Darum tritt der Barntruper Norbert Wrede aus der SPD aus und legt sein Ratsmandat nieder

Barntrup. Es sah aus wie ein normaler feierlicher Abschied, als Norbert Wrede von Bürgermeister Boris Ortmeier am Ende der vergangenen Ratssitzung mit einem Blumenstrauß aus der Ratsarbeit entlassen worden ist. Doch die Umstände sind ungewöhnlich. Der SPD-Fachmann für Bauen, Klimaschutz und Umwelt - Mitglied im entsprechenden Ausschuss - gab nicht nur sein SPD-Parteibuch ab, sondern legte auch sein kommunalpolitisches Mandat ab. Doch warum?

Der Vorsitzende des Betriebsausschusses nannte in einer kurzen Ansprache bundespolitische Gründe für seinen Ausstieg. Mit der einseitigen Position der SPD-geführten Regierung im aktuellen Nahostkonflikt sei &bdquo;eine rote Linie“ überschritten worden, die er nicht mitgehen könne. Er lege seine politische Arbeit aus Protest gegen die Rechtfertigung von Israels militärischem Vorgehen im Gaza-Streifen durch die deutsche Regierung nieder.

Bürgermeister Borris Ortmeier sah sich im Anschluss genötigt, die enge Verbindung der Stadt Barntrup zu Israel zu betonen. Er verurteilte den &bdquo;Terror-Angriff der Palästinenser-Organisation Hamas auf die israelische Bevölkerung“ scharf - der Auslöser für den aktuellen Nahost-Krieg, der am 7. Oktober begann.

Oliver Steiner rückt nach Die SPD stand nach Wredes Ausstieg vor der Notwendigkeit, dessen Positionen in den Ausschüssen neu zu besetzen. Die Lösung: Ratsmitglied Andreas Wilde übernimmt den Vorsitz im Betriebsausschuss und Wredes Mitgliedschaft im Ausschuss für Bauen, Klimaschutz und Umwelt. Das neue SPD-Ratsmitglied Oliver Steiner wird als Vertreter im Haupt- und Finanzausschuss, dem Ausschuss für Bauen, Klimaschutz und Umwelt, dem Betriebsausschuss, dem Ausschuss für Planung und Verkehr, Sport- und Vereinsausschuss und im Rechnungsprüfungsausschuss eingesetzt. Seine Mitgliedschaft im Ausschuss für Schule und Generationen bleibt unverändert.

Vor rund drei Jahren hatte ein Losentscheid Norbert Wredes Wiedereinzug in den Rat gesichert : Im Wahlbezirk 50 hatte er gleichauf mit Philipp Niemeyer (CDU) gelegen. Beide kamen auf 94 Stimmen oder exakt 31,86 Prozent. Also musste das Los entscheiden. Dabei zog Kämmerer und Wahlleiter Uwe Schünemann den Namen Norbert Wrede aus der Lostrommel.

Der SPD-Ratsherr hatte sich seitdem stark in der kommunalen Politik engagiert. Bürgermeister Borris Ortmeier würdigte bei der Verabschiedung dieses Engagement und drückte sein Bedauern über Wredes Entscheidung aus.

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