Die Natur liegt ihr am Herzen

Blomberg-Eschenbruch. &bdquo;Was ist, wenn ich immer die Zugezogene bleibe und keinen Anschluss finde?", mit dieser Frage im Kopf ist Nicole Kästing vor 16 Jahren der Liebe wegen von Hövelhof nach Eschenbruch gezogen. Doch all ihre Befürchtungen haben sich nicht bewahrheitet.

&bdquo;Ich war hier direkt willkommen und wurde sehr gut aufgenommen", erinnert sich die 43-Jährige. Die Menschen in Eschenbruch seien von Anfang an herzlich, offen und hilfsbereit gewesen. Wegziehen will sie hier nicht mehr. &bdquo;Ich liebe dieses Dorf", sagt die Krankenkassen-Angestellte, die in dem 450-Seelenort nun das Amt der Ortsvorsteherin übernommen hat.

Auch die vielen Vereine im Ort machten es Nicole Kästing damals leicht, in ihrer Wahlheimat anzukommen. &bdquo;Ich bin ein absoluter Menschenfreund, deswegen rühre ich auch in vielen Töpfen", sagt die Eschenbrucherin und zählt die Vereine auf, in denen sie vertreten ist. Sie ist unter anderem stellvertretende Vorsitzende des Heimatvereins und Mitglied in der Frauenturngruppe sowie im Schießverein. Auch das Schützenfest bereite ihr immer viel Freude – ganz besonders vor vier Jahren, als sie mit ihrem Mann die Regentschaft übernahm. Die Zeit als Königspaar sei ein schönes Erlebnis gewesen, erzählt Nicole Kästing.

"Wir unterstützen uns gegenseitig" Besonders wichtig ist ihr das Familienleben. Mit ihrem Mann und dem zwölfjährigen Sohn Sören lebt sie in einem alten Fachwerkhaus, das liebevoll hergerichtet ist. Direkt nebenan betreibt der Schwager einen Hof und auch die Schwiegereltern wohnen nur eine Tür weit entfernt. &bdquo;Das ist ein Gewinn für uns alle. Wir unterstützen uns gegenseitig", sagt Kästing, die gerne Zeit in ihrem Garten verbringt.

Mit ihrem Ehemann teilt sie die Leidenschaft für das Radfahren. So ist das Paar oft mit den E-Bikes unterwegs. &bdquo;Dabei haben wir unsere Heimat ganz neu entdeckt. Und immer wieder stellen wir fest, wie wunderschön es hier ist", sagt die parteilose Ortsvorsteherin. Was ihr die Region allerdings nicht bieten kann, ist das Meer, das sie so sehr liebt – vor allem die Nordsee. Daher reist sie mit ihrer Familie regelmäßig nach Husum.

Ob im Urlaub oder vor der eigenen Haustür – Nicole Kästing schätzt die Natur. Ebenso liegen ihr Tiere sehr am Herzen. So setzt sie sich gemeinsam mit ihrem Mann seit einem Jahr für die Rettung von Rehkitzen ein. Sie sind als ehrenamtliche Helfer bei dem Projekt &bdquo;Save the Kitz" aktiv. Entstanden ist dies durch eine Technik-Arbeitsgemeinschaft des Engelbert-Kaempfer-Gymnasiums in Lemgo. Schüler und ehrenamtliche Helfer suchen mit Wärmebild-Drohnen Wiesen nach Rehkitzen ab, bevor diese vom Landwirt gemäht werden. Die Ehrenamtlichen bringen die Tiere dann vor den Mähmaschinen in Sicherheit. &bdquo;In diesem Jahr habe ich meinen Drohnen-Pilotenschein gemacht", erzählt Kästing. So könne sie das Projekt auch als Pilot unterstützen.

Als Ortsvorsteherin will Nicole Kästing ein offenes Ohr für die Anliegen der Eschenbrucher haben. Sie sieht sich als Verbindungsstelle zwischen Dorf und Rathaus. Generell sei der kleine Ort auf einem sehr guten Stand. &bdquo;Wir haben schnelles Internet, was vor allem in dieser Zeit sehr wichtig ist", so Kästing. Auch mit Leerstand habe Eschenbruch keine Probleme. &bdquo;Wir haben eine fantastische Dorfgemeinschaft", erzählt die Ortsvorsteherin. So würden etwa immer wieder verschiedene Projekte gemeinsam umgesetzt. Zuletzt die Renovierung der Sanitäranlagen auf dem Festplatz und die Erneuerung der Grillhütte. Das Wohnen in Eschenbruch ist für Nicole Kästing Lebensqualität.

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