In Detmold entsteht eine Anlaufstelle für Familien

Detmold. Das Restaurant &bdquo;Larte" ist lange ausgezogen, nun soll in die Räume an der Schülerstraße neues Leben Einzug halten. Die Stadt hat das Ladenlokal angemietet, um hier ihren neuen &bdquo;Familien-Info.Treff" (kurz: F.I.T) einzurichten. Der Vorteil: Ein Spielplatz befindet sich gleich auf der Rückseite.

Das ist ein Vorteil, weil Familien in der Anlaufstelle ein Rund-um-Angebot vorfinden sollen – aus Informationen, Beratung, Verweil- und Spielmöglichkeiten, Betreuung und einigem mehr. Das ist gar nicht neu? Das bietet die Stadtverwaltung jetzt auch alles schon? Das ist tatsächlich so. Aber: &bdquo;Wir haben festgestellt, dass die Familien nicht da ankommen, wo die Angebote sind", sagt Bürgermeister Frank Hilker.

Sie müssten sich Informationen erst besorgen, weil diese nicht in angemessener Form ankämen. Vieles sei so organisiert, wie es für die Verwaltung am besten sei. Nun will die Stadt den Spieß umdrehen. &bdquo;Die Familien sollen nicht mehr von Stelle zu Stelle laufen müssen, sondern erhalten im Familien-Infotreff alles aus einer Hand. Noch dazu in zentraler Lage in der Detmolder Innenstadt, inklusive ÖPNV-Anbindung. Und: Der Treff soll niedrigschwellig sein. Denn die Stadt stellt nach wie vor fest, dass es Hemmungen gibt – zum Beispiel beim Gang zum Jugendamt. Es komme vor, dass Eltern, Fragen zur Erziehung nicht äußerten, weil sie Bedenken hätten, dass sie verpetzt und am kommenden Tag ihre Kinder abgeholt würden. Das soll sich mit der neuen Anlaufstelle ändern.

&bdquo;Im Eingangsbereich sollen zwei Arbeitsplätze entstehen, an denen die Familien Informationen erhalten", erklärt Joanna Stöcker von der Stabstelle Integrierte Jugendhilfe- und Schulentwicklungsplanung bei der Stadtverwaltung. Zum Beispiel zu Sportangeboten, Vereinen oder zu Ansprechpartnern für bestimmte Themen, an die die Mitarbeiter vermitteln. Gleich nebenan sei ein Bereich vorgesehen, in dem auch eingehendere Beratung möglich sei – zum Beispiel für die Kinderbetreuung oder auch für den Übergang von der Kita in die Schule und damit in die OGS.

Über ein paar Stufen gelangen die Besucher in den hinteren Bereich, in dem sie einen Kaffee trinken oder ein Baby-Gläschen warm machen können. Auch eine Stillecke für stillende Mütter und eine Wickelgelegenheit sind vorgesehen. Dazu kommt ein Raum, in dem Treffen oder Kurse für Mütter und Väter möglich sein sollen, und in dem sich Spielmöglichkeiten für Kinder befinden sollen. Diese können auch auf die rückwärtige Terrasse ausgeweitet werden, auf der Sitzgelegenheiten und ein Kinderwagen-Parkplatz geplant sind. Plus ein barrierefreier Zugang zum Familien-Infotreff.

Der Clou: An die überdachte Terrasse schließt sich, wie eingangs bereits erwähnt, der städtische Spielplatz an der Grabenstraße an – ein Glücksfall, wie die Verantwortlichen unisono betonen, weil er das Angebot abrundet. Geplant ist, diesen noch ein Stück weit aufzuwerten. Zunächst sind jedoch erst einmal die Innenräume dran, die in den kommenden Wochen eingerichtet werden sollen.

&bdquo;Der Vermieter übernimmt einiges", berichtet Joanna Stöcker. Für die Ausstattung gebe es zudem einen Zuschuss von 62.000 Euro aus dem Förderprojekt &bdquo;kinderstark – NRW schafft Chancen" des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe. Die restlichen Mittel kommen aus dem laufenden städtischen Budget, wie Bürgermeister Hilker berichtet. Es handele sich nicht um Sonderausgaben. Ziel sei es, in rund zwei Monaten fertig zu werden, so dass die neue Anlaufstelle Anfang 2021 eröffnet werden kann.

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