Getränke-Debakel bei Drohnenshow: Salzufler Gastronom wehrt sich gegen Shitstorm

Bad Salzuflen. Nachhaltiger hätte die Veranstaltung &bdquo;Bad Salzuflen blüht auf“ für Mark-Oliver Weiß kaum sein können – nur anders als erhofft. Seitdem wird der Gastronom nämlich immer wieder auf seine vermeintliche &bdquo;Fehlkalkulation“ bei den Getränken angesprochen. Bei der Drohnenshow am Samstagabend, 6. April, waren bereits gegen 20.30 Uhr die Getränke im Kurpark ausgegangen, der Unmut der Besucher entsprechend groß, auch ein Shitstorm in den sozialen Medien ließ nicht lange auf sich warten. Doch das will Weiß so nicht stehen lassen – und seine Sicht der Dinge schildern.

Immerhin bringt der 56-Jährige reichlich Event-Erfahrung mit. Seit gut einem Jahr betreibt er die Gastronomie im Schötmaraner Schützenhaus, ist zudem seit 30 Jahren in der Branche tätig und seit 15 Jahren selbstständig auf Veranstaltungen unterwegs – auch auf Events in Salzuflen wie der &bdquo;Nacht der 10.000 Kerzen“. Jetzt werde er immer wieder angesprochen, warum es just bei der Drohnenshow mit der Organisation so gar nicht klappte. &bdquo;Ich kann den Unmut ja verstehen“, sagt er. Doch er habe wie immer kalkuliert. Letztendlich hätte vieles aber schlichtweg anders kommuniziert werden müssen.

Für vier Stunden kalkuliert

Bereits seit Monaten sei klar gewesen, dass er mit zwei Getränkewagen den Sonntag von &bdquo;Bad Salzuflen blüht auf“ auf dem Salzhof und vor der Wandelhalle bespielen werde. Etwas später sei dann noch die Anfrage für den Nachholtermin der Drohnenshow reingekommen. Ihm sei von der Stadt als Veranstalter kommuniziert worden, dass dieses Event von 17 bis 21 Uhr laufe. Nach der zehnminütigen Drohnenshow um 21 Uhr sei Schluss, danach müssten die Besucher den Kurpark aus Lärmschutzgründen verlassen, dann dürfe dort auch nichts mehr ausgeschenkt werden. Mit diesen vier Stunden habe Weiß also kalkuliert. &bdquo;Wir überlegen vorab, wie viel wir in dieser Zeit verkaufen können.“

Bis 18.30 Uhr sei auch kaum etwas los gewesen. &bdquo;Ab 19 Uhr wurden wir dann völlig überrannt.“ Als auch um 20 Uhr immer noch Massen in den Park strömen und die Schlangen vor den Ständen immer länger werden, entscheidet Weiß, auch noch seine kompletten Vorräte für den Sonntag zu holen. Auch die verkauft er im Anschluss bis auf den letzten Tropfen – um 20.30 Uhr ist der erste Getränkewagen, um 20.47 Uhr der zweite vollständig ausverkauft, berichtet er. &bdquo;13 Minuten vor Verkaufsende.“ Knapp, aber eigentlich ganz gut kalkuliert. Zum Vergleich: &bdquo;An Silvester haben wir gerade mal ein Drittel davon verkauft.“

&bdquo;Sieht so aus als kriegten wir das nicht hin“ Doch anders als den Gastronomen ist den am Ende laut Stadt mehr als 5000 Besuchern scheinbar nicht klar, dass sie nach der Drohnenshow eben nicht noch im Kurpark verweilen können, sondern diesen dann verlassen sollen. &bdquo;Die Besucher dachten, das geht alles noch länger.“ Dass das nicht besser kommuniziert worden sei, ärgere ihn. &bdquo;Ich habe getan, was geht.“ Zudem hätte sich Weiß gewünscht, dass die Stadt gegen 20 Uhr einen Einlassstopp für den Kurpark veranlasst hätte. &bdquo;Schließlich hätte man die Drohnen auch von außen sehen können.“ Bei den Massen sei ein normaler Verkauf aber gar nicht mehr realisierbar gewesen.

Genauso wenig wie ein spontanes Aufstocken der Vorräte wenige Tage vorher, als das gute Wetter absehbar war. Denn die Kühlanhänger müssten für eine solche Veranstaltung schon Monate im Voraus bestellt werden. Hier müsse man also auf Erfahrungswerte setzen. &bdquo;Jetzt sieht es allerdings so aus, als kriegten wir das nicht hin“, sagt Weiß. Dabei sei das doch sein Beruf, sein Leben. Er finde es schade, dass ihm als Dienstleister jetzt die Schuld in die Schuhe geschoben werde und das Ganze nun an ihm und seinem Namen hängen bleibe. Dabei stellt er klar: &bdquo;Wir haben alles richtig gemacht.“

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