Neue Detmolder Ortsbürgermeister*innen starten durch

Detmold. Bei der Kommunalwahl sind nicht nur die Würfel für den neuen Bürgermeister und den Stadtrat gefallen, sondern auch für die Ortsbürgermeister. Immerhin werden diese durch die Partei benannt, die die meisten Stimmen vor Ort erhalten hat – was zu einigen Wechseln führte. Der Stadtrat hat die Funktionsträger danach in seiner konstituierenden Sitzung einstimmig gewählt. Insgesamt neun neue sind dabei, die fortan ihren Ortsteil nach außen repräsentieren, erste Ansprechpartner für die Bewohner sind und das Bindeglied zur Stadtverwaltung bilden. Ein Überblick.

Detmold-Nord: In diesem Gebiet, das grob gesagt die Altstadt und den Bereich nördlich davon umfasst, übernimmt Erhard Friesenhan (SPD) von seinem Parteikollegen Werner Meise. Friesenhan hat vor seinem Ruhestand bei der Stadtverwaltung gearbeitet und ist bislang Mitglied im Stadtrat gewesen. &bdquo;Die Bürger können ihre Anliegen an mich richten und ich gebe sie dann an die Stadtverwaltung weiter. Wobei ich allerdings nichts entscheiden, sondern lediglich vermitteln kann", erklärt der 73-Jährige. Außerdem wolle er sich unter anderem für die Entwicklung des ehemaligen Britenviertels einsetzen, in städtebaulicher Hinsicht und auf die neuen Bewohner bezogen. &bdquo;Egal welche Nationalität, das Zusammenleben muss funktionieren", sagt Friesenhan.

Detmold-Süd: Der bisherigeOrtsbürgermeisterHelmut-Volker Schüte (CDU) wird von Uta Bellion (Bündnis 90/Die Grünen) abgelöst. &bdquo;Ich wohne in Detmold-Süd und habe auch durch meine Kindheit und Jugend eine Beziehung zu dem Bereich", sagt die 64-Jährige, für die nun die Einarbeitungsphase begonnen hat. Sie habe von ihrem Vorgänger bereits eine Mappe erhalten und wolle sich erst einmal einen Überblick darüber verschaffen, was die Bürger vorgetragen haben, was davon noch läuft und was bereits abgeschlossen ist. &bdquo;Das ist wichtiger als das, was mir so auffällt", findet Bellion. &bdquo;Danach sehen wir weiter."

Diestelbruch: Mehr Frauenpower hat sich die CDU in Diestelbruch auf die Fahnen geschrieben und Kathryn Landwehrmeyer zur neuen Ortsbürgermeisterin gemacht, die erst seit Sommer in der Partei ist und Konrad Meierjohann (SPD) nachfolgt. Die 37-jährige Polizeibeamtin, die ursprünglich aus Heidenoldendorf stammt, wohnt nur einige hundert Meter von der Grenze entfernt, in Vahlhausen, und hat durch die Grundschule und den Sportverein nach eigener Aussage einen großen Bezug zu Diestelbruch. &bdquo;Als erstes möchte ich mich gerne mit den Vereinen austauschen und hören, welche Bedürfnisse es gibt", sagt Landwehrmeyer. Sie habe schon erfahren, dass ein Arzt gesucht werde und es den Wunsch nach einem Altenheim gebe. Ihr liege außerdem ein Trimm-Dich-Pfad und der Verkehr am Knotenpunkt Dörenwald-/Dahlheidestraße am Herzen. &bdquo;Hier gibt es zu viel und zu schnellen Verkehr. Deshalb möchte ich bauliche Maßnahmen zur Temporeduzierung anregen."

Barkhausen: Ortsbürgermeister Jobst Begemann (CDU) wird von Laura Schuster abgelöst, die zwar keine Parteizugehörigkeit, dafür aber viel Motivation mitbringt, in ihrem Ortsteil etwas zu bewegen. &bdquo;Ich bin aus Lage zugezogen und fühle mich sehr wohl hier", sagt die 29-Jährige, die beim Kreis Lippe im Bereich Klimaschutz arbeitet. Sie möchte die Dorfgemeinschaft stärken. Barkhausen habe zwar nur rund 200 Einwohner, sei von der Fläche her aber sehr groß. Durch die kleinen Häusergruppen und die Distanz dazwischen kenne man sich nicht unbedingt. Sie könne sich vorstellen, die Menschen bei Spaziergängen und Kaffeetrinken zusammen zu bringen, sofern es das Infektionsgeschehen es später wieder zulasse, oder auch die ein oder andere Klimaschutzaktion anzubieten.

Brokhausen: Cord-Henrik Starke (CDU) ist neuer Ortsbürgermeister in Brokhausen und folgt damit auf Ortwin Mensenkamp, der 2017 als Parteiloser von der SPD vorgeschlagen worden war. &bdquo;Ich möchte die Vereinsstruktur stärken", sagt der 25-jährige Polizeibeamte, dessen Vater schon stellvertretender Bürgermeister war. Er ist sachkundiger Bürger im Stadtrat und Mitglied in zwei Ausschüssen. Vor Ort möchte er sich unter anderem für Dog-Stationen, einen Ausbau der Schulwegsicherung und mehr Straßenbeleuchtung einsetzen. &bdquo;Mein Heimatdorf liegt mir sehr am Herzen", sagt Starke, der mittlerweile zwar in Oettern-Bremke lebt, aber noch jeden Tag in Brokhausen vorbeischaue.

Oettern-Bremke: Hier gibt es ein Wiedersehen mit Dorothee Hermanns-Siekmann (CDU), die bereits zwei Wahlperioden lang Ortsbürgermeisterin war und den Posten nun von Elke Kenter (SPD) übernimmt. Die 56-jährige Landwirtin möchte Ansprechpartnerin für die Wünsche aus der Bevölkerung sein und gerne ein Dorffest für die rund 140 Bewohner auf die Beine stellen. &bdquo;Es gibt viele junge Leute und Familien im Dorf", erklärt sie. Oft fahre man auf der Straße, die durch den langgezogenen Ort führe, immer nur an einander vorbei. Durch ein Fest könne man sich kennen lernen und den Zusammenhalt fördern. Auch witzige Aktionen wie in der Vergangenheit, als Kontakt zu Bremke im Extertal aufgenommen wurde, könne sie sich vorstellen.

Pivitsheide V.H.: In Pivitsheide V.H. hat es ebenfalls einen Wechsel gegeben. Hier übernimmt Christian Fritzemeier (CDU) von Ralf Hamann (SPD). Der 30-Jährige, der beruflich bei der Ecclesia tätig ist, ist zwar nach dem Studium in die Innenstadt gezogen, stammt aber aus Pivitsheide V.H. und fühlt sich sehr mit dem Ortsteil verbunden. Einsetzen möchte er sich für den Erhalt des Naherholungsgebiets Hasselbachteich, die Stärkung des Ehrenamts, eine würdevolle Nachnutzung des Alten Friedhofs und den Ausbau der Radwege.

Hornoldendorf: Die SPD hat Thomas Engstfeld als Ortsbürgermeister für Hornoldendorf vorgeschlagen, der als Parteiloser von Jürgen Köster (SPD) übernimmt. &bdquo;Ich möchte das Dorf bei der Stadt repräsentieren und die einzelnen Gruppen vor Ort zusammenführen und die Verständigung untereinander fördern. Zusammen kann man mehr bewegen als allein", sagt der 56-jährige Tischlermeister. Auch ein Dorffest könne er sich vorstellen.

Remmighausen: Marjenne Wilkening (SPD) ist bereits in vielen Vereinen in Remmighausen engagiert; nun übernimmt sie das Amt der Ortsbürgermeisterin von ihrer Parteikollegin Bärbel Droste, die den Staffelstab nach zehn Jahren abgibt. &bdquo;Die Hauptsache ist, die Interessen der Remmighauser zu vertreten", sagt die 64-jährige Juristin, die ursprünglich aus dem Rheinland stammt und seit 1998 in dem Ortsteil lebt. Dazu wolle sie sichtbar sein und Kontaktpflege betreiben, auch wenn virusbedingt derzeit keine Antrittsbesuche möglich seien.

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