Beim Comedy-Abend in Blomberg wird viel gelacht

Blomberg. Dass Dagmar Schönleber am Nelkensamstag von Köln in die Nelkenstadt geflohen ist, das kann doch kein Zufall sein. Davon ist die gebürtige Blombergerin jedenfalls überzeugt. Ja regelrecht fliehen habe sie aus Köln müssen, denn aktuell sei dort kaum ein Fuß auf die Erde zu bekommen. Nur gut, dass die Lipper ihre Karnevalsveranstaltungen so gestreut legen, dass es nicht nur nicht zum Chaos kommt, sondern die Lipper auch noch zu jeder Veranstaltung gehen können. Außer zum Storchenkarneval, denn der hat dieses Mal gleichzeitig mit dem Comedy Abend in der Alten Meierei stattgefunden.

Dass sich all die Besucher der bis auf den letzten Platz belegten Alten Meierei gegen den Karneval oder andere Konkurrenzveranstaltungen entschieden hatten, um sie, Dagmar Schönleber, zu sehen, das freute die 51-Jährige überaus. &bdquo;Wir werden hier heute feiern!“, versprach sie ihrem Publikum. Mit extrem guter Laune wolle sie ihre Gäste am Ende des Abends verlassen und hatte, um dieses Ziel dann auch erreichen zu können, zwei weitere Künstler ihrer Wahl eingeladen. &bdquo;Deswegen mag ich dieses Format so gern: Ich kann einladen, wen ich möchte“, sagte sie erfreut. Bernd Gieseking und Matthias Reuter waren es an diesem Abend geworden.

Dass Dagmar Schönleber selbst immer wieder den Weg nach Blomberg in die Alte Meierei findet, sei nicht zuletzt der Freundschaft zu der Kulturbeauftragten der Stadt, Andrea Plat, zu verdanken. Beide würden sich aus der Schulzeit kennen und hätten zwischen ihrem achten und 13. Lebensjahr viel Zeit miteinander und mit Hanni- und Nanni-Rollenspielen in der Scheune von Andrea Plats Eltern verbracht, sagte Plat. Seit mehr als 20 Jahren widmet Schönleber sich inzwischen der interkulturellen Verständigung im Rheinland und wandte ihr integratives Wissen auch gleich bei ihrem Publikum an.

Brücken überwinden

Kulturelle Unterschiede und Brücken überwinden, das kann doch auch zwischen Lemgoern und Blombergern eigentlich nicht so schwierig sein, dachte sie sich, und machte kurzerhand Udo und Renate aus dem Publikum miteinander bekannt. Und da das so gut funktionierte, sollten alle anderen Besuchern mit den beiden gleichziehen und sich einander vorstellen, auch wenn das nach Schönlebers Vermutungen für Lipper durchaus schwierig werden könnte. Und da es sogar ein paar Umarmungen gab, die von der Aufgabenstellung eigentlich gar nicht umfasst waren, sah Schönleber ihre Mission als erfolgreich abgeschlossen.

Voller Harmonie und humoristisch auf den Abend eingestimmt, übergab Dagmar Schönleber das Mikrofon an ihren ersten Gast, Bernd Gieseking. Nach 30 Jahren in Köln und der Welt war er jüngst wieder nach Ostwestfalen zurückgekehrt, und zwar nach Minden. Der weitgereiste Kabarettist brachte in den vergangenen Jahren ein Buch nach dem anderen heraus – das jüngste Modell ist &bdquo;Das kuriose Ostwestfalen Buch“. Eine herkömmliche Lesung oder einen drögen Vortrag gab es von ihm allerdings nicht, er brachte lebendiges, witziges und informatives Kabarett auf die Bühne.

Ebenfalls aus dem Rheinland, nämlich aus Oberhausen, kam der zweite Gast des Abends, Matthias Reuter. Er spielte Klavier und Gitarre, hatte Germanistik studiert und hält sich gern in der Nähe von Büchern und Instrumenten auf. Der künstlichen Intelligenz trotzend zeigt er mit seinen Programmen immer wieder, was diese wohl niemals fertigbringen wird: nämlich Geschichten und Songs aus dem echten Leben, fernab von Nullen und Einsen und selbst gemachte Gedanken.

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