Diese Fische tummeln sich in Salzuflens Gewässern - nicht alle haben es leicht

Bad Salzuflen. Werre, Bega, Salze - gleich drei Fließgewässer durchströmen Bad Salzuflen. Gerade im Sommer werden die Ufer gerne aufgesucht, um an ihnen entlang zu spazieren, sich an ihnen auszuruhen oder auch mal, um die Füße ins kühle Nass zu halten.

Vor allem aber sind die kleinen Flüsse auch der Lebensraum für zahlreiche Pflanzen und Tiere. Unter ihnen auch verschiedene Fischarten. Doch nicht allen Beständen geht es gut. Im Gegenteil: In einigen Fällen ist sogar Unterstützung gefragt.

So tummeln sich in Werre und Bega vor allem Bachforelle, Äsche, Barsch, Döbel, Aal und Hecht. In der Salze sind vorwiegend Bachforelle und Groppe/Koppe zu finden. Doch gerade den letztgenannten zwei Arten geht es nicht gut - der Bestand geht zurück. &bdquo;Die Bachforelle ist gefährdet. Das hat mehrere Gründe“, sagt Axel Straube, Vorsitzender des Sportfischervereins (SFV) Bad Salzuflen.

Kiesbänke verschlammen Zum einen ist nicht überall ein guter ökologischer Zustand gegeben, wie ihn die Europäische Wasserrahmenrichtlinie vorgebe. So setzten beispielsweise Sedimente, die durch Starkregenereignisse ungebremst in die Gewässer gelangen und in letzter Zeit häufiger vorkamen, Bega und Werre teilweise zu. &bdquo;Kiesbänke verschlammen dadurch, Laichplätze der Bachforelle verschwinden so und eine natürliche Reproduktion ist nicht mehr möglich“, so Straube. Das erkenne man auch daran, dass die Bega eigentlich klar ist. In diesem Jahr jedoch kaum. Keine guten Voraussetzungen für die Fische.

Der Verein habe sich daher dazu entschlossen, ein Eigenvermehrungsprogramm aufzulegen. Dazu würden Bachforellen entnommen, abgestreift und die Eier ausgebrütet. &bdquo;Wenn die Fische etwa zweieineinhalb Zentimeter erreicht haben, setzen wir sie wieder raus“, erklärt Straube weiter. Ohne diese Besatzmaßnahme gebe es womöglich kaum noch Bestände, so der Vorsitzende.

Großbrand und invasive Arten Doch auch andere Probleme machten den Fischen zu schaffen. So habe im Herbst 2019 der Großbrand in der Ladestraße ein großes Fischsterben in der Bega zur Folge gehabt. 95 Prozent aller Fische in dem Bereich von der Brandstelle am Schötmaraner Bahnhof bis zur Einmündung der Bega in die Werre in Höhe des Bega-Bads waren damals getötet worden. Vergangenes Jahr brannte es an gleicher Stelle erneut, jedoch nicht mit einem solch verheerenden Ausmaß. Nachwirkungen sind jedoch immer noch zu spüren .

Hinzu kommen dann auch noch invasive Arten, wie der Kormoran aus der Luft und die Schwarzmund-Grundel, ein Laichräuber, die ein Problem für die heimischen Fische seien. &bdquo;Die Schwarzmund-Grundel ist überall und verdrängt die Koppe“, so Axel Straube.

Es wird verbessert Und auch die Durchgängigkeit der Gewässer im Sinne der europäischen Wasserrahmenrichtlinie spiele für einen gesunden Fischbestand eine wichtige Rolle. Hier wurde und wird viel getan. An der Salze passe es inzwischen. Mit der neuen &bdquo;Fischtreppe“, bei der es sich genau genommen um einen Raugerinne-Beckenpass mit Querriegeln handelt, die vergangenes Jahr fertiggestellt wurde , wurde hier die komplette Durchgängigkeit geschaffen. &bdquo;Da können die Fische hochziehen“, sagt Axel Straube. Und auch entlang der Werre und Bega würde gearbeitet, beispielsweise am Werre-Wehr am Bergertor in Herford, das gerade umgebaut wird sowie auch am Braker Schloss .

Dennoch geht der Vereinsvorsitzende davon aus, dass eine komplette Durchgängigkeit nicht überall für jede Fischart geschaffen werden könne. Und auch an das Erreichen eines guten ökologischen Zustandes der Gewässer glaube er nicht mehr.

Die Europäische Wasserrahmenrichtlinie Die Europäische Wasserrahmenrichtlinie ist im Jahr 2000 in Kraft getreten. E uropaweit wird angestrebt, alle Flüsse, Seen, Grundwasser und Küstengewässer bis spätestens 2027 in einen &bdquo;guten Zustand“ zu überführen. Die Ressource Wasser soll länderübergreifend und nachhaltig bewirtschaftet werden. Dabei soll die ökologische Funktionsfähigkeit der Gewässer erhalten bleiben. In einem guten Zustand sind Oberflächengewässer laut Bundesministerium für Land- und Fortswirtschaft dann, &bdquo;wenn ihre Lebensgemeinschaften, ihre Struktur und die chemischen Inhaltsstoffe von Menschen nur gering beeinflusst sind.“

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