In Lage meldet der Müllschlucker, wenn’s voll wird

Lage. Die moderne Müll-Box meldet, wenn die Tonne voll ist. Der Abfall wird gepresst, die Energie kommt aus einem Akku, der mit einem Solarpanel geladen wird. Auf dem Marktplatz steht ein besonderer Müllbehälter, es ist ein Test. Das Ergebnis könnte Einfluss auf die Sanierung des Marktplatzes haben. Für diese gibt es positive Signale.

Einen wichtigen Beschluss hat die Kommunalpolitik einstimmig gefasst: Der Marktplatz und die Bergstraße werden angepackt, die Lange Straße zumindest erst einmal mitgedacht. Bürgermeister Matthias Kalkreuter sieht gute Chancen für das Großprojekt, denn die Bezirksregierung steht den Planungen positiv gegenüber. &bdquo;Auf ihre Empfehlung hin haben wir den Sedanplatz und das Bürgerhaus aus dem neuen ISEK erst einmal rausgenommen und konzentrieren uns auf die Marktplatzsanierung. Wir hatten kürzlich vor Ort Gespräche darüber, im Oktober werden wir uns mit dem NRW-Bauministerium abstimmen“, sagt Kalkreuter.

ISEK, das Integrierte städtebauliche Entwicklungskonzept, gibt es schon länger, doch mittlerweile haben sich die Bedingungen geändert. Die Stadt musste die Projekte für das neue ISEK noch einmal anmelden, um Fördergelder zu bekommen, die durch das Land und letztlich auch durch den Bund freigegeben werden. &bdquo;Das neue ISEK hat den Vorteil, dass wir die Projekte einmal einreichen. Im alten ISEK mussten wir für jede Förderrunde die Projekte immer wieder anmelden“, erklärt Kalkreuter. Ein Beispiel: Das historische Rathaus, das derzeit saniert wird, musste dreimal eingereicht werden und bekam dann grünes Licht.

Hausmüll landet im Stadt-Abfalleimer So weit ist es für den Marktplatz noch nicht, auch stehen die Details keineswegs fest. &bdquo;Das wird den Kommunalpolitikern vorgestellt und es wird sicher Diskussionen geben. Das ist auch so gewollt, denn letztlich müssen sich viele Nutzungsmöglichkeiten vereinen lassen“, so der Bürgermeister. Und am Ende gehe es auch ums Geld, denn die Stadt Lage wird einen Eigenanteil in Höhe von 40 Prozent zahlen müssen.

Eine Frage werde sicher sein, wie man die frisch sanierte Stadtmitte sauber halten kann. I m Lippe-Check der LZ hatte es einige Kritik daran gegeben, dass die Innenstadt zu wenig einladend ist und viel Müll herumliegt. Dass es zu wenige Mülleimer in der Innenstadt gibt, sei aber nicht das Problem. &bdquo;Wir sehen vielmehr, dass es einige Stellen gibt, wo immer wieder der Hausmüll in den städtischen Abfalleimern entsorgt wird. Da kommen wir mit dem Leeren nicht hinterher, und wenn sie ständig voll sind, ist klar, dass die Bürgerinnen und Bürger genervt sind“, sagt Kalkreuter.

Gleichwohl sei es sinnvoll, nach alternativen Möglichkeiten zu schauen. Denn wenn der Marktplatz und die Bergstraße überplant werden, spiele auch das Mülleimer-System eine Rolle. &bdquo;Hier geht es um die Aufenthaltsqualität, die wollen wir verbessern.“ Und da kam das Angebot gerade recht, die Box, die netto 5600 Euro kosten würde, für lau zu testen.

Uwe Friedrichsmeier, Fachteamleiter Straßen, Sportplätze, Friedhöfe, sieht einige Vorteile. Die Müllbox ist fest verschraubt und stabil gebaut. Trotzdem könne sie bei Bedarf auch umgesetzt werden. Wer Müll einwerfen will, muss nichts anfassen, sondern einfach unten auf die Stange treten. &bdquo;Das ist hygienisch, es riecht deutlich weniger, denn der Deckel der Tonne wird immer wieder geschlossen, und Getier wird auch nicht angelockt“, stellt er fest. Außerdem gibt es im Inneren der Müllbox eine Presse, die zumindest die Luft aus dem Müll drückt.

Müllbox meldet den Füllstand Ist der Behälter - eine 240-Liter fassende graue Tonne - zu gut zwei Dritteln gefüllt, gibt es eine Meldung in der App, die der Fachbereich hat, und der Bauhof kann die Tonne leeren. Alles sei modular aufgebaut. &bdquo;Wenn es Vandalismus-Schäden gibt, dann kann man Teile unproblematisch austauschen. Die Oberfläche ist so gewählt, dass Graffiti sehr schlecht haftet.“ Die Folie, die aufgeklebt wird, sei frei gestaltbar. &bdquo;Wenn wir uns für dieses System entscheiden würden, könnte eine Lagenser-Firma die Folie für uns fertigen“, sagt Friedrichsmeier.

Das ist alles Zukunftsmusik, denn erst einmal läuft die dreimonatige kostenlose Testphase. Parallel geht es mit dem neuen ISEK weiter. Der Antrag für das Programm 2026 werde bis zum 30. September eingereicht. &bdquo;Ich hörte, dass Ministerin Ina Scharrenbach auch alles selbst noch einmal prüft. Um Ostern herum könnte es eine Entscheidung geben“, sagt Matthias Kalkreuter. Und wenn diese positiv ausfällt, dann ist die Sanierung gesetzt. &bdquo;Damit ist nicht gesagt, dass es sofort losgeht, aber es ist sicher, dass wir Fördergeld bekommen und das Projekt weiter vorantreiben können.“ Sehr gut sei, dass der Rat einen einstimmigen Beschluss für die Sanierung gefasst habe. Der neue Rat werde sich mit der Detailplanung befassen.

In Lage meldet der Müllschlucker, wenn’s voll wird

LZplus für nur 1 € die Woche

Bauschutt und Ekliges im Abfalleimer: Auf Tour mit einem Detmolder Städtereiniger

Kleiner und Kompakter: Die Stadt Lage bekommt ein neues Isek

Geschäftsleute setzen sich für bessere Beleuchtung in Lages Innenstadt ein

Die Grünen nehmen sich den Siegerentwurf für Lages Mitte vor

Müll in Bielefelder Parks: Sind Partypeople mit Leergut und Kartons schlicht überfordert?

Der Umbau des historischen Rathauses in Lage beginnt

Lippische Landes-Zeitung: Nachrichten aus Lippe, OWL und der Welt

LZplus Herbst-Deal

1 € pro Woche

Weiterlesen mit LZplus