Umgestaltung: Offener Bachlauf für die Exter in Alverdissen

Barntrup-Alverdissen. Ein Stück der Exter soll in Alverdissen wieder einen offenen Bachlauf bekommen. Auf 35 Metern sollen das Gewässer künftig nicht mehr im Rohr verlaufen.

Ziel ist es, die Probleme mit Überschwemmungen bei starkem Regen am Tor- und Menteteich in Alverdissen in den Griff zu bekommen. Dort hatte es bei ergiebigen Niederschlägen immer wieder Rückstauprobleme gegeben – danach liefen in der Nachbarschaft die Keller voll.

Die Offenlegung

Um die Situation zu entspannen, soll dort ein offener Bachlauf entwickelt werden. Wie die Stadt Barntrup mitteilt, kümmert sich die Arbeitsgemeinschaft Arbeit (AGA) darum – im Rahmen eines Beschäftigungsprojektes im Programm &bdquo;Wasser im Fluss". Auf einem etwa 35 Meter langen Abschnitt wird der verrohrte Abschnitt aufgehoben und naturnah gestaltet. Dabei wird die Grünfläche für eine geschwungene, leicht mäandrierende Laufform des Gewässers genutzt.

So kann neben der ökologischen Gewässerverbesserung in Form von Aufweitungen auch mehr Retentionsraum geschaffen werden – also Bereiche, in die der Bach sich bei starkem Regen gefahrlos ausdehnen kann. &bdquo;Die Maßnahme leistet einen wichtigen Beitrag zur Entspannung der Situation vor Ort", heißt es von der Stadt. Bürgermeister Borris Ortmeier: &bdquo;Zugleich freue ich mich sehr, dass die Maßnahme gemeinsam mit der AGA und unserem Fachbereich für Bauen, Ordnung und Soziales umgesetzt wird." Die Arbeiten haben jetzt begonnen.

Das Beschäftigungsprojekt

Das Projekt ist nicht nur nützlich für Natur und Anwohner, auch benachteiligte Menschen werden damit unterstützt, damit diese wieder Fuß auf dem ersten Arbeitsmarkt fassen können. Dabei können gering Qualifizierte, die unter fachlicher Anleitung angelernt werden, auf ihre handwerklichen Fähigkeiten aufmerksam machen. Zugleich erwürben sie &bdquo;Arbeitstugenden" wie Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit und Qualitätsbewusstsein, die für den allgemeinen Arbeitsmarkt zwingend notwendig seien, wie es in der Pressemitteilung der Stadt heißt.

Ihnen werden Fähigkeiten des Garten- und Landschaftsbaus mit dem Schwerpunkt &bdquo;naturnahe Gewässerentwicklung" vermittelt. Dabei helfen neben Fachpersonal auch Sozialpädagogen. Die Arbeitsgemeinschaft Arbeit beschäftigt als Inklusionsunternehmen in ihren drei Betriebsbereichen Industriemontagen, Recycling und Umweltprojekte etwa 120 Mitarbeiter. Im Projekt &bdquo;Wasser im Fluss" stellt sie insgesamt 15 Teilnehmerplätze Beteiligt sind auch der Kreis Lippe, die 16 Kommunen im Kreis, das Netzwerk Lippe, der Jobcenter und die Bezirksregierung Detmold. Initiator ist der Kreis. Finanzielle Unterstützung kommt vom Land.

Auch an anderen Stellen im Kreis wird der Gewässerzustand von Flüssen und Bächen verbessert. Unter anderem geht es dabei darum, die ökologische Durchgängigkeit herzustellen oder – wie in Alverdissen – Verrohrungen und Betonteile zu beseitigen. Außerdem entfernen die Mitarbeiter standortfremde Gehölze und ersetzen sie durch passende Pflanzen, beseitigen Sohlabstürze und schrägen Ufer ab. Manchmal ersetzen sie &bdquo;naturferne Ufersicherungen" durch naturnahe wie Natursteine. Auch die Fließgeschwindigkeit kann verringert werden, indem zum Beispiel Störsteinen ins Wasser kommen. Das kann auch ein Beitrag zum Hochwasserschutz sein.

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