Besser, aber nicht gut: So steht es um die Finanzen der Gemeinde Dörentrup

Dörentrup. Es steht nicht so schlecht um die Finanzen der Gemeinde Dörentrup, wie noch im vergangenen Jahr angenommen: &bdquo;Wir haben natürlich mehr Aufwendungen als Erträge“, erläuterte dazu Kämmerin Kathrin Dobrileit bei der Einbringung des Haushalts im Gemeinderat. Allerdings sei das Minus kleiner als noch im vergangenen Haushaltsplan prognostiziert: So rechnete die Kämmerin in der Gegenüberstellung aus Einnahmen und Ausgaben für das Jahr 2025 mit einem Minus von rund 1,1 Millionen Euro. Im aktuellen Plan wird noch von einem Minus von 950.300 Euro ausgegangen. &bdquo;Es ist besser, aber nicht gut“, berichtete Drobileit.

Insgesamt rechnet die Gemeinde im kommenden Jahr mit Einnahmen von fast 23,3 Millionen Euro. Das sind etwa 2,4 Millionen Euro mehr, als im Haushaltsplan von 2024 prognostiziert wurden. Das liegt vor allem daran, dass die Schlüsselzuweisungen von Bund und Land deutlich höher ausfallen werden als eigentlich erwartet. Diese lagen im aktuellen Jahr bei 653.900 Euro und sollen im kommenden Jahr rund 3,1 Millionen Euro betragen.

Den größten Teil der Einnahmen bilden mit 44 Prozent Steuern und ähnliche Abgaben. Die größten Positionen davon bilden die Gewerbesteuer und der Gemeindeanteil an der Einkommenssteuer. Bei der Gewerbesteuer rechnet die Verwaltung, aufgrund der allgemein schlechten wirtschaftlichen Lage, mit einem Rückgang. Die Grundsteuer soll für die Gemeinde &bdquo;aufkommensneutral“ sein.

Trotz der Grundsteuerreform wird zwar, aufgrund der durch die Neubewertung der Grundstücke gesunkenen Messbeträge, der Hebesatz der Grundsteuer B auf 794 Prozent erhöht, dies aber nur, damit bei der Gemeinde die gleichen Steuererträge wie im Vorjahr ankommen. Die Grundsteuer A für landwirtschaftliche genutzte Grundstücke steigt auf 333 Prozent. Die Gewerbesteuer in Dörentrup bleibt unverändert bei 443 Prozent.

Höhere Ausgaben Die geplanten Aufwendungen für das kommende Jahr fallen allerdings höher aus: &bdquo;Wir haben in Summe fast 2,8 Millionen mehr an Aufwendungen geplant, als wir im letzten Jahr schon wussten“, erklärt Dobrileit. Insgesamt geht die Verwaltung von Ausgaben in Höhe von etwa 24,7 Millionen Euro 2025 aus. 40 Prozent davon ergeben sich durch Transferaufwendungen. Zu den Transferaufwendungen zählen zum Beispiel Sozialleistungen, Zuweisungen und Zuschüsse und allgemeine Umlagen. So schlägt die Kreisumlage mit rund 4,9 Millionen Euro und die Jugendamtsumlage mit etwa 3,6 Millionen Euro zu Buche. Circa 5,5 Millionen Euro der Ausgaben entfallen auf die Personalkosten der Gemeinde. Knapp 6,4 Millionen Euro sind geplant für Sach- und Dienstleistungen und sonstige Aufwendungen, aus denen im Wesentlichen die Unterhaltung und Verwaltung der kommunalen Infrastruktur bedient wird.

Dobrileit erwartet, dass das Eigenkapital der Gemeinde in den kommenden Jahren erheblich schmelzen wird. Verfügte Dörentrup im Jahr 2023 noch über Rücklagen in Höhe von fast 17,7 Millionen Euro, sollen es im Jahr 2028 nur noch rund 13,1 Millionen Euro sein – ein Minus von über 4,5 Millionen Euro. &bdquo;Wichtig zu sagen ist, dass der Haushalt fiktiv ausgeglichen ist. Es besteht aktuell keine Notwendigkeit für ein Haushaltssicherungskonzept“, berichtet die Kämmerin. Schließlich sei noch eine Ausgleichsrücklage vorhanden.

Insgesamt stehen für 2025 Investitionen in Höhe von circa 9,5 Millionen Euro auf dem Plan. Fast 8,1 Millionen Euro sollen dabei für Baumaßnahmen ausgegeben werden, der Rest für die Anschaffung von beweglichem Vermögen, für Gebäude und Grundstücke. Dem gegenüber stehen Zuwendungen für die Investitionstätigkeit in Höhe von rund vier Millionen Euro, welche größtenteils an die Durchführung festgelegter Maßnahmen gekoppelt sind.

Liquidität verringert sich Im Bereich der Baumaßnahmen sollen im Planungszeitraum bis 2028 unter anderem 1,25 Millionen Euro in den Neubau des Feuerwehr geräte hauses in Wendlinghausen fließen und 1,7 Millionen Euro in den Anbau des Rathauses für das Kreisjugendamt , welcher in voller Höhe mit einem Investitionskostenzuschuss vom Kreis Lippe getragen wird. Für energetische Investitionsmaßnahmen wird mit Ausgaben in Höhe von insgesamt rund drei Millionen Euro gerechnet. Dazu gehören Projekte wie die Umrüstung der Straßenbeleuchtung auf LED-Technik (eine Million Euro), die Errichtung mehrerer Photovoltaikanlagen sowie die energetische Sanierung verschiedener gemeindeeigener Gebäude. Für Investitionen am Wasserversorgungssystem sollen etwa 1,1 Millionen Euro in die Hand genommen werden – im Bereich der Abwasserentsorgung sind es sogar 4,5 Millionen Euro.

Zunächst kommt die Gemeinde fast ohne neue Kredite aus. Klar ist aber auch, dass sich die liquiden Mittel der Gemeinde verringern werden. &bdquo;Wenn alle Maßnahmen zeitlich so umgesetzt werden, die in diesem Haushalt drin stehen, würde sich der Bestand an liquiden Mitteln bereits in diesem Planjahr 2025 um 5,2 Millionen verringern“, erläuterte die Kämmerin.

Besser, aber nicht gut: So steht es um die Finanzen der Gemeinde Dörentrup

Weiterhin unruhige Zeiten: Haushaltsloch von 1,9 Millionen Euro bei der Gemeinde Kalletal

Warum die Gemeinde Kalletal das Haushaltsjahr 2023 deutlich besser abschließt als gedacht

Wegen der Grundsteuer: SPD-Fraktion stimmt gegen Dörentruper Haushalt

Oerlinghausens Kämmerin zieht die Notbremse

Starker Anstieg bei Einnahmen aus Grundsteuer

IHK Lippe Lippe aktualisiert die Vergleichsrechner für Gewerbe- und Grundsteuer

Lippische Landes-Zeitung: Nachrichten aus Lippe, OWL und der Welt

Weiterlesen mit LZplus!

0,99 Euro im ersten Monat

Weiterlesen mit LZplus