Bei Eleni in Alverdissen sind deutsche Kneipe und griechisches Restaurant unter einem Dach

Barntrup-Alverdissen. &bdquo;Es war schwer am Anfang“, gibt Eleni Reppas zu. Die Griechin ist 1988 nach Deutschland gekommen und lebt seit 1997 in Alverdissen. Im selben Jahr hat sie die Gaststätte &bdquo;Deutsches Haus“ übernommen und den ehemaligen Saal ins griechische Restaurant &bdquo;Hermes“ verwandelt. &bdquo;Ich war am Anfang ganz alleine hier. Habe parallel noch im Truck-Stop in Weibeck gearbeitet. Da sind viele Tränen geflossen“, erinnert sich die 56-Jährige an die ersten Schritte. Lang ist es her. Nun arbeitet die Familie zusammen im Betrieb.

Eleni Reppas kümmert sich zusammen mit ihrem Sohn Konstantinos Reppas um die Gäste, während ihr Mann Theoharis Reppas und seine rechte Hand Antonius Katrhnas in der Küche stehen. Dort zaubern sie griechische Spezialitäten wie Tsatsiki, Krautsalat und Metaxa-Sauce. &bdquo;Die machen wir oldschool“, meint Sohn Konstantinos Reppas. Auch auf das Gyros ist die Familie stolz. &bdquo;Wir nehmen keine Fertigspieße, wir machen alles frisch selbst. Da ist mein Mann pingelig“, weiß die Chefin, die auch Mitglied im Deutschen Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) ist.

Ab und an gibt es auch Events, zum Beispiel an Silvester, ein Schnitzel-Abend, oder ein Abend mit Ente. &bdquo;Wir können also auch deutsche Küche. Ich liebe sowieso deutsche Küche. Da gibt es so leckere Gerichte“, schwärmt Konstantinos Reppas. Für dieses Jahr ist aber ein griechischer Abend mit Live-Musik geplant.

Und wer schaut dann vorbei? &bdquo;Zu uns kommen viele Stammgäste, die ich alle in den Arm nehme. Gott sei Dank ist mein Mann nicht eifersüchtig“, sagt die Inhaberin und lacht herzlich. Einige davon kämen von außerhalb. Auch die Vereine wie die Schützen, Fußballer, der Freibadverein, Motorrad-Clubs und die Kegelvereine seien regelmäßige Gäste &bdquo;bei Eleni“, wie viele sagen. Denn es gibt eine Kegelbahn, die so gut wie jeden Tag besetzt sei, freut sich Konstantinos Reppas. Darüber hinaus gebe es einen Formel-1-Club und einen Fußball-Tipp-Club, denn im &bdquo;Deutschen Haus“ werden die Spiele von &bdquo;Sky“ und &bdquo;Dazn“ gezeigt. Das werde jedoch nicht immer gut angenommen, gesteht der 40-Jährige.

Schöne Erinnerungen Manchmal frage sich Eleni Reppas, wo die Zeit geblieben ist. Mit 15 Jahren sei ihr Sohn nach Deutschland gekommen. Da hatte sie das &bdquo;Deutsche Haus“ schon. Jetzt ist er erwachsen. &bdquo;Ich bin hier groß geworden“, sagt Konstantinos Reppas, dem seine Mutter das Geschäft irgendwann übergeben will. Die Eltern haben hier ihre Silberhochzeit gefeiert, Theoharis Reppas auch seinen 40. und 50. Geburtstag und Konstantinos Reppas seinen 30. Geburtstag mit den Kumpels in der Kneipe. Die Chefin selbst feiere nicht so gerne. Obwohl es praktisch wäre, wohnt die Familie doch im selben Haus. &bdquo;Wir haben hier schon schöne Momente gehabt“, schwelgt die 56-Jährige in Erinnerungen.

Doch wo gefeiert wird, muss auch gearbeitet werden. Im Betrieb müsse quasi jeder alles können und mit anpacken. Gerade haben sie über der Terrasse eine Überdachung gebaut, damit die Gäste unabhängiger vom Wetter sind. Wenn das mitspielt, könnte sie bald eingeweiht werden. Darauf freut sich die Familie schon. &bdquo;Ich liebe meinen Beruf, auch wenn es manchmal stressig ist, aber ich bin immer mit dem Herzen dabei“, sagt Eleni Reppas über sich.

Haus mit Geschichte Heimatforscher Helmuth Welsch hat die Geschichte des ehemaligen &bdquo;Herrschaftlichen Kruges“ zum 20-jährigen Geschäftsbestehen der Eigentümerfamilie Reppas niedergeschrieben. Demnach wurde die Konzession für die Schankwirtschaft 1640 vom Alverdisser Grafen Philip erteilt. 1650 verkauften die Erben des ersten Eigentümers Arnold Jäger den Krug an den ehemaligen Kapitän Hans Lüersen, der als Offizier der schwedischen Streitkräfte nach dem 30-jährigen Krieg in Alverdissen sesshaft geworden war. Fortan hieß das Gebäude &bdquo;Lüersen Haus“.

1714 verkaufte der Enkel des Kapitäns den Krug an die gräfliche Herrschaft. Aus dieser Zeit stammt die Bezeichnung &bdquo;Herrschaftlicher Krug“. Erst Pächter Arnd Lüdeking benannte ihn ab 1722 in &bdquo;Hämelscher Krug“ um. 1813 übernahm Cord Heinrich Bödeker mit Erbpacht, 1845 sein Neffe Conrad Bödeker, der den Namen in &bdquo;Gasthof Stadt London“ änderte. 1888 brannte das Haus nieder, als es bereits Sohn Ernst Bödeker gehörte. Im ersten Weltkrieg gab es erneut ein Feuer, damals war dort ein Kriegsgefangenenlager.

Nach dem Wiederaufbau nannte Besitzer Rudolf Bödeker den Krug &bdquo;Deutsches Haus“. Doch er starb 1941. Auch Sohn und Enkel wurden nicht alt, so dass die Witwe des letzten Eigentümers, Frieda Bödeker, den Krug 1997 an Eleni Reppas verkaufte.

Alle weiteren Teile der Gaststätten-Serie finden Sie hier.

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