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Landtagsabgeordneter Alexander Baer schaltet Land wegen B1 bei Barntrup ein

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Die beiden VW Tiguan prallten Anfang Februar frontal ineinander. - © Freitag TV
Die beiden VW Tiguan prallten Anfang Februar frontal ineinander. (© Freitag TV)

Barntrup-Sonneborn. Immer wieder kommt es auf der B1 zwischen Sonneborn und Grießem bei Barntrup zu schweren Unfällen. Anwohner und SPD-Fraktion im Rat von Barntrup wollen die Geschwindigkeit begrenzen. Kreis, Polizei und der zuständige Straßenbaulastträger Straßen NRW sehen hingegen keinen Handlungsbedarf, heißt es in einer Pressemitteilung vom SPD-Landtagsabgeordneten Alexander Baer. Er hat nun das Land eingeschaltet.

„Häufig kommt es in Barntrup auf der B1 wegen zweier Ausfahrten zu Unfällen“, berichtet Alexander Baer. „Weil Anwohner sich nicht ernst genommen fühlen, haben sie Ratsmitglied Regina Reuschel aus Sonneborn und mich auf das Thema aufmerksam gemacht. Deshalb habe ich der Landesregierung eine kleine Anfrage zu dem B1-Abschnitt zwischen Sonneborn und Grießem auf der Höhe Eskernweg gestellt.“

Unfalllage ist unauffällig

Wie schätzt die Landesregierung die Unfallhäufigkeit ein und wie will sie die Verkehrssicherheit in dem Abschnitt erhöhen? Das hat der Lemgoer Politiker Alexander Baer nachgefragt. Die Antwort fällt deutlich aus: Für 2024 lägen keine Hinweise vor, dass die Verkehrsführung in dem Abschnitt zu Unfällen führe. „Die Unfalllage stellt sich als unauffällig dar“, heißt es in der Antwort von Oliver Krischer, Verkehrsminister in Nordrhein-Westfalen.

„Ganz anders zeigt sich das Bild, das mir Anwohner und Thomas Schwekendiek, Fraktionsvorsitzender der SPD im Rat Barntrup, spiegeln“, sagt Alexander Baer. Allein im Februar ist es in dem Bereich zu zwei schweren Unfällen gekommen (die LZ berichtete). In besagtem Abschnitt dürfen Autofahrer 100 Stundenkilometer fahren, lediglich bei Nässe müssen sie auf 50 Stundenkilometer abbremsen.

„Das ist uns zu wenig“, berichtet Thomas Schwekendiek. „Als SPD-Fraktion fordern wir, die Geschwindigkeit in der Gefahrenstelle dauerhaft auf 70 Stundenkilometer zu begrenzen. Bei Nässe soll es bei den 50 Stundenkilometern bleiben.“

Gutachten bringt keine neuen Erkenntnisse

Allerdings hatte der Kreis Lippe bereits mitgeteilt, dass eine Reduzierung auf Tempo 70 den Unfall vom 3. Februar auch nicht hätte verhindern können. Damals waren zwei VW Tiguan zwischen Sonneborn und Grießem auf regennasser Fahrbahn frontal zusammengestoßen. Beide Fahrer wurden dadurch in ihren Fahrzeugen eingeklemmt und schwer verletzt.

Ein ausführliches Gutachten zu dem Unfall liegt laut Kreissprecher Patrick Bockwinkel inzwischen vor. Daraus hätten sich für den Kreis Lippe aber keine neuen Erkenntnisse ergeben. Auch eine Markierung, die auf die Abfahrten hinweist, soll demnach nicht aufgebracht werden.

Eine Auswertung der Polizei hatte ergeben: Bei 75 Prozent der Unfälle an dieser Stelle sei die Straße feucht oder nass gewesen, so dass eine überhöhte Geschwindigkeit als Ursache vermutet werde. Eine Tempobegrenzung bei trockener Fahrbahn gebe die Unfalllage darum nicht her.

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