Vereinschef fällt aus: Wie geht's mit dem Dickens-Festival weiter?

Blomberg. Der plötzliche Ausfall des Initiators und Hauptverantwortlichen des Charles-Dickens-Festivals in Blomberg, Jens Spicher, drei Tage vor dem Start war für die Aktiven zunächst ein Schock. Doch die fünfte Auflage des etwas anderen Weihnachtsmarktes am dritten Adventswochenende wurde letztlich ein großer Erfolg. Gut einen Monat später steht fest: Ein Charles-Dickens-Festival soll es auch 2020 in Blomberg geben.

Barbara Hamann, stellvertretende Vorsitzende des ausrichtenden Vereins Arbeitsgemeinschaft Blomberger Land, nahm im Dezember die Dinge in die Hand. Mit Unterstützung der Vereinsmitglieder wuppte sie das Wochenende. Am Ende kamen rund 10.000 zahlende Besucher nach Blomberg. Die Gesamtzahl der Besucher, vor allem am sonnigen dritten Advent, dürfte jedoch deutlich höher gewesen sein. Für Hamann und ihre Mitstreiter ist das ein besonderer Ansporn: &bdquo;Ohne das Charles-Dickens-Festival kann man sich Blomberg nicht mehr vorstellen – wir machen auf jeden Fall weiter."

Kontakt zu Händlern und Künstlern, die im kommenden Dezember auftreten werden, gebe es schon. Und auch mit der Stadt wurden laut Bürgermeister Klaus Geise schon erste Gespräche geführt. Gerade ist der neue Flyer erschienen, der für das Event 2020 wirbt und Hamann als neue Ansprechpartnerin aufführt.

Detlef Stock, Pressesprecher von Blomberg Marketing, hört diese Nachricht gerne. Der Marketingverein unterstützt das Festival finanziell – 2019 gab es 2500 Euro, weitere 5000 Euro steuerte die Volksbank Ostlippe als Sponsor bei. &bdquo;Wir haben ein großes Interesse daran, dass das Festival weiter stattfindet. Es gehört zu Blomberg, und wir glauben, dass es großes Potenzial hat", so Stock. Er lobte den Heimatverein Sint Nicolaas, der den Organisatoren schnell und unbürokratisch unter die Arme griff und nach dem Ausfall des Hauptorganisators Jens Spicher mit den vereinseigenen Holzhütten aushalf.

Unterstützung von allen Seiten Auch Geise signalisiert die Bereitschaft der Stadt, das Festival &bdquo;weiter nach allen Kräften zu unterstützen." Er gehe davon aus, dass das weihnachtliche Event auch ohne den Vorsitzenden bestehen kann. Spichers Ausscheiden reiße eine Lücke, aber dass der Verein die Organisation auch ohne ihn bewältigen könne, habe der &bdquo;Sprung ins kalte Wasser" im Dezember gezeigt, sagte Geise. Positiv könne sich in Zukunft auswirken, wenn die Arbeit und Verantwortung auf mehrere Schultern verteilt werde. Wie es an der Spitze der zwischen 60 und 70 Mitglieder zählenden Arbeitsgemeinschaft Blomberger Land weitergeht, soll bei einer Jahreshauptversammlung am 29. Februar geklärt werden. Vorsitzender Spicher war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen. Er fällt nach LZ-Informationen länger aus. Sein Lebensgefährte Martin Vieth war bislang als Kassenwart im Verein tätig. Seine Entlastung steht noch aus. Ob er im Vorstand weitermachen möchte, ließ er gegenüber der LZ offen.

Klar ist für Barbara Hamann, die als Charles-Dickens-Akteurin der ersten Stunde bereits beim ersten Blomberger Festival 2015 mit von der Partie war, dass der Heimatshop künftig nicht mehr weiter betrieben werde. Spicher hatte, wie berichtet, in dem kleinen Geschäft in der Neuen Torstraße 25 seit Januar 2019 unter dem Namen &bdquo;Kulturbüro Blomberger Land Kultur & Tourismus" immer freitags Blomberger Andenken und Produkte aus der Region verkauft. &bdquo;Unsere Mitglieder sind alle berufstätig und haben keine Zeit, sich um den Laden zu kümmern", erklärt Hamann.

Das Objekt diene aber auch in Zukunft zur Aufbewahrung der Kostüme und als Anlaufstelle während des Festival-Wochenendes.

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