Detmold. Bei der Umgestaltung der Langen Straße denkt die Verwaltung auch über Unterflur-Müllbehälter nach. Das hat eine Anfrage der FDP-Fraktion deutlich gemacht, die im Ausschuss für Städtische Betriebe behandelt wurde. Als mögliche Vorteile von in der Erde versenkten Müllgefäßen – wie sie besonders in Frankreich und den Niederlanden häufig zum Einsatz kommen – nennt die FDP den barrierearmen Zugang, das gepflegte Erscheinungsbild, die Lärmreduzierung bei der Altglassammlung, weniger Gerüche und weniger Vandalismus. Bei der Einführung Gelber Tonnen, die in der Innenstadt auf vielen Grundstücken schwer unterzubringen seien, können eine Unterflur-Müllsammelanlage auch Abhilfe schaffen, schreibt die FDP und wünscht sich, dass dies auch bei der Ausweisung von Neubaugebieten Beachtung findet. Nicht überall ist Platz in der Erde Tiefbau-Planer Andreas Hoffmann bestätigt, dass Unterflur-Müllbehälter als möglicher Bestandteil des Umbaus der Langen Straße derzeit geprüft werden. „Das war auch schon vor der FDP-Anfrage so. Allerdings ist noch offen, welches System verwendet werden könnte." Damit sei auch die Standort- und Kosten-Frage noch offen. „Gerade im Untergrund der Langen Straße ist wegen vieler Ver- und Entsorgungsleitungen gar nicht so viel Platz, wie es scheint." Lisa Wiechers von der Abfallwirtschaft hatte dem Ausschuss die Unterflurabfall-Problematik erläutert. Vor allem das Unterflur-Liftsystem habe sich nach der Prüfung unterschiedlicher Alternativen als Möglichkeit für Detmold herausgestellt. Es besteht aus einer Stahlliftkonstruktion, in die gewöhnliche große Müllbehälter gefahren werden können, um dann in der Erde versenkt zu werden. Das System bietet die Möglichkeit für Einwurfsäulen, die dann wie eine Mülltonne aus dem Asphalt schauen und im unterirdischen Müllgefäß münden. Lässt man sie weg, wird die Mülltonne nur unter der Erde abgestellt und ist zum Befüllen erst mit dem Lift nach oben zu fahren. „Die Frage ist, wie viel Kubikmeter im Boden Platz haben und ob überirdisch auch genug Platz für den Müllwagen ist", berichtet der Ausschussvorsitzende Michael Raeth. „Zwei Standplätze in der Innenstadt würden sich anbieten", schreibt die Stadtverwaltung in ihrer Mitteilungsvorlage: „An der Kreuzung Krumme Straße, Lange Straße und Exterstraße sowie auf dem Schloßplatz, da dort öffentliche Veranstaltungen stattfinden." Verschiedene Sammelsysteme Ein Unterflur-Müllsammelsystem mit Einwurfschacht, in das die großen vierrädrigen 1100 Liter fassenden Müllbehälter gefahren werden können, koste bis zu 10.000 Euro, schreibt die Stadt. Klassische Unterflur-Sammelsysteme, die mit einem Kran des Entsorgungs-Lastwagens aus dem Boden gehoben würden, seien mit 5500 Euro günstiger und böten mit bis zu 5000 Litern mehr Fassungsvermögen. Diese seien vor allem für die Altglas-Sammlung interessant, weil das bestehende Entsorgungsfahrzeug weiter genutzt werden können. Allerdings sei hier die Kooperationsbereitschaft des Entsorgers nötig – wie übrigens auch bei einer Unterflur-Variante der Gelben Tonne.