Grüne stellen ab sofort in Detmold einen Bürgermeister Stellvertreter

Detmold. Ein gelungener Start für die Arbeit des neuen Stadtrates mit seinen Mitgliedern aus neun Parteien und Gruppen: Alle Funktionen, die in der konstituierenden Sitzung zu besetzen waren, sind mit einstimmigem Votum vergeben worden – auch wenn es bei einigen Punkten Enthaltungen gab. Das wertete Bürgermeister Frank Hilker als &bdquo;bemerkenswert".

Den Auftakt der konstituierenden Ratssitzung hatte Alterspräsident Manfred Stölting (SPD) bestritten, der zunächst einige Worte an die gewählten Vertreter richtete: &bdquo;Wir müssen die Spuren der Pandemie in Grenzen halten. Das geht nur in einer guten und engen Zusammenarbeit. Wir werden nicht immer einer Meinung sein, hitzige Debatten gehören zum Geschäft. Gleichwohl muss der Umgang unter den politischen Mitstreitern von Menschlichkeit und gegenseitiger Achtung geprägt sein", betonte Stölting. Anschließend wurde Bürgermeister Frank Hilker durch den Stadtrat vereidigt.

&bdquo;Sie können sich sicher sein, dass ich ein Bürgermeister für alle 76.000 Detmolder sein werde", sagte Hilker in seiner Antrittsrede. &bdquo;Es wird unsere Aufgabe sein, den Anforderungen besonnen zu begegnen und dafür Sorge zu tragen, dass unsere Stadt, das heißt dass die Menschen, die Unternehmen und die Institutionen gut durch die Krise kommen."

Wenn man sich auf die Suche nach dem Kern einer Kommune begebe, lande man immer bei den Menschen.Viele lebten aus Überzeugung gerne in der Innenstadt oder in den Ortsteilen, viele engagierten sich, junge Familien ließen sich neu in Detmold nieder oder kehrten zurück. Es gebe einen stetigen Wandel und ständig neue Ideen. &bdquo;Die Kraft und Kreativität sind der Motor und das Markenzeichen unserer Stadt", sagte der Bürgermeister.

Ein zentrales Thema werde eine Nachhaltigkeitsstrategie sein, bei der es nicht nur um Klimaschutz, sondern auch um soziale Gerechtigkeit, Bildung und Teilhabe sowie bezahlbaren Wohnraum gehe. Jeder dürfe daran mitarbeiten. Es handele sich um eine ganzheitliche Aufgabe der Stadtgesellschaft. &bdquo;Die Eintrittskarte ist Toleranz für die Position des anderen", betonte Hilker. Gemeinsam solle nach dem realistisch Machbaren gesucht werden. Das gelte auch für Mobilität. Weitere Themen seien: Unterstützung für die Wirtschaft, Konzept für die Innenstadt, Förderung der Kultur, Verstetigung der Familienfreundlichkeit. Dazu schweben dem Bürgermeister Zukunftstische mit Akteuren aus der Stadtgesellschaft vor.

&bdquo;Zu Detmold gehören Menschen aus mehr als 100 Nationen. Die Vielfalt ist eine Stärke. Außerdem liegt Detmold im Zentrum Europas. Jeder, der versucht, das Miteinander durch Hass und Hetze zu stören, wird bei mir auf Widerstand stoßen", betonte Hilker. Die politischen Gremien sollten eine Vorbildfunktion haben und darauf zu achten sei für ihn eine Herzensangelegenheit.

Für seine Arbeit hat der Bürgermeister verschiedene Stellvertreter. Auf Verwaltungsebene wurde Technischer Beigeordneter Thomas Lammering befristet zum Allgemeinen Vertreter des Bürgermeisters ernannt. Dazu kommen drei ehrenamtliche Stellvertreter, die bei Repräsentationsterminen für den Bürgermeister einspringen. Dazu wurden Christ-Dore Richter (SPD), Helmut-Volker Schüte (CDU) und Elke Wittek (Bündnis 90/Die Grünen) bei zwei Enthaltungen einstimmig vom Stadtrat gewählt.

Welche Partei Zugriff auf einen Stellvertreter-Posten hat, wird in einem Verfahren nach dem Juristen Victor DHondt errechnet. Zugrunde liegt die Sitzverteilung. In der vergangenen Wahlperiode stellten SPD und CDU einen Stellvertreter, und die SPD auch noch den dritten. Dadurch dass die Grünen neun Sitze haben, geht der dritte Posten an sie.

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