Ein Teich für den Garten? Ein Blomberger Experte sagt, worauf Sie achten müssen

Blomberg/Kreis Lippe. Noch liegt der kleine Bach, den Matthias Lang an dem alten Apfelbaum vorbei angelegt hat und der sich ein Stück am Haus vorbei entlangschlängelt, nahezu trocken. Er wird als Überlauf für den Gartenteich dienen, den der Blomberger Garten- und Landschaftspfleger hier in Heidenoldendorf angelegt hat. Wasser in den Garten zu bringen - das ist sein Ding. &bdquo;Ein kleiner Teich ohne Technik wie Filter oder Pumpe lässt sich überall anlegen“, weiß Lang. Er referiert darüber am Freitag, 13. Juni, um 17 Uhr im &bdquo;InnoSpin“ in Lemgo. Einen Link zur Online-Teilnahme verschickt die Stadt Lemgo.

Eine Folie bedeckt den Grund des kleinen Teiches, größere Steine und Kiesel ummanteln stufenförmig sein Bett, erste Wasser- und Sumpfpflanzen wachsen. Und das Wasser? Das gewinnt Lang vom Wintergartendach. Ist der Teich dann genügend gefüllt, läuft es in den kleinen und nur teilweise angedichteten Bach über und versickert schließlich - solange zumindest, bis die geplante Zisterne fertig ist. Hier entsteht also ein kleines, feines Biotop für Flora und Fauna; ein Biotop, das Starkregen-Folgen entschärft, das Mikroklima verbessert, ein &bdquo;Lebensraum für Mensch und Tier“ ist, wie Matthias Lang betont: &bdquo;Das ist mein höchstes Anliegen. Und hier nutzen wir den Gartenbereich optimal.“

Klar gibt es einiges zu bedenken, &bdquo;aber viel ist es nicht“, sagt Lang. In den ersten zwei/drei Jahren müssen ein- bis zweimal im Jahr Mikroorganismen und Bakterien zugesetzt werden, die die biologische Selbstreinigung unterstützen und gegen Fäulnis wirken. Und: Es dürfen keine Fische eingesetzt werden - deren Ausscheidungen und das Futter sind schlecht für den fragilen Lebensraum. Es reiche, alle sechs bis acht Jahre &bdquo;reinzugehen und die Pflanzen zu dezimieren.“ Eine mit der Zeit immer vielfältigere Tier- und Pflanzenwelt sei der Dank. Käfer, Kröten, Frösche Fledermäuse und andere Tiere fänden Nahrung. Und was ist mit den Mücken? Libellen und Molche verhindern eine Plage.

Wildblumen sind das nächste Thema Matthias Lang referiert in der Vortragsreihe &bdquo;Lebendige Vielfalt - Biodiversität fängt im Garten an“ auch zu weiteren Themen. Am 13. September geht es um Wildblumenwiesen, am 1. November um Wild- und Vogelschutzhecken. &bdquo;Die Klimaveränderungen haben zunehmend längere Trockenperioden zur Folge, wie in diesem Frühjahr in Lippe spürbar“ erklärt Olrik Meyer, Fachbereichsleiter Umwelt, nachhaltige Entwicklung und Mobilität beim Kreis Lippe, die Motivation zu der Vortragsreihe. &bdquo;Das führt zu weniger blühenden Pflanzen und Wasserquellen, was die Nahrung und Lebensräume vieler Insekten und folglich auch Vogelarten, die von ihnen leben, stark einschränkt.“ Daher seien naturnahe Gärten mit vielfältiger einheimischer Bepflanzung und Wasserbiotope besonders wichtig für den Erhalt der Artenvielfalt, stimmt er Lang zu.

Neben der Trockenheit liefert außerdem die Bebauung Gründe genug, naturnahe Gärten einzurichten: &bdquo;Fast 12 Prozent der lippischen Grundfläche ist Siedlungsraum. Grüne Oasen in unseren Städten sind wichtig. Sie sind ein Ort der Erholung für uns Menschen und ein Lebensraum für unsere einheimische Flora und Fauna“, ergänzt Daniel Telaar, Leiter der unteren Naturschutzbehörde des Kreises Lippe. &bdquo;In der Biodiversitätsstrategie des Kreises ist daher das Thema Stadtnatur von Bedeutung.“ Gemeinsam mit der Stadt Lemgo sei daher die Vortragsreihe Lebendige Vielfalt – Biodiversität fängt im Garten an entwickelt worden“, ergänzt er. Lang betont: &bdquo;Ich freue mich, Erfahrungen aus fast 40 Jahren Praxis weitergeben zu dürfen!

Teilnahme online möglich Der Vortrag ist kostenlos und die Teilnahme auch online möglich. Der Link wird bei der Anmeldung verschickt. Diese kann an Ronja Post von der Alten Hansestadt Lemgo, (r.post@lemgo.de ) gerichtet werden. Eine telefonische Anmeldung ist unter (05261) 213-415 möglich. Um das Gelernte umzusetzen, bietet der Kreis Lippe in Kooperation mit dem Rolfschen Hof in Berlebeck am Sonntag, 19. Juli, einen Workshop zum Thema an. Der Workshop kostet 15 Euro. Interessierte können sich bis zum 9. Juli unter anmeldung@rolfscher-hof.de anmelden.

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