Weiterhin unruhige Zeiten: Haushaltsloch von 1,9 Millionen Euro bei der Gemeinde Kalletal

Kalletal. Im Haushalt der Gemeinde Kalletal klafft in diesem Jahr ein Loch von über 1,9 Millionen Euro. Bereits in den Jahren 2023 und 2024 hatte Kämmerer Jens Hankemeier bei der Haushaltseinbringung von &bdquo;unruhigen Zeiten“ gesprochen. Seine Hoffnung, dass es in diesem Jahr anders aussieht, hat sich indes nicht bestätigt: &bdquo;Ich hatte gehofft, dass sich die Situation für die Einbringung des Haushaltsplanentwurfes für 2025 verbessern würde, und habe leider komplett daneben gelegen“, sagt Hankemeier in seiner Rede im Rat der Gemeinde Kalletal am Donnerstagabend. Die Preissteigerungen bei Verbrauchs- und Investitionsgütern würden auch an den Kommunen nicht spurlos vorbeigehen.

Der Kämmerer nutzt das Instrument des &bdquo;globalen Minderaufwands“: Über alle Budgets sollen zwei Prozent der Ausgaben eingespart werden. Erträgen von 37,7 Millionen Euro stehen Aufwendungen von 40,5 Millionen Euro gegenüber. Abzüglich des globalen Minderaufwands in Höhe von 800.000 Euro schlagen die Ausgaben mit 39,7 Millionen Euro zu Buche. Daraus ergibt sich ein nicht ausgeglichener Haushaltsplanentwurf mit einem Minus von 1,9 Millionen Euro.

Die Hebesätze für die Grundsteuern A und B wurden bereits im September für dieses Jahr angepasst. Unterm Strich soll aber das Gleiche dabei herauskommen wie im Vorjahr. &bdquo;Die Ansätze der Grundsteuer A und der Grundsteuer B entsprechen exakt den Ansätzen aus dem Jahre 2024“, berichtet der Kämmerer. Bei der Grundsteuer A geht die Gemeinde von Einnahmen von rund 141.000 Euro und bei der Grundsteuer B von rund 2,54 Millionen Euro aus.

Höhere Einnahmen bei der Gewerbesteuer Bei der Gewerbesteuer rechnet Hankemeier mit Einnahmen von 7,73 Millionen Euro. Dabei geht er von einer Erhöhung von rund 1,5 Millionen Euro gegenüber dem Ansatz 2024 aus. Sollten sich schlechtere Wirtschaftsdaten ergeben, würden diese angenommenen Zahlen unterjährig überprüft.

Bei den Schlüsselzuweisungen, die die Kommune nach dem Gemeindefinanzierungsgesetz bekommt, rechnet Hankemeier mit einer Verringerung in Höhe von über 1,3 Millionen Euro. Durch die erhöhte Kreisumlage werde die Gemeinde zudem mit rund 1,1 Millionen Euro und durch die erhöhte Jugendamtsumlage mit rund 698.000 Euro mehr belastet, als es im vergangenen Jahr der Fall war.

Bereits im Jahr 2024 Jahr waren diese Posten massiv gestiegen. &bdquo;Alleine diese drei Positionen bedeuten eine Belastung unseres Haushaltes in Höhe von rund 3,1 Millionen Euro“, berichtet Hankemeier. Auf diese Zahlen habe die Gemeinde keinerlei Einfluss. Der Kämmerer betont, dass er ohne diese Mehrkosten einen ausgeglichenen Haushaltsentwurf hätte vorlegen können. &bdquo;Auch hier ist schon angekündigt, dass wir für die kommenden Jahre mit weiter stark steigenden Kreisumlagen und Jugendamtsumlagen rechnen müssen“, so Hankemeier weiter. Bedingt durch die laufenden Tarifverhandlungen, plant er eine moderate Tariferhöhung im öffentlichen Dienst ein. Aber selbst diese bedeute Mehraufwendungen in Höhe von etwa 750.000 Euro.

Investitionen in Feuerwehr und Kanäle In Sachen Investitionen sei angedacht, sich auch für das Jahr 2025 insbesondere auf den Abschluss und die Durchführung von gemeinsam beschlossenen und angestoßenen Projekten sowie auf die Unterhaltung und Pflege von bestehender Infrastruktur zu beschränken. Dafür nennt Hankemeier einige Beispiele: In den Anbau des Feuerwehrgerätehauses Kalldorf sollen rund 450.000 Euro investiert werden. Der Neubau des Feuerwehrgerätehauses in Langenholzhausen wird mit rund 150.000 Euro beziffert. Für die Errichtung einer Löschwasserzisterne in Henstorf fallen rund 140.000 Euro an.

Für die Sanierung der Regenwasserkanalisation in der Handwerkerstraße und Hinter den Linden in Lüdenhausen will die Gemeinde eine Viertelmillion Euro in die Hand nehmen und etwa eine Million in die Stärkung der Ortsmitte von Langenholzhausen investieren. &bdquo;Viele dieser Maßnahmen sind bereits begonnen oder im Zuge von Prioritätenlisten, des Brandschutzbedarfsplans oder Abwasserbeseitigungskonzepten bereits beschlossen worden“, erläutert der Kämmerer.

Zu Gute komme der Gemeinde Kalletal in der aktuellen Situation, dass durch den im Dezember durch den Rat festgestellten Jahresabschluss 2022 die Ausgleichsrücklage auf mittlerweile über 5,6 Millionen Euro angewachsen ist. &bdquo;Die Ausgleichsrücklage der Kommunen ist eine finanzielle Reserve, die Kommunen bilden können, um Ungleichgewichte in ihrer Haushaltsführung auszugleichen“, berichtet Hankemeier.

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