Ausdauer zahlt sich aus: Blomberger wird Boule-Landesmeister

Blomberg. Die Kugel löst sich aus der Hand, fliegt in einem hohen Bogen und landet mit einem dumpfen &bdquo;Klack“ auf dem Sand, ganz nahe an der kleinen Kugel. Rüdiger Haase reißt den Arm hoch, der Blick bleibt gespannt auf die rollende Kugel gerichtet. Der Blomberger spielt seit etwa zehn Jahren Boule. Gemeinsam mit seinen Teamkollegen Heribert Gödde aus Paderborn und Hubert Engler aus Ahlen ist er ungeschlagen nordrhein-westfälischer Landesmeister geworden.

&bdquo;Letztes Jahr sind wir leider durch einen taktischen Fehler gescheitert und konnten uns nicht für die Landesmeisterschaft qualifizieren“, sagt Haase. &bdquo;Dieses Jahr wollten wir es besser machen, und das haben wir geschafft.“ Die Meisterschaft in Köln zog sich über zehneinhalb Stunden reine Spielzeit. Das Team war die ganze Zeit voll konzentriert. Die Anspannung war entsprechend groß. &bdquo;Als wir dann den Pokal entgegen nehmen durften, waren die Freude und die Erleichterung riesig“, betont der 68-Jährige.

Reiz der Turniere Die Teamkollegen kennen sich seit vielen Jahren und sind längst ein eingespieltes Trio. Ursprünglich trafen sie sich aber als Gegner in Eins-gegen-Eins-Partien. Gerade das mache für Haase den Reiz der Turniere aus: &bdquo;Man lernt immer wieder neue Spieler kennen, misst sich – und trotzdem unterstützt man sich gegenseitig.“

Er nimmt regelmäßig an Wettbewerben teil und reist meistens schon einen Tag vorher mit seinem Kastenwagen an – so auch bei der Landesmeisterschaft. &bdquo;Dann schaue ich mir abends die Turnierbahnen in Ruhe an, mache ein paar Probewürfe und stelle mich auf den nächsten Tag ein“, erklärt der 68-Jährige. Wichtig sei vor allem, den Untergrund zu testen. Auf manchen Böden rollen die Kugeln weit, auf Schotter dagegen gar nicht. Dann werde es schwierig, die gegnerische Kugel zu bewegen.

Begleitet von seinem Hund Auch die richtige Technik sei entscheidend – etwa die Handhaltung, um gerade zu werfen. Die Kugel sollte wie in einer Baggerschaufel in der Hand liegen und mit ausgestrecktem Arm geworfen werden. Außerdem müsse sie gut in die Handfläche passen. &bdquo;Alles andere muss man sich erarbeiten“, sagt Haase. Besonders wichtig sei es, dranzubleiben. Gerade in Stresssituationen wie bei Turnieren müsse etwa die Handhaltung automatisch funktionieren.

Bei den meisten Wettbewerben wird der 68-Jährige von seinem Hund begleitet. &bdquo;Der ist mittlerweile NRW-weit bekannt“, sagt Haase und lacht. Der Border-Collie-Terrier-Mischling feuert sein Herrchen vom Spielfeldrand an und ist längst Teil des Teams, ob als Glücksbringer oder als treuer Begleiter.

Training mit Hobbyspielern Haase habe schon immer Freude am Präzisionssport gehabt. Mit Boule sei er dann das erste Mal im Urlaub in Frankreich in Berührung gekommen und war sofort begeistert. Seit neun Jahren spielt er im Verein Lemgo-Lüerdissen.

Zwei- bis dreimal pro Woche misst er sich außerdem mit Hobbyspielern auf der Trainingsbahn im Burggarten in Blomberg oder im Schlosspark in Schieder. &bdquo;Da ist das Niveau nicht zu unterschätzen – da bekommt man auch schon mal einen auf die Mütze“, sagt der 68-Jährige und lacht.

Eigene Boule-Bahn Um mit seiner Frau, die ebenfalls hobbymäßig Boule spielt, oder auch allein zu trainieren, hat er sich im eigenen Garten eine Boule-Bahn angelegt. Dort trainiert er unter anderem für die deutsche Meisterschaft in Berlin, die am 13. und 14. September stattfindet und sein nächstes großes Ziel ist.

&bdquo;Da sind wir als Team NRW 01 dabei – das ist eine besondere Ehre“, betont Haase. Je öfter Teams bei Meisterschaften antreten, desto mehr Ranglistenpunkte sammeln sie. Als Landesmeister geht Haases Team in Berlin als Erstplatzierter an den Start. Trotz aller Erfolge bleibt Haase bescheiden und träumt davon, sich irgendwann auch im Tête-à-Tête (Eins gegen Eins) auf einer Deutschen Meisterschaft zu messen.

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