Bad Salzuflen. Nun ist es offiziell: Die Grundschulen Kirchplatz und Wasserfuhr werden perspektivisch in einem Neubau zu einer fünfzügigen Grundschule zusammengelegt. Das beschloss der Rat am Mittwochabend mit großer Mehrheit in geheimer Abstimmung. Von den laut Verwaltung 57 anwesenden Ratsmitgliedern in der Konzerthalle stimmten 37 dafür und 20 dagegen.
Unter anderem CDU, Grüne, Freie Wähler und FDP hatten sich bereits im Vorfeld für einen entsprechenden Neubau ausgesprochen und im Schulausschuss entsprechend abgestimmt. Allerdings wird es wohl noch Jahre dauern, bis dieser fertig gestellt ist. Zunächst einmal muss ohnehin ein Standort für die neue Schule gefunden werden. Immerhin um die 500 Schüler, so heißt es, könnten dort unterrichtet werden. Angedacht ist bisher eine sogenannte Cluster-Lösung: Die Kinder werden also auf mehrere Gebäude verteilt. Derzeit werden in der dreizügigen Grundschule am Kirchplatz 217 Kinder unterrichtet, in der Wasserfuhr mit zwei Zügen 220 Kinder.
Konkreten Standort ausfindig machen
Wie mehrfach berichtet, war von der Verwaltung der Sportplatz in Ehrsen als Standort ins Spiel gebracht worden, was bei vielen Ehrsenern nicht gut ankam. So ist bei dem jetzt gefassten Beschluss der Standort ausgeklammert worden. Die Verwaltung will nun verschiedene Möglichkeiten prüfen.Die SPD konnte sich nicht damit durchsetzen, erst über die Zusammenlegung abstimmen zu lassen, wenn die Verwaltung einen konkreten Standort ausfindig gemacht hat. Auch der parteilose Ratsherr Dr. Johann Malcher scheiterte mit seinem Anliegen, die Bürgerinnen und Bürger entscheiden zu lassen.
Beide Anträge wurde mit namentlicher Abstimmung abgelehnt. Malcher hatte noch erfolglos versucht über eine Klage vor dem Verwaltungsgericht Minden die Abstimmung vorerst zu verhindern. In der Sitzung erläuterte Malcher unter anderem, dass er sich von der Verwaltung nicht ausreichend über die Pläne für die neue Schule informiert fühle.
In der Diskussion zur eigentlichen Abstimmung machten die Sozialdemokraten noch mal deutlich, dass sie eine Kostenanalyse der Verwaltung zur neuen Schule vermissen und warfen die Summe von 60 Millionen Euro plus/minus in den Raum, die Bürgermeister Dirk Tolkemitt (CDU) aber als rein spekulativ bezeichnete. Über seriöse Zahlen könne man erst reden, nachdem der Beschluss zu einer fünfzügigen Schule gefasst sei und man mit den Planungen beginnen könne. Das ist nun der Fall.