Deshalb stellt die Salzufler SPD (wahrscheinlich) keinen Bürgermeisterkandidaten auf

Bad Salzuflen. Die SPD der Kurstadt wird aller Voraussicht nach ohne Bürgermeisterkandidaten in die Kommunalwahl am 14. September gehen. Das gaben am Montag Robin Meier, Vorsitzender des Stadtverbands der SPD, und sein Stellvertreter Nicolai Trettin gegenüber unserer Redaktion bekannt. Eine Tür halten sich die Genossen aber noch offen.

Amtsinhaber Dirk Tolkemitt (CDU, seit 2020 im Amt) ist aktuell der einzige Kandidat für den Chefsessel im Rathaus. Bisher hat keine andere Salzufler Partei einen Bewerber ins Rennen geschickt. Eigentlich hätte für die SPD alles ganz anders kommen sollen. Der Plan war, dass die Sozialdemokraten in diesen Tagen ihren Kandidaten für das Amt des Bürgermeisters vorstellt. Dafür sei bereits alles in die Wege geleitet worden.

&bdquo;Wir hatten auch schon eine Homepage für den Kandidaten“, sagt Robin Meier. Was ist also passiert? Der Kandidat habe kurzfristig ein Jobangebot bekommen, das er nicht ablehnen konnte, so Meier. Auch wenn das die Pläne der Sozialdemokraten komplett über den Haufen werfe, sei das menschlich nachvollziehbar. &bdquo;Es gab keinen Streit“, betont der Salzufler SPD-Chef.

Mühe umsonst Dennoch: Die Mühe, die man in die Findung eines geeigneten Bewerbers auf dem SPD-Ticket investiert habe, sei nun natürlich umsonst gewesen. Seit gut einem Jahr sei der Stadtverband auf der Suche nach einem Mann oder einer Frau gewesen, der oder die sich die Aufgabe zutraut – und dem oder der auch die SPD die Aufgabe zutraut. Man habe keinen reinen Zählkandidaten haben wollen, &bdquo;nur um jemanden auf das Plakat drucken zu können“, wie Meier sagt.

Es seien viele Gespräche und Telefonate geführt worden, hinausgelaufen sei es auf einen einzigen Kandidaten. &bdquo;Wichtig war uns, dass derjenige die Kompetenzen für das Amt mitbringt und das Durchhaltevermögen“, sagt Meier. Der Kandidat, den man habe präsentieren wollen, sei parteilos gewesen, aber natürlich SPD-nah. In den eigenen Reihen, beispielsweise der 16-köpfigen Ratsfraktion, habe man niemanden gefunden – aus unterschiedlichsten Gründen.

Besser als der Amtsinhaber Die lassen sich so zusammenfassen: zu alt, zu jung oder eben familiär und beruflich gebunden. Die &bdquo;aktive Suche“, so Meier, habe die SPD nun eingestellt. Eine Möglichkeit gebe es allerdings noch, sagt Nicolai Trettin: &bdquo;Wir glauben, dass es in Bad Salzuflen Menschen gibt, die es besser könnten als der Amtsinhaber. Dann wäre eine Unterstützung durch die SPD vorstellbar.“

Die Wahrscheinlichkeit, dass das eintrifft, dürfte gleichwohl überschaubar sein, räumen die beiden SPD-Männer ein. Bis zum 7. Juli läuft die Frist, bis zu der ein Kandidat angemeldet werden muss. Dennoch ziehe man auch ohne Kandidaten optimistisch und motiviert in den Wahlkampf, sagt Robin Meier. Denn Themen gebe es genug: Bildung, Wohnungsbau, Stadtentwicklung.

Die Politik des Amtsinhabers lasse viele Leerstellen. Auch der persönliche Führungsstil von Dirk Tolkemitt gefalle nicht jedem. Trettin: &bdquo;Eine Wahlempfehlung für Dirk Tolkemitt wird es daher von uns nicht geben.“

Eine Rathauskoalition zwischen CDU und SPD, die den Amtsinhaber stützt, sehen die beiden derzeit nicht, schließen es aber für die Zukunft auch nicht aus.

Die SPD jedenfalls hoffe, möglichst viele Stimmen zu bekommen, um über den Rat die Richtung der Stadt mit beeinflussen zu können.&bdquo;Wenn es in der Sache stimmt, sind wechselnde Mehrheiten für die Entwicklung einer Stadt nicht immer die schlechteste Variante“, sagt Trettin.

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