B66n: Das erste Teilstück der neuen Barntruper Ortsumgehung ist freigegeben

Barntrup. Wer dieser Tage von Selbeck aus in Richtung Barntrup fährt, der dürfte zunächst überrascht sein. Denn nachdem der Weg bisher über die Selbecker Straße führte, wurde parallel bekanntermaßen an der neuen Ortsumgehung, der B66n, gebaut. Auf rund sechs Kilometern soll der Verkehr künftig neben dem Barntruper Zentrum hergeleitet, die Mittelstraße dadurch entlastet werden.

Jetzt haben Straßen.NRW und die Stadt Positives zu vermelden: Das erste Teilstück, knapp 900 Meter zwischen der Selbecker und Lemgoer Straße, ist für den Verkehr freigegeben und kann befahren werden. Die restlichen gut fünf Kilometer sollen im Herbst folgen .Tobias Fischer, Abteilungsleiter Bau beim Landesbetrieb Straßenbau in Bielefeld, erklärt, warum die Bauarbeiten zuletzt so gut vorangegangen sind: "Wir hatten gute Bedingungen. Während zum Beispiel für Landwirte die lange Trockenheit schlecht ist, haben wir davon profitiert. Auch wenn für die Verdichtung natürlich teilweise ein wenig Regen nötig ist."

Zu Beginn der Planungen sei eine erste Teilöffnung gar nicht angepeilt gewesen, umso größer sei nun die Freude, bereits ein Teilstück freigeben zu können. Die teilt auch Bürgermeister Borris Ortmeier: "Eine wirkliche Entlastung des Zentrums bringt das zwar noch nicht mit sich, aber so können sich alle schon mal an die neue Verkehrsführung gewöhnen." Die Teilfreigabe sei auch ein gutes Zeichen, dass es in großen Schritten vorangeht.

Noch gilt Tempo 50 Der erste Spatenstich für die neue Ortsumgehung erfolgte 2017. Damals war die Fertigstellung noch für Ende 2022 angepeilt, doch es kam wie bei so vielen Projekten: Es gab teilweise Schwierigkeiten mit dem Untergrund und Lieferschwierigkeiten einzelner Teile. Auch die geplanten Kosten von rund 46,7 Millionen Euro seien nicht mehr realistisch, sagt Tobias Fischer. Die altbekannten Preissteigerungen hätten auch die Kosten für das Projekt Ortsumgehung in die Höhe getrieben. "Noch haben wir allerdings keine Abschlussrechnung", sagt Fischer. "Wie viel es letztlich sein wird, lässt sich nicht sagen."

Das letzte Teilstück soll Ende Oktober komplett freigegeben werden. Im vergangenen Jahr war bereist die B 1 zwischen Barntrup und Sonneborn fertiggestellt worden . Dem eigentlichen Bau war eine lange Planungsphase vorangegangen. "Wir müssen zum Beispiel auch den Tier- und Artenschutz und die Gewässer mit bedenken", erklärt Tobias Fischer. Insgesamt umfasst die neue Ortsumgehung fast sechs Kilometer Fahrbahn, zwölf Brücken und vier Regenrückhaltebecken, daneben aber auch zum Beispiel den Neubau eines Geh- und Radweges und Irritationsschutzwände, die dem Schutz von Fledermäusen dienen.

Derzeit gilt auf dem Teilstück noch Tempo 50. Das hat mit der neuen Fahrbahndecke zu tun, wie Sven Johanning, Pressesprecher von Straßen.NRW erklärt: "Noch hat die Fahrbahn nicht genügend Griffigkeit, das heißt besonders beim Bremsen oder bei Nässe kann sie rutschig werden. Das Bitumen muss erst festgefahren werden." Wird in einem späteren Gutachten festgestellt, dass die Fahrbahn "griffig" genug ist, wird die Begrenzung aufgehoben.

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