Bad Salzuflen. Am Ende ist es eine klare Sache gewesen: Bürgermeister Dirk Tolkemitt (61) wird nach einem langen Wahlabend weitere fünf Jahre im Amt bleiben. Er gewann mit 74 Prozent der Stimmen gegenüber seiner Konkurrentin Kim Neef („Die Linke“, 38), die auf 26 Prozent kam. Im Rat hat die CDU ihre Position als stärkste Kraft mit rund 31 Prozent verteidigt. Vor fünf Jahren holte die Union 33,8 Prozent.
Die Salzufler Sozialdemokraten bleiben mit gut 22 Prozent (2020: 25,3) zweitstärkste Kraft im Rat. Die AfD konnte ihr Ergebnis von 5,5 Prozent vor fünf Jahren auf rund 19 Prozent mehr als verdreifachen. Die Grünen wiederum rutschten von 18,3 Prozent auf knapp 11 Prozent ab. Das bedeutet auf jeden Fall, dass eine schwarz-grüne Koalition wie nach der Kommunalwahl 2020 im Rathaus keine Mehrheit haben würde. Eine Koalition mit der AfD schließt CDU-Fraktionsvorsitzender Volker Heuwinkel rigoros aus. „Das wird es keinesfalls geben.“
Viele Direktmandate für die CDU
Ein Blick auf die weiteren Parteien: Die FDP verlor an Stimmen, und zwar von 6,4 auf knapp vier Prozent. „Die Linke“ wiederum legte deutlich zu: Von 2 Prozent vor fünf Jahren auf 5,4 Prozent. Hier dürfte die Aufstellung einer neuen Mannschaft und die Bürgermeisterkandidatur von Kim Neef eine positive Rolle gespielt haben.
Auffällig am Ergebnis für die Ratswahl ist zudem, dass die CDU sehr viele Salzufler Bezirke direkt geholt hat. Das ?könnte dafür sorgen, dass der neue Stadtrat durch Überhangmandate größer werden wird als der aktuelle, der über 63 Sitze verfügt.
Weniger Stimmen als vor fünf Jahren holten auch die Freien Wähler, die nun gut zwei Prozent erreichten. Die Unabhängigen Salzufler Sozialdemokraten traten am Sonntag zum ersten Mal zur Kommunalwahl an und holten rund 5 Prozent der Stimmen.
Bürgermeister ist „total zufrieden“
SPD-Stadtverbandsvorsitzender Robin Meier zeigte sich froh, dass die Sozialdemokraten wie 2020 zwei Wahlbezirke direkt holen konnten. Das Ergebnis der AfD bezeichnete er hingegen als „erschreckend“. Auf die Frage, ob die SPD in Gespräche mit der CDU einsteigen würde, antwortete der designierte neue SPD-Fraktionsvorsitzende zurückhaltend. „Wir haben am Montag eine Vorstandssitzung und werden uns dort die weitere Strategie überlegen. Für Gespräche sollten Demokraten aber immer offen sein.“
Bürgermeister Dirk Tolkemitt zeigte sich am späten Montagabend „total zufrieden“ mit „seinem“ Ergebnis. Angesichts der Zusammensetzung des neuen Stadtrates könnte es allerdings schwierig werden. ?Tolkemitt erwartet, dass dieser durch Überhangmandate groß werden wird. „Man wird sehen, wie wir hier für die Ziele Salzuflens zusammenarbeiten werden.“ Das Ergebnis der AfD hält er zudem für „total schwierig“. Seine Konkurrentin Kim Neef war für die Redaktion am späten Sonntagabend nicht zu erreichen. Dasselbe galt bis Redaktionsschluss auch für die AfD-Fraktionsvorsitzende Sabine Reinknecht.