Bad Salzuflen plant mit Millionenminus trotz steigender Einnahmen

Bad Salzuflen. Die Stadt stellt ihren Haushalt für das Jahr 2026 auf – und blickt dabei auf höhere Einnahmen, aber auch auf ein deutlich steigendes Defizit. Wie Kämmerin und Erste Beigeordnete Melanie Koring erläutert, sollen die Gewerbesteuereinnahmen im kommenden Jahr rund 39 Millionen Euro erreichen. Das wären rund 1,7 Millionen Euro mehr als die ursprünglich für 2025 kalkulierten 37,3 Millionen Euro.

Steuererhöhungen sind nicht vorgesehen. &bdquo;Die Hebesätze bleiben unverändert“, erklärt Koring. Damit bleiben die Werte auf dem Stand von 2025: Grundsteuer A bei 425 vom Hundert (v.H.), Grundsteuer B bei 620 v.H. und die Gewerbesteuer bei 496 v.H.

Trotz steigender Einnahmen droht ein deutlich schlechteres Ergebnis als im laufenden Jahr. Während 2025 mit einem Minus von rund 18,3 Millionen Euro gerechnet wird, sind für 2026 rote Zahlen im Umfang von etwa 31,6 Millionen Euro eingeplant.

Auch bei den Zuweisungen vom Land geht die Stadt von wachsenden Summen aus. Die Schlüsselzuweisungen sollen sich 2026 auf rund 29,19 Millionen Euro belaufen – rund 4,3 Millionen Euro mehr als im Jahr 2025 (24,9 Millionen Euro).

Tarifsteigerungen Gründe für das dennoch erwartete Minus liegen in den vermehrten Ausgaben aufgrund der Tarifsteigerungen der letzten Jahre (plus 2,2 Millionen Euro), steigenden Finanzierungskosten der Kitas (plus 1,8 Millionen Euro), der in vielen Bereichen steigenden Soziallasten durch Bundesgesetzgebungsverfahren und die auch in dem Zusammenhang steigende Kreisumlage (plus 5,6 Millionen Euro) sowie generelle Kostensteigerungen aufgrund der Inflation.

Dennoch plant die Stadt umfangreiche Investitionen. Die größten Projekte liegen im Bildungs- und Kurstadtbereich. Für das Schulzentrum Lohfeld – inklusive Kulturhaus und der Sanierung im Zuge von G9 – sind 25,7 Millionen Euro vorgesehen. Am Schulzentrum Aspe sollen weitere 20,9 Millionen Euro verbaut werden.

Weitere große Hochbauprojekte: Das Kurgastzentrum schlägt mit 12,7 Millionen Euro zu Buche, an den Gradierwerken inklusive eines Reinigungsgradierwerks sollen rund 11,5 Millionen Euro investiert werden. Für Haus Holzhausen samt Kita rechnet die Stadt mit rund 7,5 Millionen Euro.

Millionen für den Tiefbau Auch im Tiefbau stehen Millionenmaßnahmen an. Das Gewerbegebiet an der Leopoldshöher Straße soll mit fünf Millionen Euro für Abwasser und Straßen erschlossen werden. Für Hochwasserschutz- und Starkregenmaßnahmen sind 3,1 Millionen Euro eingeplant. Die Mobilstation am Bahnhof Bad Salzuflen kostet 1,4 Millionen Euro, die Fertigstellung des Kreisels an der Lockhauser Straße/Fritz-Niewald-Weg rund 1,1 Millionen Euro. Weitere eine Million Euro fließen in das Regenrückhaltebecken an der Wilhelm-Blanke-Straße.

So zeigt sich: Die Stadt rechnet 2026 mit wachsenden Einnahmen und stabilen Hebesätzen – die die Kostensteigerungen nicht auffangen können – doch der Investitionsdruck in Schulen, Infrastruktur und Kurstadtbereiche sorgt dafür, dass sich das Haushaltsminus spürbar vertiefen wird.

Bad Salzuflen plant mit Millionenminus trotz steigender Einnahmen

Weiterhin unruhige Zeiten: Haushaltsloch von 1,9 Millionen Euro bei der Gemeinde Kalletal

Kein Gestaltungsspielraum: Politiker in Schieder-Schwalenberg sind frustriert

Wieder ein Haushaltsloch: Gemeinde Kalletal rechnet mit Minus von 1,5 Millionen für 2026

Besser, aber nicht gut: So steht es um die Finanzen der Gemeinde Dörentrup

NRW-Städte setzen Grundsteuer nach Gerichtsentscheid aus

Die Finanzlage in Detmold bleibt angespannt - aber nicht hoffnungslos

Lippische Landes-Zeitung: Nachrichten aus Lippe, OWL und der Welt

Weiterlesen mit LZplus

0,99 € im ersten Monat

Angebot: Jahresabo nur 99 €