Trio „Fabian und die Detektive“ singt schwarzhumorige Texte beim Salzufler Kulturimbiss

Bad Salzuflen. &bdquo;Alles hat seine Zeit“, das hat auch das Trio &bdquo;Fabian und die Detektive“ vor rund 30 Jahren einsehen müssen. Die Welt ist wohl nicht bereit gewesen für eine ebenso grandiose wie gewagte Mischung aus lustig-swingenden Liedern und bösen, schwarzhumorigen Texten. Dafür ist sie es aber jetzt umso mehr. Mit den Liedern, mit denen der Gruppe in den 1990er Jahren der große Durchbruch verwehrt geblieben ist, haben die Musiker am Samstagabend als Kulturimbiss-Häppchen die Besucher im Kurpark an der Konzertmuschel begeistert.

&bdquo;Fabian und die Detektive“ sind nicht wie alle anderen. Das wird schnell klar, wenn Sänger, Gitarrist und Komponist Fabian Maria Lau ins Mikrofon singt. Überraschend, witzig, peppig und ganz schön böse sind seine Texte, die zumindest in Teilen auf seine jahrelange Berufserfahrung als Krankenpfleger auf der Intensivstation zurückzuführen sein dürften. Dass die Debüt-CD den Namen trägt &bdquo;Willkommen auf der Intensivstation“ – geschenkt.

Songs über Kriegsverletzte

Regelmäßigen Kulturimbiss-Besuchern dürfte beim Einmarsch des Trios schnell aufgefallen sein: &bdquo;Den kenne ich doch.“ Carsten J. Hormes, der den Kulturimbiss seinerzeit ins Leben gerufen hatte, spielte am Kontrabass. Auch er war bereits vor 30 Jahren Teil der Band, ebenso wie der Akkordeon-Spieler Roman D. Metzner. Die Lipper hatten sich damals zu einem Trio zusammengefunden, das gemeinsame Wirken aber wieder eingestellt, als sich kein großer Durchbruch einstellen wollte.

Dass es überhaupt ein Comeback der Gruppe gegeben habe, sei nur einem spontanen Ereignis im vergangenen Jahr im Kurpark zu verdanken, erklärte Fabian Maria Lau. &bdquo;Da hatten wir uns bei einer Veranstaltung kurzerhand dazu entschieden, zusammen etwas zu spielen und dabei blieb es dann auch.“ Dass die Lieder von vor 30 Jahren noch immer aktuell sind, das freue natürlich einen Musiker, der damit beweist, dass er etwas Zeitloses geschaffen hat. Manchmal mache es aber angesichts der dann offenbar nicht eingetretenen Veränderung traurig, sagte Lau. So auch das Lied über einen Kriegsverletzten, der den Operationssaal als das Paradies bezeichnet, denn Schmerzmittel, Antibiotika oder eine saubere Amputation sei für viele Kriegsverletzte nur ein Traum.

Frauenbild auf die Schippe nehmen

Mit besonderer Hingabe hatte sich Lau dem Texten gleich mehrerer frauenfeindlicher Lieder gewidmet. &bdquo;Das erste Lied hat bei vielen Auftritten immer für Diskussionen gesorgt, ob das Lied nun frauenfeindlich ist oder nicht“, sagte Lau. &bdquo;Deswegen habe ich dann eines geschrieben, über das nicht diskutiert werden muss - es ist frauenfeindlich!“ Und tatsächlich konnten sich die Zuhörer bei den Texten das Lachen nicht verkneifen. Zu plakativ spielte Lau mit den Rollenbildern und zog sie so durch den Kakao, dass die Texte kaum ernst gemeint gewesen sein konnten. &bdquo;Sie sehen alle zufrieden und nicht empört aus. Ich glaube, Sie verstehen Satire“, stellte der Sänger zufrieden fest.

Und auch dass er nach knapp 30 Jahren den einen oder anderen Texthänger hatte oder gar eine Strophe zweimal sang, machte ihn für die Zuhörer nur umso sympathischer. Ein Glück, dass sich das Trio wieder zusammengefunden hat und die Musikwelt nun mit überaus unterhaltsamer Musik bereichern kann.

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