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Die Stadt Blomberg sorgt sich um die Zukunft des Sozialkaufhauses

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Bürgermeister Christoph Dolle, euwatec-Geschäftsführer Hermann Ritter und Fachbereichsleiter Rüdiger Winter (von links) informieren sich im Sozialkaufhaus. - © Stadt Blomberg
Bürgermeister Christoph Dolle, euwatec-Geschäftsführer Hermann Ritter und Fachbereichsleiter Rüdiger Winter (von links) informieren sich im Sozialkaufhaus. (© Stadt Blomberg)

Blomberg. Die vergangenen zwei Jahre haben gezeigt: Das Blomberger Sozialkaufhaus „Tüddelkram & Gedöns“ kommt gut an. Dennoch plagen die Stadt Blomberg Sorgen.

Im Sozialkaufhaus gehe es nicht nur um den Verkauf günstiger Waren, erklärt die Verwaltung in einer Pressemitteilung. „Getragen vom Kreis Lippe sowie der Stadt Blomberg konnte mit der euwatec als Träger einiges darüber hinaus ermöglicht werden. Die Einrichtung hat einen wichtigen Beitrag zur aktiven Beschäftigungsförderung von Langzeitarbeitslosen geleistet. Das integrierte „Aktiv-Center“ ermöglichte Langzeitarbeitslosen den (Wieder-)Einstieg in den Arbeitsmarkt. Arbeitssuchende werden dabei individuell an den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt herangeführt“, heißt es weiter.

Das Projekt “Aktiv-Center” unterstütze die Teilnehmer darin, ihre Lebens- und Berufswegeplanung zu strukturieren und zu stabilisieren. Die Arbeit im Sozialkaufhaus zeige, was im Verkauf wichtig ist, wie ein Lager funktioniert und wie es im Umgang mit Kunden gut klappt. Und die Mitarbeiter würden Teil eines Teams, das darauf zählt, dass alle morgens pünktlich auf der Matte stehen.

Aktiv-Center-Projekt läuft aus

„Mit der ausgerufenen Haushaltssperre des Kreises Lippe und dem zugehörigen Jobcenter soll das bisherige Aktiv-Center-Projekt vorerst nicht verlängert werden. Damit fällt ein wesentlicher Teil in der sozialen Infrastruktur vor Ort künftig wohl hinten rüber“, erklärt die Stadt die aktuelle Entwicklung.

Bürgermeister Christoph Dolle zeigt sich erschüttert: „Dieses Maßnahmenbündel war im Lippischen Südosten bislang einzigartig. Es stand für einen verlässlichen Beitrag zur Sozialpolitik in Stadt und Kreis. Die alten Garagen konnten in funktionstüchtige Werkstätten umgebaut werden, diese sind nun ungenutzt. Wir haben einiges dafür getan, die Räumlichkeiten des Sozialkaufhauses umzugestalten, um möglichst viele Maßnahmen an einem Ort zu bündeln. Umso mehr erschüttert es mich, dass dieser Mehrwert aktuell keine Berücksichtigung mehr finden kann.“ Vorerst bleibe nur die Hoffnung, dass man im Jobcenter und an verantwortlicher Stelle beim Kreis Lippe bereit sei, in einen Dialog über mögliche Alternativangebote zum Aktiv-Center zu treten.

Hermann Ritter, der bis Ende des Jahres als Geschäftsführer der euwatec tätig ist, ergänzt: „Ohne die Maßnahme fehlt uns nicht nur die Möglichkeit, weitere Mitarbeiter zu beschäftigen. Ohne in sich greifende Maßnahmen und Programme vor Ort wäre letztlich auch die Arbeitsplätze des vorhandenen Personals gefährdet.“

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