So war das Weihnachtskonzert der NWD in Bad Salzuflen

Bad Salzuflen (krü). Das Weihnachtskonzert der Nordwestdeutschen Philharmonie (NWD) mit dem Paderborner Domchor sowie der Mädchenkantorei am Hohen Dom unter der Leitung von Thomas Berning verwandelte die Konzerthalle für rund 600 Gäste in ein festliches Klangparadies.

Ein festlicher Auftakt mit Bach

Den Abend eröffnete die Suite Nr. 3 D-Dur von Johann Sebastian Bach. In seinen vier Orchestersuiten folgen einer ausgedehnten Ouvertüre verschiedene stilisierte Tanzsätze. Mit scharfen Punktierungen der französischen Ouvertüre begann das Orchester ein Werk, das einen Moment brauchte, um punktgenau zu wirken. Sonore Bässe und flinke Streicher paarten sich mit dem schmetternden Glanz der Trompeten. Die bekannte &bdquo;Air“, oft als &bdquo;Air auf der G-Saite“ bezeichnet, zählt zu den berühmtesten Musikstücken und ist einer italienischen Arie nachempfunden. Das Orchester hob ihre dahinschwebende Schönheit mit empfindsamen Steigerungen hervor.

Romantische Weihnachtsklänge Felix Mendelssohn Bartholdys Weihnachtskantate &bdquo;Vom Himmel hoch, da komm ich her“ von 1831 entführte das Publikum in den romantischen Chorklang. Geistliche Musik hat den Komponisten stets begleitet, der stark von Bachs Musik beeinflusst wurde. Das Werk ist für Sopran, Bariton, fünfstimmigen Chor sowie Klarinetten und Hörner geschrieben, die die romantische Klangfärbung unterstreichen. Es vertont sieben Strophen des 1535 von Martin Luther gedichteten Weihnachtsliedes.

Die Domkantorei Paderborn, präzise und homogen, brachte die festliche Botschaft von Luthers Weihnachtslied mit großer Textverständlichkeit zur Geltung. Flirrende Geigenklänge stiegen &bdquo;vom Himmel herab“ und mischten sich mit himmlischem Chorklang, dem helle Kinderstimmen besonderen Glanz verliehen. Im kernigen Stimmklang und würdevollen Ton verkündete Bariton Ansgar Theis, der sein Studium in Detmold begann, die Heilsbotschaft. Sopranistin Anne Sophie Brosig, ebenfalls in Detmold ausgebildet, überzeugte mit glockenhellem Klang. Besonders in der Höhe beeindruckte sie durch Zartheit und Ausdrucksstärke in großer Leichtigkeit.

&bdquo;Der Stern von Bethlehem“ Die Balance zwischen Chor und Orchester überzeugte besonders in der neunsätzigen Kantate &bdquo;Der Stern von Bethlehem“ op. 164, die Joseph Rheinberger 1891 auf einen Text seiner Gattin Fanny von Hoffnaaß schrieb. Die heute eher unbekannte Kantate zählt zu den bedeutenden spätromantischen Weihnachtsoratorien.

Ungemein textausdeutend gelang den zahlreichen Choristen die festliche Eröffnung mit dem Chorsatz &bdquo;Erwartung“, der die Hoffnung auf &bdquo;lichttröstende Kunde“ in &bdquo;nächtlicher Stunde“ vermittelt. Sopranistin Anna Sophie Brosig glänzte im schönsten Wechselgesang mit dem Chor. Bariton Ansgar Theis interpretierte die poetischen Texte mit großer Ausdruckskraft. Der Chor verlieh den Sätzen eine beeindruckende Klangfülle und entfachte Dramatik, während die Nordwestdeutsche Philharmonie mit warmem Streicherklang in fein abgestimmter Dynamik begleitete.

Domkapellmeister Thomas Berning führte Orchester, Chor und Solisten mit sicherer Hand durch ein anspruchsvolles Programm, das viel Applaus erhielt.

So war das Weihnachtskonzert der NWD in Bad Salzuflen

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