Salzufler Frank Schäffler zum Ausbau der ICE-Verbindung Bielefeld-Hannover. Der FDP-Bundestagsabgeordnete leitet dies aus der Antwort auf eine Anfrage beim neuen Bahnbeauftragten der Bundesregierung, Michael Theurer (ebenfalls FDP), ab (wir berichteten).

Der Parlamentarische Staatssekretär hatte wörtlich geschrieben: „Erst im Rahmen der Planung wird variantenoffen geprüft, welche Lösung die verkehrlichen Anforderungen einschließlich einer Fahrzeitverkürzung wirtschaftlich und raumverträglich erfüllt. Die notwendigen Erkenntnisse werden erst im ergebnisoffenen Planungsprozess generiert."Was bedeutet diese Aussage für Bad Salzuflen?

Dogma fällt

„Es ist zunächst einmal erfreulich, dass das Dogma von 31 Minuten wohl nicht mehr gilt. Diese Fahrtzeit wäre nur mit einer Neubautrasse auch durch Bad Salzuflen realisierbar gewesen", sagt Monika Prüßner-Claus. Die Ratsfraktionsvorsitzende der Freien Wähler ist Mitglied der Bürgerinitiative „WiduLand" und jüngst als Kassenprüferin und Mitglied der Steuergruppe in den erweiterten Vorstand des Vereins gewählt worden. „Aber trotzdem halten wir eine Neubautrasse durch Bad Salzuflen für möglich. Deswegen werden wir weiter für einen Ausbau der Bestandsstrecke kämpfen, für den wir ja auch ein eigenes Konzept vorgelegt haben", sagt Prüßner-Claus.

Sie wohnt in der Siedlung Elkenbrede nahe der Stadtgrenze zu Herford. Eine ICE-Neubautrasse würde aller Voraussicht nach parallel zur A 2 geführt und sehr nahe an die Häuser heranrücken. „Die Menschen hier sind deswegen weiter in großer Sorge", sagt Prüßner-Claus. Die Siedlung Elkenbrede ist ab den 1930er Jahren entstanden. In ihr wohnen rund 1000 Menschen. Dort gibt es eine Siedlungsgemeinschaft, deren Sprecherin Prüßner-Claus ist.

Bahn-Konferenz zu Bad Salzuflen in zweiter Jahreshälfte

Aktuell wird nach Information der Redaktion die ICE-Bestandsstrecke zwischen Bielefeld und Hannover von der DB Netz AG auf Ausbaumöglichkeiten geprüft. In der zweiten Jahreshälfte soll es um mögliche Neubautrassen gehen. Dann soll es auch eine sogenannte „Regionalkonferenz" der Deutschen Bahn allein für Bad Salzuflen geben, wie Bürgermeister Dirk Tolkemitt auf Anfrage bestätigt.

Dabei handelt es sich um ein Informationsforum für Vertreter aus Politik, Verwaltung und Verbänden. Prüßner-Claus möchte, dass sich vorab die Salzufler Politik mit dem Thema befasst – auch um gut auf die Regionalkonferenz vorbereitet zu sein.

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