Detmold. Nach mehreren Telefonaten mit beleidigendem Inhalt soll es im Januar vergangen Jahres am Detmolder Bahnhof zu einer Massenschlägerei zwischen zwei sechsköpfigen Gruppen gekommen sein. Die Schläger, vorwiegend aus dem arabischen Raum, sollen dabei nicht nur Teleskopschlagstöcke, sondern auch Messer eingesetzt haben. Ein Jugendlicher wurde durch mehrere Messerstiche schwer verletzt und konnte durch eine Notoperation gerettet werden. Ab dem 11. Juli müssen zwei der Schläger aus Detmold und Horn Bad-Meinberg, die zur Tatzeit 18 und 19 Jahre alt waren, vor dem Detmolder Jugendschöffengericht wegen gefährlicher Körperverletzung und schweren Landfriedensbruchs verantworten.
„Der Grund für diese Schlägerei sollen ehrverletzende Beleidigungen sein, die per Telefon zwischen Jugendlichen in Detmold und Bielefeld ausgetauscht worden sind", sagt Johanna Dämmig, Sprecherin der Detmolder Staatsanwaltschaft. Anschließend hätten die Detmolder ihre Kontrahenten aus Bielefeld in die Residenzstadt gelockt, um die Sache zu klären. „Doch die wollten gar nichts klären, während die Bielefelder auf dem Weg nach Lippe waren, haben sich die Detmolder mit weiteren Schlägern verstärkt", so Dämmig.
Als die Bielefelder-Gruppe am Bahnhof angekommen sei, seien die sechs sofort mit Faustschlägen, Tritten, Schlagstöcken und Messern angegriffen worden. Beide Angeklagten sollen brutal und rücksichtslos auf ihre Kontrahenten eingeschlagen haben. „Ob einer der beiden auch ein Messer gezückt und auf einen Kontrahenten Bielefelder eingestochen hat, wissen wir nicht", erklärt Dämmig. Auch diese Frage werde vor dem Schöffengericht erörtert. Sie sei schockiert, dass aus einer „Lappalie" solch ein wüste Massenschlägerei entstanden sei, die einem Menschen fast das Leben gekostet hätte.