Wild plündert Friedhof in Donop - Kritik an Heckenrodung

Blomberg-Donop. Wild hat eine Vorliebe für frische Blumen, kennt aber keinerlei Pietät. Auf dem Friedhof in Donop haben sich die Tiere bedient. Damit soll Schluss sein. Der Weg dorthin hat aber einige Donoper verärgert. Eine Hainbuchenhecke wurde gerodet, und nicht alle sind damit einverstanden. Die Stadt Blomberg will aber das Problem ein für alle Mal lösen.

Die Hecke hatte den Friedhof zum offenen Feld abgegrenzt, jetzt ist dort nichts mehr. Bei der LZ meldeten sich Leser, die kritisierten, dass die Hecke komplett weggenommen wurde. Ihrer Ansicht nach hätte sie stehen bleiben können. Es hätte gereicht, sie tiefer runter zu schneiden und einen höheren Zaun zu setzen. Hainbuche verkrafte durchaus einen radikalen Rückschnitt und der sei auch vonnöten gewesen, gepflegt worden sei die Hecke nicht.

Die Stadt Blomberg verweist auf Gespräche mit dem Ortsvorsteher und die Absprachen mit dem damaligen Teamleiter des Fachbereichs Bürgerservice und Ordnung. Die nun umgesetzte Maßnahme sei bereits seit Frühjahr 2021 eingeplant gewesen. Es habe massive Beschwerden von Friedhofsnutzern und -besuchern gegeben, weil unter anderem Kaninchen, Hasen und anderes Kleingetier sich auf dem Friedhof tummelten. Der marode alte Zaun sollte &bdquo;unbedingt möglichst kurzfristig ersetzt werden". Das Herunterschneiden der Hecke sei nicht möglich gewesen, denn diese sei über die Jahre in den alten Zaun hineingewachsen. Dieser habe nicht ersetzt werden können, ohne vorab die Hecke zu beseitigen, erklärt die Stadt auf Nachfrage.

Stadt ist noch nicht fertig

Die Hecke habe jedoch zu dem Zeitpunkt wegen der natur- und artenschutzrechtlichen Bestimmungen nicht mehr zurückgeschnittenen oder entfernt werden können. Als Zwischenlösung sei deshalb seinerzeit ein provisorischer, vorübergehender Zaun errichtet worden, der bis zum Herbst die Verbissschäden verhindern und Tiere vom Friedhof fernhalten sollte. Das allerdings hat nach Ansicht der Kritiker wenig bewirkt, es sei für die Rehe ohne Probleme möglich gewesen, das Provisorium zu überwinden.

Allerdings ist die Stadt auch noch nicht fertig. Im Herbst sei die Hecke – unter Berücksichtigung der naturschutzrechtlichen Bestimmungen – zunächst gerodet worden, um Platz für den eigentlichen Zaun zu haben. Voraussichtlich in der nächsten Pflanzperiode, im Frühjahr 2022, soll dann eine neue Hecke gepflanzt werden – mit dem erforderlichen Abstand zum neuen Zaun. Das Wild soll so vom Überspringen des Zaunes abgehalten werden. &bdquo;Sollte ein höheres Hindernis zum Abweisen der Rehe benötigt werden, so sollte eher die Hecke ein wenig höher anwachsen dürfen. Ein höherer Zaun als Einfriedung eines Friedhofes ist hier nicht geeignet", erklärt die Stadt.

Dass einige Donoper von einer &bdquo;ad hoc-Aktion" sprechen, könne man nicht nachvollziehen. &bdquo;Die Maßnahme ist durch die Dorfgemeinschaft und den Ortsvorsteher initiiert worden, ein separater Beschluss eines politischen Gremiums ist hierzu nicht explizit erforderlich", so die Stadt. Zudem sei ein solcher Beschluss &bdquo;für die Qualität und den Umfang der Arbeiten hier in Blomberg auch nicht üblich". Bei dem langen Vorlauf und der vielen Gespräche der diversen Beteiligten könne hier keinesfalls von einer &bdquo;ad hoc- Maßnahme" gesprochen werden.

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