Anhänger, Töpfe und eine Uhr aus dem Drucker

Bad Salzuflen-Schötmar. In der Autoindustrie werden 3D-Drucker bereits seit Längerem dazu eingesetzt, ganze Prototypen zu erstellen. Ganz so leistungsfähig sind die Geräte am Rudolph-Brandes-Gymnasium natürlich nicht, aber Teile einer Drohne lassen sich auch dort drucken. Jetzt hat die Schule vom &bdquo;zdi-Zentrum Lippe.MINT“ zu den drei schuleigenen Druckern noch mal sechs weitere Geräte dazubekommen, die Schülerinnen und Schüler beispielsweise nutzen können, um eigene Ideen umzusetzen.

Ziel des &bdquo;zdi-Zentrums Lippe.MINT“ ist es, in Lippe Nachwuchsförderung im Bereich Naturwissenschaft und Technik zu koordinieren und zu bündeln, um Unterrichtsangebote sowie außerschulische Angebote zu ermöglichen.

2019 den ersten 3D-Drucker angeschafft &bdquo;Die vom zdi bereitgestellten Drucker sind als Bausätze geliefert worden, die nun von den Schülerinnen und Schülern selbst zusammengebaut worden sind“, sagt Jan Tristan Ulrich. Der Physiklehrer koordiniert gemeinsam mit seiner Kollegin Kathrin Erdsiek die verschiedenen Projekte, die sich mit dem 3D-Druck beschäftigen. Die Geräte kommen ebenso im Unterricht zum Zuge wie in AGs.

Bereits 2019 hat die Schule ihren ersten 3D-Drucker angeschafft, berichtet Ulrich. &bdquo;Das Modell hat damals noch um die 5000 Euro gekostet“, sagt er. Die jetzt vom zdi bereitgestellten Modelle kosten nur noch einen Bruchteil: etwa um 300 Euro. &bdquo;Die Preise sind in den vergangenen Jahren gesunken, auch wenn man fairerweise sagen muss, dass die Qualität des ersten Modells besser ist.“

Grundsätzlich gelte aber, dass die Technik der Drucker immer besser wird. Etwa 50 mal 50 Zentimeter messe ein Gerät in der Fläche und 70 Zentimeter in der Höhe, erklärt Ulrich. Gedruckt wird mit Filament, einem Material, das beispielsweise aus Nylon, Polycarbonat oder Carbon bestehen kann. &bdquo;Eine Rolle mit einem Kilogramm Filament erhält man ab 15 Euro“, sagt der Pädagoge. Mit der Menge komme man schon recht weit.

Lange Druckzeiten Vergleichsweise lang dauere allerdings der Druckprozess, bei dem das neue Objekt Schicht für Schicht gedruckt wird. Für die Produktion von Drohnenteilen brauche das Gerät circa sechs Stunden, sagt der Fachlehrer. Bis man einen etwa fünf mal fünf Zentimeter großen Schlüsselanhänger in der Hand galten könne, dauere es 20 bis 30 Minuten. Die Kosten für die Anhänger liegen übrigens bei etwa zehn Cent, ein gedruckter Blumentopf koste um die 90 Cent.

Die Schülerinnen und Schüler produzieren aber nicht nur nach Anleitung. &bdquo;Sie können auch eigene Ideen entwickeln und diese dann drucken“, sagt Ulrich, der den Einsatz der Geräte in der Schule für sehr sinnvoll hält. &bdquo;Das 3D-Drucken fördert das räumliche Denken und die Kreativität.“ Zudem spiele es auch beim Thema Nachhaltigkeit eine Rolle. &bdquo;Defekte Teile wie beispielsweise Klemmen lassen sich einfach nachdrucken.“

Im Internet gebe es riesige Datenbanken mit entsprechenden Anleitungen, und es können auch selbst Modelle entworfen werden. Aber es es gibt Grenzen. &bdquo;Die Schüler drucken natürlich unter Aufsicht“, sagt Ulrich. Denn mit dem 3D-Drucker lassen sich im Zweifelsfall auch Waffen herstellen. Aber es gibt auch andere Barrieren.

Zur Uhr zusammengesetzt &bdquo;Wenn ein Projekt zwei Tage für den Druck brauchen würde, dauert das natürlich zu lang“, sagt Ulrich. Mehrere Stunden dürfen es aber sein. &bdquo;Meistens geben die Schüler dem Drucker dann morgens vor dem Unterricht den Auftrag, und nach dem Unterricht am Nachmittag ist das Objekt fertig, und sie können es abholen.“

In einer AG programmieren und drucken die Schülerinnen und Schüler derzeit eine LED-Uhr. Hierfür treffen sie sich alle zwei Wochen. Die einzeln gedruckten Teile werden später zu der Uhr zusammengesetzt. Dabei bekommen sie auch Unterstützung von Dozenten des zdi. Das Projekt 3D-Drucker wird gefördert mit Mitteln des NRW-Ministeriums für Kultur und Wissenschaft sowie der Regionalagentur für Arbeit.

&bdquo;Solche Angebote geben uns als Schule noch mal ganz andere Möglichkeiten, Zukunftstechnologien wie den 3D-Druck mit Einblick in die industrielle Fertigung anzubieten“, sagt Jan Tristan Ulrich.

Anhänger, Töpfe und eine Uhr aus dem Drucker

„MINT“-Tag lockt Schüler und Unternehmen nach Lemgo

Der Lippe.MINT-Tag lockt 1000 Besucher in die Phoenix-Contact-Arena

Mila Hauser von der Blomberger Sekundarschule gewinnt beim MINT-Quiz

Anime-Projekt an der Realschule Aspe in Bad Salzuflen

MINT-Projekte in Lippe: Land NRW investiert in junge Talente

Graffiti-Projekt bringt Jung und Alt in Extertal zusammen

Lippische Landes-Zeitung: Nachrichten aus Lippe, OWL und der Welt

Weiterlesen mit LZplus!

0,99 Euro im ersten Monat

Weiterlesen mit LZplus