Verhaltene Reaktionen: Barntrups Bürgermeister träumt vom autonomen Busverkehr

Barntrup . Die Stadt Barntrup will den Klimaschutz mit mehr Elektromobilität und mehr Ökostrom voranbringen. Bürgermeister Jürgen Schell hat dazu die Projekte &bdquo;Smart E-Mobility" und &bdquo;Smart Energy" vorgestellt. Bei der Finanzierung helfen soll der Beitritt zum &bdquo;Kommunalen Energieeffizienz-Netzwerk" (KEEN). Der traf jedoch in der Sitzung des Ausschusses für Klimaschutz, Umwelt und Verkehr auf verhaltene Reaktionen.

Zwei Projekte für mehr Klimaschutz Laut Schell soll die Elektromobilität mit Strom aus erneuerbaren Energien (&bdquo;Smart E-Mobility") einen Beitrag zur Verkehrswende leisten und sowohl den öffentlichen Nahverkehr stärken als auch die Abhängigkeit vom eigenen Auto reduzieren. Dazu könnte es E-Mobilitätsstationen für E-Bikes, -Roller, und -Tretroller geben – mit sicheren Abstellmöglichkeiten. Bürger, so schwebt es ihm vor, sollen die Räder auch über ein Sharing-Angebot nutzen können.

Und auch für den Busverkehr hat der Bürgermeister Vorstellungen: Dieser könnte eines Tages durch autonom fahrende Elektro-Minibusse ergänzt werden, die auf Pilotstrecken fahren und die Fahrgäste zum Beispiel zum Busbahnhof oder zur Schule bringen könnten. Ziel der Überlegungen ist es nach Schells Angaben, den Auto-Anteil im Stadtverkehr auszudünnen. In diesem Zusammenhang nennt Schell auch die Bahnstrecke Lemgo–Rinteln. Sie für die Personenbeförderung wiederzubeleben, wäre demnach ein Standortvorteil für Barntrup.

Auch in Sachen Stromerzeugung wolle die Stadtverwaltung neue Projekte etablieren, so Schell. So solle verstärkt darüber nachgedacht werden, wie der vor Ort per Windkraft und Photovoltaik erzeugte Strom auch in Barntrup gespeichert und verbraucht werden kann.

Politiker wollen erst intern beraten Konkret beschließen sollten die Kommunalpolitiker nach dem Willen der Stadtverwaltung den Beitritt zum &bdquo;Kommunalen Energieeffizienz-Netzwerk". Reiner Tippkötter vom Beratungsbüro &bdquo;Energielenker" aus Greven, das dieses Netzwerk gegründet hat, erläuterte den Ausschussmitgliedern Ziele und Inhalte.

Über das KEEN-Netzwerk können die Mitgliedskommunen Fördergelder des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie erhalten. &bdquo;Die Verwaltung hat keine zusätzliche Arbeit", sagte er. Und auch durch den Beitritt zum Netzwerk entstünden erst einmal keine Kosten.

Ein weiterer Vorteil ist aus Sicht von Bürgermeister Jürgen Schell, dass über das KEEN Konzepte und Studien entwickelt werden können, für die es eine hohe Förderung vom Bund gibt – zum Beispiel zur energetischen Stadtentwicklung oder zur Sanierung kommunaler Gebäude und Anlagen.

Ansonsten müsste die Stadt so etwas ganz selbst finanzieren. Durch das KEEN sieht der Bürgermeister die Chance, die &bdquo;zukunftsweisende Energieversorgung" in den angedachten Neubaugebieten zu entwickeln. Die Mitgliedskommunen des Netzwerkes könnten darüber hinaus auch vom Austausch untereinander profitieren, erklärte Schell.

Die Fraktionen reagierten zunächst zurückhaltend auf den Vorschlag des Bürgermeisters. Die Ausschussmitglieder konnten sich in der Sitzung noch nicht zu einer Entscheidung durchringen. Björn Beyer (Grüne) regte an, das Thema mit in die Fraktionen zur Beratung zu nehmen, was auch bei den übrigen Ausschussmitgliedern Zustimmung fand. Damit läuft erst einmal die Meinungsbildung in der Kommunalpolitik, bevor das Thema erneut auf die Tagesordnung kommt.

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