Stress um Parkplätze in der Blomberger Bahnhofstraße

Blomberg. Anlieger der Bahnhofstraße sind genervt: Seitdem die Polizeiwache vor sechs Jahren dorthin zurück gezogen ist, gebe es immer wieder Parkplatzprobleme. Aber nicht etwa, weil es auf dem Gelände keinen Platz für die Streifenwagen gibt, sondern weil immer wieder Privatwagen der Beamten und von Mitarbeitern des Jobcenters die vorhandenen Parkplätze in Anspruch nehmen würden. So zumindest schildert es eine der Anwohnerinnen, die sich an die LZ gewandt hatte, ihren Namen aber nicht in der Zeitung lesen möchte.

&bdquo;Gerade tagsüber ist es nahezu unmöglich, hier zu parken", erzählt sie weiter. &bdquo;Die meisten von uns haben keine Garagen und sind auf die Parkplätze angewiesen. Beim Bau der Wache in der Bahnhofstraße, die zuvor ihren Sitz am Kurzen Steinweg hatte, sei den Anwohnern eigentlich versprochen worden, die Mitarbeiter würden ihre Autos an der Diekmannstraße oder am Bau- und Gartenfachmarkt Stumpf parken, doch dem sei eben nicht so. Der dortige Bereich ist keine Parkzone, sprich niemand braucht einen Parkschein oder Anwohnerausweis. &bdquo;Für uns bedeutet das aber oft, dass wir weit außerhalb parken und laufen müssen", sagt die Anwohnerin. &bdquo;Gerade für diejenigen, die nicht mehr so gut zu Fuß sind, eine Zumutung. &bdquo;Ungefähr 20 Jahre lang war es zumindest möglich, vor dem Trafohäuschen zu parken. Seit einiger Zeit verteilt die Stadt dort allerdings Strafzettel." Damit sei auch diese Parkmöglichkeit weggefallen.

&bdquo;Der öffentliche Parkraum steht grundsätzlich allen Verkehrsbeteiligten zur Verfügung" &bdquo;Als unser Haus gebaut wurde, gab es noch kaum Autos", ergänzt eine weitere Nachbarin. Und wenn seien die noch kleiner, der Bau einer Garage oder eines Stellplatzes daher nötig gewesen. Einige Nachbarn hätten bereits ein Schreiben aufgesetzt, die Bahnhofstraße zu einer Parkzone zu machen, geschehen sei allerdings nichts. &bdquo;Man überlegt sich schon drei Mal, ob man wirklich einkaufen fährt und die lästige Parkplatzsuche im Anschluss in Kauf nimmt."

Der Kreis Lippe verweist auf Anfrage zum Thema an Polizei sowie Stadt, die jedoch wenig Handlungsspielraum sehen. &bdquo;Der öffentliche Parkraum steht grundsätzlich allen Verkehrsbeteiligten zur Verfügung. Es gibt keinen Unterschied zwischen Anwohnern und den Mitarbeitern des Dienstleistungszentrums des Kreises Lippe", heißt es beispielsweise von der Stadt. Es habe bei Inbetriebnahme das Angebot der Stadt Blomberg an den Kreis Lippe gegeben, dass die Beschäftigten die Parkflächen am Werkmarkt in der unteren Bahnhofstraße nutzen können. Dort sei ein zeitlich unbefristetes Parken möglich.

Die Stadt Blomberg habe allerdings keine Möglichkeit, den Mitarbeitern vorzuschreiben, wo sie ihre Fahrzeuge zu parken haben. Sie werde aber darum bitten, dass der Kreis Lippe an seine Beschäftigten appelliert, die Parkflächen am Werkmarkt zu nutzen. Anwohnerbezogene Parkflächen würden in Blomberg generell nicht errichtet.

Explizit ausgewiesene Parkplätze für die Mitarbeiter gebe es nicht, bestätigt auch die Polizei. Deshalb würden diese, so fern die Plätze frei sind, an der Bahnhofstraße parken. Da dies keine Anwohnerparkplätze sind, spreche auch nichts dagegen.

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