Blomberg errichtet Bannmeile für Silvesterfeuerwerk, auch für ungezündetes

Blomberg. Im vergangenen Jahr hatte die Stadt sich noch mit einem Appell begnügt und die Bürger gebeten, dass sie auf Feuerwerk und Knallerei in der Blomberger Innenstadt verzichten mögen. Bürgermeister Christoph Dolle hatte damals versprochen, dass in diesem Jahr eine verbindliche Regelung gefunden würde. Er hat das Versprechen gehalten, in seiner jüngsten Sitzung hat der Rat der Stadt die &bdquo;Allgemeinverfügung“ einstimmig verabschiedet.

Denn auch 2023 hatten die Lokalpolitiker sehr wohl gesehen, dass die Anregung der Blombergerin Sonja Wallat durchaus berechtigt war. Sie war nur zu kurzfristig gekommen, lautete damals die Begründung. Dass ein Verbot in bestimmten Stadtbereichen sinnvoll ist, hatte Dolle in seinem Appell an die Bürger dick unterstrichen: &bdquo;In dieser Nacht sind Rettungsdienste, Feuerwehren und die Polizei unermüdlich im Einsatz. Neben der Lautstärke ist auch die Feinstaubbelastung durch das Feuerwerk enorm hoch und gesundheitsgefährdend. Ein weiterer Grund für meinen Appell ist das erhöhte Müllaufkommen nach der Silvesternacht“, hatte er damals geschrieben. &bdquo;Mit dem Verzicht soll der Verschmutzung durch liegengebliebene Feuerwerksbatterien, Flaschen und Weiteres entgegenwirkt werden. Auch den in unserer Stadt lebenden Tieren kann dadurch etwas Gutes getan werden“, erklärt der Bürgermeister.

Kirchen und Altenheime sind geschützt

Die Rechtslage: Grundsätzlich dürfen Erwachsene ab 18 Jahren Feuerwerk in Deutschland nach dem Sprengstoffgesetz am 31. Dezember und 1. Januar abbrennen. Vorausgesetzt, es handelt sich um pyrotechnische Gegenstände der Kategorie 2. In unmittelbarer Nähe zu Kirchen, Krankenhäusern, Kinder- und Altersheimen sowie brandempfindlichen Gebäuden ist das Ganze ohnehin verboten.

Doch die zuständige Behörde - also in diesem Fall die Stadt Blomberg - darf weitere Einschränkungen machen, um beispielsweise Fachwerkhäuser oder Holzbauten zu schützen. Und genau das passiert jetzt.

Danach ist künftig in jedem Jahr die Verwendung von Feuerwerkskörpern der Kategorie 2 auf allen öffentlichen Straßen, Wegen und Plätzen sowie in öffentlichen Anlagen in einem bestimmten Bereich der Blomberger Innenstadt am 31. Dezember von 18 Uhr bis zum 1. Januar um 5 Uhr verboten.

Hier hatte die Verwaltung zunächst die Zeit von 20 Uhr am Silvestertag bis 3 Uhr am Neujahrsmorgen vorgesehen. Doch Hans-Adolf Albrecht (FDP) schlug vor, das ein wenig weiterzufassen: &bdquo;Die Leute fangen ja doch schon früher als 20 Uhr mit der Knallerei an“, meinte er - und sie hörten auch nicht um 3 Uhr auf. Das sahen die übrigen Ratsmitglieder ein, und alle einigten sich auf eine Erweiterung.

Straßen und Plätze

Auf einer Karte ist die Verbotszone eingetragen, wer auf der städtischen Internetseite in das Ratsinformationssystem unter den Unterlagen der jüngsten Ratssitzung schaut, findet sie auch da.

Betroffen sind folgende Bereiche in der Innenstadt: Gartenstraße, Am Schützenteich, An der Großen Mauer, Turmstraße, Groene Plaats, Petersilienstraße, Strolle, An der Kleinen Mauer, Kuhstraße, Langer Steinweg, Kurzer Steinweg, Marktplatz, Friedrichstraße, Schulstraße, Im Seligen Winkel, Kirchhofstraße, Neue Torstraße bis Ecke Gartenstraße, Am Martiniturm, Hinter dem Böhmerhof, Pideritplatz, Brinkstraße, Burgstraße, Burg, Burggarten, Schweigegarten, Weinberggasse, Parkplatz Kulturhaus &bdquo;Alte Meierei“, Im Siebenbürgen, Neubourggasse und die Buntengasse.

Die &bdquo;Allgemeinverfügung“, die im Kreisblatt veröffentlicht wird, umfasst nicht nur die Regeln und die genannte Skizze mit der Verbotszone, sondern auch eine umfassende Begründung.

In der Verbotszone befänden sich nicht nur viele historische Gebäude und Baudenkmäler, heißt es dort. &bdquo;Die Bebauung ist dicht und überwiegenddirekt aneinander angrenzend“.

Die Blomberger kämen hier oft zu Feiern oder Treffen zusammen. &bdquo;Gerade in der Silvesternacht kommt es regelmäßig zum Aufeinandertreffen größerer Personengruppen, von denen auch Feuerwerk unkontrolliert gebraucht wird.“ Gerade in diesen historischen Bereichen und der beschriebenen dichten Bebauung und hohen Bevölkerungsdichte sei die Gefahr, dass sich Brände schnell ausbreiteten, besonders groß.

Feuerwerk wird konfisziert

Doch auch die Menschen seien gefährdet: Sicherheitsabstand einzuhalten, sei hier wegen der Enge besonders schwierig. Und trotz aller Aufklärungsversuche habe sich gezeigt, dass es immer wieder zu unsachgemäßem Feuerwerksgebrauch, &bdquo;besonders unter Alkoholeinfluss“ komme.

Hinzu kommt noch eine weitere Regel, und die hat es durchaus in sich: Wer nämlich mit Feuerwerkskörpern in der Verbotszone erwischt wird - auch wenn er sie gar nicht dort zünden wollte, muss damit rechnen, dass er sie los ist - und auch nicht wiederbekommt. Argumentation der Stadt: Wenn jemand mit Pyrotechnik durch die Gegend läuft, lässt sich im Einzelfall nicht kontrollieren, dass er auch wirklich die Verbotszone damit verlässt. Darum wird das Zeug bei einer Kontrolle vom Ordnungsdienst konfisziert.

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