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Neubau an der Peter-Gläsel-Schule wird Natur in Natur

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Borzoo Afshar (von links) und Jenni Kran vom Architekturbüro Next sowie Projektleiter Lars Kruel arbeiten daran, dass die Kinder im Herbst in den Neubau einziehen können. - © Carolin Jenkner-Kruel
Borzoo Afshar (von links) und Jenni Kran vom Architekturbüro Next sowie Projektleiter Lars Kruel arbeiten daran, dass die Kinder im Herbst in den Neubau einziehen können. (© Carolin Jenkner-Kruel)

Detmold. Wer dieser Tage durch die Klingenbergstraße in Detmold fährt, kann beobachten, wie innerhalb weniger Wochen ein komplexer Holzbau entsteht. Dachdecker, Elektriker, Fensterbauer und viele andere Handwerker arbeiten in den Sommerferien mit Hochdruck am Neubau der Peter-Gläsel-Schule, damit die Kinder noch vor den Herbstferien ihr neues Schulgebäude beziehen und mit Leben füllen können.

Durch starke Regenfälle im Februar und März hatte sich der Baubeginn um einige Wochen verzögert. Jetzt ist das Projektteam auf der Zielgeraden angekommen. Entworfen hat das avantgardistisch-futuristisch anmutende Gebäude das Architekturbüro Pape oder Semke aus Detmold. Die Kinder und Eltern der Peter-Gläsel-Schule hatten Architekt Harald Semke in einem Partizipationsprozess viele Ideen mitgegeben, die er in den Entwurf einbezogen hat. Ziel war es, Räume für Menschen zu schaffen, in denen die Bewegung des Lernens nicht behindert, sondern unterstützt wird. Herausgekommen ist eine Wabenkonstruktion aus Holz mit 1250 Quadratmetern Grundfläche, in der kein einziger 90- Grad-Winkel zu finden ist.

Beim Lernen mitten in der Natur

Auch Flure sucht man vergeblich. Stattdessen steht man direkt beim Betreten des Gebäudes in einem lichtdurchfluteten Forum, von dem aus die sechseckigen Lernräume erreicht werden. Durch die Glasfassaden wird man in den Lernräumen das Gefühl haben, mitten in der Natur zu stehen – und da jeder Raum einen direkten Zugang nach draußen hat, ist das auch möglich. „Auf technisch und architektonisch so hohem Niveau arbeiten zu dürfen, ist etwas Besonderes", sagt Bauingenieur Lars Kruel in einer Pressemitteilung. „Es ist alles eckig, aber nie rechtwinklig. Der Holzbau ist wie ein riesiges Puzzle gewesen."

Das sei auch für Borzoo Afshar und Jenni Kran vom Architekturbüro Next die größte Schwierigkeit. Sie sind für die Ausführungsplanung verantwortlich. „Die Wabenkonstruktion, in der kein Winkel gleich ist, bedeutete für uns viel Tüftelarbeit, aber genau darin liegt auch der Reiz", sagt Borzoo Afshar laut Mitteilung. Dass sich die Detailarbeit auszahlen werde, davon sei er überzeugt: „Wenn das Gebäude fertig ist, sieht man eigentlich nur diese zwei Wände aus Holz, ansonsten ist das Natur in Natur." Das Grundstück hat direkten Zugang zur Werre, die in Kooperation mit der Stadt Detmold renaturiert werden soll. Beim Außengelände werden die Kinder wohl auch wieder mehr mitgestalten können. Der aktuelle Stand auf der Baustelle kann auf www.pgschule.net live verfolgt werden.

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