Coko-Werk in Bad Salzuflen will mit IG Metall verhandeln

Bad Salzuflen-Holzhausen. Die Wirtschaftskrise trifft auch das Bad Salzufler Coko-Werk. Dem Unternehmen mit Sitz an der Porschestraße in Holzhausen machen Umsatzrückgänge zu schaffen. Bei der geplanten Restrukturierung sollen nach dem Willen der Geschäftsleitung auch die Arbeitnehmer ihren Beitrag leisten. Betriebsbedingte Kündigungen will Co-Geschäftsführer Sven Kaiser aber &bdquo;unbedingt vermeiden“, wie er im LZ-Gespräch betont.

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wurden Anfang der Woche bei einer Betriebsversammlung informiert. Coko ist ein Unternehmen der Kunststoffbranche mit etwa 480 Mitarbeitern am Standort Bad Salzuflen und einer der größten Arbeitgeber der Stadt. Es gibt zwei weitere Coko-Werke im polnischen Lodz und eines in der Türkei. Insgesamt hat das Unternehmen 1100 Mitarbeiter. Der Umsatz lag im Jahr 2024 bei etwa 150 Millionen Euro. Ein Jahr zuvor waren es nach Unternehmensangaben noch 175 Millionen gewesen.

Ein Werk in Polen soll schließen Coko produziert Spritzgussteile für Waschmaschinen, Spülmaschinen & Co. Die Zusammenarbeit mit einem großen Hersteller wurde beendet, weswegen eines der beiden polnischen Werke schließen soll. Auch hier gilt laut Geschäftsführer Sven Kaiser, dass betriebsbedingte Kündigungen vermieden werden sollen. In Bad Salzuflen werden überwiegend Kunststoffteile für die Automobilindustrie gefertigt, die bekanntermaßen ebenfalls in der Krise steckt.

Bei den Anpassungen, die das Unternehmen nun vornehmen will, soll nach den Vorstellungen des Unternehmens auch die Belegschaft einen Beitrag leisten, &bdquo;um Coko zukunftsfähig aufzustellen“, wie Kaiser sagt. Dazu will das Unternehmen nun in Verhandlungen mit der IG Metall einsteigen.

Deren Erster Bevollmächtigter Daniel Salewski bestätigt, dass die IG Metall Detmold sondiere, ob Verhandlungen aufgenommen werden. &bdquo;Wir suchen nach gemeinschaftlichen Wegen, um betriebsbedingte Kündigungen zu verhindern“, sagt Salewski. Der Arbeitgeber müsse neue Ideen entwickeln, wie das Unternehmen zukunftsfähig aufgestellt werden könne. Wie der Beitrag der Arbeitnehmer zur Sanierung aussehen kann, dazu wollen sich derzeit weder die Gewerkschaft noch der Arbeitgeber äußern.

&bdquo;Hoffen auf Industriestrompreis“ Salewski verwies allerdings auf die &bdquo;extrem schwierige“ Situation der Wirtschaft. Es sei auch die Politik gefragt: &bdquo;Wir hoffen, dass der Industriestrompreis bald kommt“, sagt der Gewerkschafter.

Im Unternehmen wurden nach Angaben von Sven Kaiser bereits in den vergangenen ein bis zwei Jahren Arbeitsplätze abgebaut, indem freigewordene Stellen nicht wiederbesetzt wurden. Coko wolle weiter an allen Standorten inklusive Bad Salzuflen produzieren.

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