Politiker diskutieren über neue Heizung im Barntruper Freibad

Barntrup. Das Freibad Barntrup hat am Sonntag die Saison eröffnet. An den ersten beiden warmen Tagen kamen bereits knapp 100 Schwimmer. Bei 21 Grad Wassertemperatur war der Saisonstart vielversprechend. Pünktlich war auch Kiosk-Betreiber Wolfgang &bdquo;Schürchen" Schnur zur Stelle, der für dieses Jahr wieder verpflichtet werden konnte und die Frühschwimmer zum Saisonauftakt zum kostenlosen Kaffee einlud. Die &bdquo;Batze Alverdissen" wird erst am kommenden Sonntag ihre Tore öffnen. Beide Freibäder sind von den Unwettern verschont geblieben.

Während in Alverdissen keine größeren Investitionen anstehen, diskutierten die Mitglieder des Sportausschusses über die künftige Beheizung des Barntruper Freibads. An der Absorber-Anlage, die das Wasser in Heizschlangen auf dem Dach ausschließlich durch die Nutzung der Sonnenstrahlen auf Temperatur bringt,nagt der Zahn der Zeit. Durch zum Teil poröse Schläuche gelangen immer wieder Fremdpartikel in den Kreislauf, was zu vermehrten Reinigungsarbeiten in der Filteranlage führt.

Zwar sei die jetzige Anlage &bdquo;unschlagbar in der Wirtschaftlichkeit", so Barntrups Bürgermeister Jürgen Schell, aber in ihrer Leistungsfähigkeit von der Sonneneinstrahlung abhängig. Keine Sonne – kein ausreichend warmes Wasser. Eine Zusatzheizung gibt es derzeit nicht. &bdquo;Unsere Frühschwimmer aber bevorzugen konstante Wassertemperaturen", so Schell.

Daher wurden bereits Mittel in Höhe von rund 30.000 Euro – so viel würde eine neue Absorber-Anlage kosten – in den Haushalt der Stadt eingestellt. Diese Mittel könnten aber auch für die Anschaffung eines Blockheizkraftwerkes verwendet werden, womit eine wetterunabhängige Erwärmung des Wassers möglich wäre.

&bdquo;Wir haben die Voraussetzungen geschaffen. Eine Ortsbegehung hat stattgefunden. Die Installation eines Blockheizkraftwerkes wäre innerhalb von einer Woche möglich. Aber es hakt an der Ausschreibung", erklärte Bürgermeister Jürgen Schell den Politikern. Es sei noch ein genauer Blick auf die Wirtschaftlichkeit einer solchen Anlage notwendig, wozu auch die Stundenanzahl gehöre, in der die Anlage im Freibad eingesetzt werden kann. Denn ein Freibad ist ein Saisonbetrieb. Es stellten sich daher Fragen wie: Wohin mit der Anlage nach der Saison? Wer wird das Blockheizkraftwerk betreiben? Könnte außerhalb der Saison beispielsweise die nahe gelegene Turnhalle der von Haxthausen-Grundschule mit der Anlage beheizt werden? Deren Beheizung ist laut Bauamtsleiter Franz-Joachim Kuhs jedoch noch bis Ende Juli 2022 vertraglich anderweitig vergeben. &bdquo;Wir sind noch in der Findungsphase. Ein saisonal eingesetztes Blockheizkraftwerk ist für uns ein Novum", erklärte Schell. Das Ziel muss sein, die Anlage bestmöglich auszunutzen, erklärte Ausschussmitglied Thomas Schwekendiek (SPD), denn &bdquo;ein Blockheizkraftwerk rechnet sich nur, wenn es immer läuft".

Eine mobile Anlage könnte die Lösung sein. Barntrups Bauamtsleiter Franz-Joachim Kuhs bestätigte, dass es Lösungen gäbe, die auf einem Anhänger transportabel seien. Ausschussmitglied Andreas Wilde (SPD) schlug vor, sich bei der Nachbargemeinde Dörentrup zu informieren, die bereits ein Blockheizkraftwerk für das Freibad und weitere Zwecke einsetzt. Die stellvertretende Ausschussvorsitzende Ulrike Dubbert (CDU) erkundigte sich, ob ein Austausch der Heizung während der laufenden Saison möglich sei. Bernd Sölter (CDU) stellte die Frage, wer als Betreiber in Frage kommen könnte. Dazu erklärte Kuhs: &bdquo;Derzeit ist noch unklar, ob Leasing oder Kauf wirtschaftlicher ist."

Eine weitere Alternative sei der Kauf einer neuen Absorber-Anlage mit zusätzlicher Installation eines Gasheizkessels. Kuhs geht davon aus, dass eine Lösung für das Beheizungsproblem erst zur nächsten Badesaison gefunden wird.

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