Virentötende Masken: Worauf Verbraucher beim Kauf achten sollten

Berlin/Detmold. Schutzmasken werden aufgrund der Corona-Pandemie nach Angaben der Politik noch lange Teil unseres Alltags bleiben. Während medizinische Masken zu Beginn der Krise knapp waren, können Verbraucher sie mittlerweile sogar im Supermarkt kaufen. Zudem entwickeln Hersteller ihre Produkte immer weiter. Mittlerweile gibt es sogar Masken, die Coronaviren abtöten und Nutzer so besser vor einer Ansteckung schützen sollen. Doch stimmen die Werbeversprechen? Der Detmolder Hygieniker Jens Gieffers erklärt, ob sich eine Investition in die bis zu 35 Euro teuren Masken lohnt.

Die Versprechen der Hersteller klingen vielversprechend: Mit Hilfe verschiedener Technologien haben sie Schutzmasken hergestellt, dessen Oberflächen Coronaviren und andere Keime abtöten. Das kanadische Unternehmen i3 BioMedical Inc. verspricht beispielsweise, dass die äußere Oberfläche ihrer Maske &bdquo;TrioMed Active Mask Typ IIR" innerhalb weniger Minuten mehr als 99 Prozent der Coronaviren inaktiviert. Eine Forschergruppe der Universität Toronto in Kanada hat die Wirksamkeit in einer Studie bestätigt.

Textiloberflächen werden mit einer starken positiven Ladung versehen Das Schweizer Unternehmen Livinguard erzielt nach eigenen Angaben sogar noch bessere Ergebnisse. Der Maskenhersteller verspricht, dass die äußere Oberfläche ihrer Maske mehr als 99,9 Prozent der Coronaviren innerhalb weniger Stunden zerstört. Auch in diesem Fall haben Forscher die Wirksamkeit der Maske bestätigt. Wissenschaftler der Freien Universität Berlin zeigen in einer Untersuchung, dass die von Livinguard entwickelte Textilien im Vergleich zu bisher üblichen für die Maskenproduktion genutzten Materialien hohe Mengen an Coronaviren reduzieren können.

Die Technologie der beiden Hersteller ähnelt sich: Sie versehen die Textiloberfläche mit einer starken positiven Ladung. Kommen Viren oder andere Keime mit der Technologie in Kontakt, wird die negativ geladene mikrobielle Zelle zerstört, was zu einer dauerhaften Vernichtung der Krankheitserreger führt.

&bdquo;Keimtötende Wirkung lenkt vom eigentlichen Problem vieler Masken ab" &bdquo;In der Theorie ist es möglich, dass Oberflächen Viren und andere Keime abtöten", bestätigt auch Hygieniker Jens Gieffers, Chefarzt des Instituts für Mikrobiologie, Hygiene und Laboratoriumsmedizin des Klinikums Lippe. &bdquo;Die keimtötende Wirkung der neuen Schutzmasken ist an sich gut, lenkt jedoch von dem eigentlichen Problem vieler Masken ab." Denn nach Angaben des Hygienikers stecken sich die meisten Menschen trotz Schutzmaske mit dem Coronavirus an, wenn diese nicht richtig sitzt, da so Aerosole an der Maske vorbei gelangen können. &bdquo;Und nicht, weil sie ihre Hände beim Anfassen der Maske mit Coronaviren kontaminieren, danach in den Mund stecken und sich so infizieren."

Das Risiko sich so mit dem Coronavirus zu infizieren, könne jeder Verbraucher mit einer guten Händehygiene verhindern, sagt Gieffers. &bdquo;Für einen besseren Sitz der Maske können Träger nur bedingt sorgen, denn die Passgenauigkeit hat Grenzen. Entstehen an der Nase oder den Seiten Lücken, ist die Maske nicht richtig dicht und die Ansteckungsgefahr steigt."

Daher rät Gieffers als jenen, die bereit sind, mehr Geld in Schutzmasken zu investieren, auf die Passgenauigkeit zu achten. &bdquo;Lieber mal verschiedene Hersteller von FFP2-Masken ausprobieren oder in FFP3-Masken investieren. Der Standard ist an sich nicht nötig, doch die Hersteller achten bei FFP3-Masken noch mehr auf einen guten Dichtsitz", erklärt Gieffers.

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