Die größte Straßenbaustelle Lippes liegt an der B1

Barntrup . Es ist eine Baustelle mit gewaltigen Ausmaßen. Wo einmal die neue Barntruper Umgehungsstraße auf die B 1 treffen wird, erstreckt sich momentan eine riesige Mondlandschaft, durch die Riesen-Kipplaster über gelbliche Erde fahren. Reihenweise Kanalrohre liegen an der Seite. Ja, das sei wohl die größte Straßenbaustelle, die es im Kreis Lippe zurzeit gebe, sagt Projektleiter Dietmar Stölting vom Landesbetrieb Straßenbau (Straßen.NRW). Wenn alles klappt, soll es die B 1 bis Ende des Jahres hier wieder geben – und die Verbindung zwischen Barntrup und Hameln wird dann wieder hergestellt sein.

Die Baustelle im Osten der Stadt – zwischen der Tankstelle und dem Steinbruch – ist derzeit einer der Punkte, an denen sich viel tut beim Barntruper Umgehungsstraßenbau. &bdquo;Wir müssen Mengen an Erde bewegen", sagt Stölting. Allein für den Bau der Anschlussstelle würden 250.000 Kubikmeter Material durch die Gegend gefahren. Im weiteren Verlauf im Bogen um die Stadt steigt das Gelände an, deshalb wird die Straße teils elf Meter tief in der Erde liegen – etwa in Höhe der Siedlung Bellenbruch und des Triftwegs. Da braucht man schon Riesenlaster, um zügig zu Potte zu kommen.

Wie die Pläne zeigen, wird die B 1 im Osten künftig nahtlos in die Umgehungsstraße übergehen. Wer aus Richtung Hameln kommt und wie früher auf der B 1 Richtung Blomberg fahren will, nimmt eine Ausfahrt, fährt durch einen Kreisverkehr und über eine Ausfahrtrampe, kreuzt die Umgehung auf einer Brücke und ist dann wieder auf der bisherigen Bundesstraße.

Brücken stehen nutzlos in der Gegend rum In der Gegenrichtung wird die B 1 einfach auf das letzte Stück Umgehung geführt. Die Brücke steht schon, von Asphalt ist aber noch nichts zu sehen. &bdquo;Wenn dieses Stück fertig ist, läuft der B 1-Verkehr über die neue Anschlussstelle", erklärt Projektleiter Dietmar Stölting. Die Bundesstraße ist dann wieder befahrbar, die jetzige Sperrung inklusive Umleitungen über Bad Pyrmont beziehungsweise Extertal-Bösingfeld wird dann aufgehoben. Manch einer wartet schon sehnsüchtig darauf.

Apropos Brücke: Andere Brücke sind ebenfalls schon fertig und stehen vorerst nutzlos in der Gegend rum. Zum Beispiel das Bauwerk in der Nähe der Alverdisser Straße, auf dem einmal die Extertalbahn die Umgehung queren soll. Als Termin für die Fertigstellung der gesamten Baustelle geben die Straßenbauer Mitte 2023 an. Eine neuerliche Erhöhung der Kosten, die derzeit mit knapp 47 Millionen Euro angegeben werden, ist laut Stölting derzeit nicht in Sicht.

Eine andere Brücke soll derweil bald den Verkehr auf der bisherigen B 66 aus Richtung Lemgo nach Barntrup aufnehmen. Sie steht am anderen Ende der Stadt, der Verkehr der Umgehung soll einmal unter ihr hindurchführen. Die Anschlussstelle an die B 66 soll ebenfalls bis Ende des Jahres fertig werden. Es fehlen noch die Rampen für die Brücke. &bdquo;Kleinere Schüttarbeiten für die Rampen sind schon im Gange", sagt Stölting. Der aktuelle Schlenker über die künftigen Auffahrarme auf die Umgehung wird dann entfallen. Mit dem Rampenbau wird auch der Radweg, der zurzeit ebenfalls über das Provisorium führt, auf seine neue Trasse verlegt.

Neben den Brücken werden übrigens auch Regenrückhaltebecken gebaut. Vier Stück sind geplant. Sie dienen mit ihren Absetzbecken dazu, das Wasser von der Straße zu reinigen und kontrolliert in die umliegenden Bäche einzuleiten. Denn, so Stölting: &bdquo;Das Regenwasser der Straße ist mit Reifenabrieb und eventuell Öl verschmutzt."

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