Detmold. Auf die Titanic folgt „Das letzte Ma(h)l". Die Jungköche am Felix-Fechenbach-Berufskolleg denken sich immer wieder neue Themen für die Kochshow „unARTig" aus, die im September bereits zum zehnten Mal stattfindet. Zuletzt wurden die Gänge rund um den Untergang des berühmten Kreuzers entwickelt, nun wird der Name Programm: Zum letzten Mal soll die Veranstaltung stattfinden.

„Es liegt vor allem am Nachwuchsmangel", erklärt Fachlehrer und Küchenmeister Jürgen Rabe. In den vergangenen Jahren sei der Ausbildungsgang zweizügig, also mit zwei Einstiegsklassen, gelaufen. „Mit zwischen 50 und 60 Schülern pro Jahrgang passte das ganz gut. Nicht alle wollen nachher bei dem Projekt auch mitmachen", meint der Koch. Die Zahl der zu erwartenden Azubis habe sich für das kommende Jahr beinahe halbiert. In der Vergangenheit haben sich für „unARTig" Arbeitsgruppen von rund 20 Leuten zusammengefunden, das würde nun nur funktionieren, wenn beinahe der ganze Jahrgang mitmachen würden.

„Die Teilnahme ist und war allerdings immer freiwillig. Mit nur noch fünf oder sechs Leuten ergibt das aber keinen Sinn mehr", berichtet Rabe. Wobei er für die vorigen Shows keine große Werbung in den Klassen machen musste. Aus der Idee, die ursprünglich als einmaliges Ereignis geplant war, habe sich schnell ein Selbstläufer entwickelt. „Zunächst hatten wir etwa 30 Gäste zum Essen da, alles Freunde und Familie. Im vergangenen Jahr mussten wir auf vier Abende mit jeweils 120 Gästen aufstocken. Das sprengte natürlich auch längst die Kapazitäten des Schulrestaurants, weshalb wir in ein Zelt ausgewichen sind."

Die diesjährige Veranstaltung finde an zwei Abenden im September statt. Diesmal würde das Ganze ins Forum des Berufskollegs verlegt. Hier sei ausreichend Platz für jeweils 200 Gäste und zudem gebe es eine Bühne auf der die Schüler neben ihren Positionen in Service und Küche auch musikalische Leistungen zeigen wollen. Für diese letzte Show haben sich der Fachlehrer und seine Azubis auf das passende Thema „Das letzte Ma(h)l" geeinigt.

Die Vorbereitungen stehen jetzt bereits an. Alles, was am Ende auf Teller und Bühne kommt, soll die Idee der Azubis sein. Wobei der Lehrer schon noch ein Wörtchen mitzureden hat. „Wenn einer meint, er müsse eine halbe Stunde nackt auf dem Tisch tanzen, lasse ich ihn erst einmal eine Woche in dem Glauben, dass das so kommt. Letztendlich soll es aber natürlich nicht zu unartig werden, auch wenn der Name Programm ist", gibt Rabe schmunzelnd zu bedenken. Ausgefallen sind auch immer das Rahmenprogramm und die Art der Präsentation. So gab es in der Vergangenheit zum Beispiel speziell angefertigte Teller.

Fans der Kochshow müssen dennoch nicht verzagen. Auch wenn sie in diesem Ausmaß nicht weitergeführt werden soll, plant Rabe bereits neue Projekte. „Vielleicht nicht mehr vor einem ganz so großen Publikum, dafür aber ausgefallener", meint er.