Hardy Friedrich will Bürgermeister von Barntrup werden

Barntrup. Barntrups parteiloser Bürgermeister Jürgen Schell will sich im Herbst kommenden Jahres das erste Mal zur Wiederwahl stellen. Dabei bekommt er einen Gegenkandidaten – und der wird aller Voraussicht nach Hardy Friedrich heißen. Der Vorsitzende des SPD-Ortsvereins kündigte im LZ-Gespräch an, dass er seinen Hut in den Ring werfen will. Der 50-Jährige kann mit Rückenwind von anderen politischen Parteien rechnen.

&bdquo;Ich habe meine Bereitschaft erklärt zu kandidieren", sagte Friedrich, der bislang erster stellvertretender Bürgermeister ist. Offiziell nominiert ist er allerdings noch nicht. Bei einer SPD-Versammlung im Frühjahr habe er aber bereits seine Bereitschaft angekündigt, gegen Schell ins Rennen zu gehen. Er gehe davon aus, dass die Barntruper SPD ihn nominieren werde.

Der Ankündigung waren Gespräche mit den anderen Parteien vorausgegangen. Die Fraktionschefs von FDP und Grünen begrüßten seine Kandidatur. CDU-Fraktionsvorsitzender Jobst-Dieter Rodewald-Tölle betonte, es werde in jedem Fall einen Gegenkandidaten zu Schell geben. Ob dies der SPD-Bewerber sein wird oder ob die CDU einen eigenen Kandidaten aufstellt, ließ Rodewald-Tölle offen.

Zuvor hatte Amtsinhaber Jürgen Schell noch einmal angekündigt, dass er sich im kommenden Jahr zur Wiederwahl stellen will. &bdquo;Ich möchte mich gerne weiter für die Bürgerschaft und die Stadt Barntrup einsetzen." Er habe in den vergangenen Jahren &bdquo;eine Menge toller Menschen" kennengelernt und habe viel bewegt. Auf mögliche Unterstützer angesprochen, sagte Schell, dass es &bdquo;nach seinem Gefühl Akteure bei den Parteien gibt, mit denen man gemeinsam gehen könnte". Er nannte CDU und Grüne. Doch beide Parteien winken ab.

Wie Rodewald-Tölle (CDU) betonte Grünen-Fraktionschef Henning Waltermann, es werde keine Unterstützung seiner Partei für Schell geben: &bdquo;Am Rat vorbei Dinge einzustielen, ist nicht demokratisch", erläuterte er seine Kritik an Schell. Dagegen habe er bei einer Kandidatur von Hardy Friedrich &bdquo;keine Bedenken", sagte Waltermann: &bdquo;Ich habe ihn als sehr ausgeglichenen und seriösen Ratsherren und Ausschussvorsitzenden erlebt." Einen offiziellen Beschluss für eine Unterstützung gebe es bei seiner Partei aber noch nicht. Ähnlich ist das bei der FDP, wie Andreas von Borck sagte. &bdquo;Aber so weit ich meine Fraktion kenne, würden wir die Kandidatur von Hardy Friedrich begrüßen." Er persönlich schätze ihn sehr.

Hardy Friedrich ist seit 26 Jahren im Rat. Der Kaufmann ist aktuell Vorsitzender des Schulausschusses. Dass er Bürgermeisterkandidat werden könnte, war schon bei der vorigen Wahl im Jahr 2014 diskutiert worden. Am Ende ging die SPD dann aber mit dem damaligen Amtsinhaber Herbert Dahle ins Rennen. Bei der Wahl fuhr der parteilose Jürgen Schell, damals von der CDU unterstützt, den Sieg ein.

Für Barntrup sei das gute Miteinander zwischen Verwaltung, Bürgermeister und Rat wichtig, sagte Friedrich. &bdquo;Da gibt es ganz große Baustellen", spielte er auf die anhaltenden Konflikte zwischen Schell und den Politikern aller vier Fraktionen an. Ein weiterer wichtiger Punkt sei für ihn die Verkehrspolitik, insbesondere der öffentliche Nahverkehr: &bdquo;Die Bahnlinie ist für mich noch nicht gestorben."

Es wird spannend Jetzt kommt Bewegung in die Sache: Jürgen Schell erhält mit dem erfahrenen Lokalpolitiker Hardy Friedrich bei der Bürgermeisterwahl nächstes Jahr einen Gegenkandidaten. Das ist gut so, denn so geht Demokratie. Apropos: Die Kommunalpolitiker pochen darauf, dass der Bürgermeister nicht mehr am Rat vorbei entscheidet. Alle sind schließlich demokratisch gewählt. Die Frage, welchen Stellenwert das Miteinander hat, wird bis zur Wahl verstärkt im Fokus stehen.

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