Detmolder Martin-Luther-Kirche startet mit der Orgel ins kulturelle Frühjahr

Detmold . &bdquo;Unser kleiner Beitrag zu einem hoffentlich schon wieder kulturell gefüllten Frühjahr": So formuliert es Frank Erichsmeier, Pfarrer an der Martin-Luther-Kirche. Die Gemeinde lädt wieder zur Konzertreihe &bdquo;Orgelfrühling" ein. Konzipiert und organisiert hat sie der Interimsorganist der Gemeinde, Max Jenkins, der selbst das Eröffnungskonzert am Freitag, 16. April, spielen wird. Die folgenden vier Konzerte übernehmen regionale Organisten-Größen ebenso wie echte Stars der internationalen Szene.

Max Jenkins ist als Organist an der Martin-Luther-Kirche Nachfolger von Markus Epp, der im vergangenen Sommer auf eine Kantorenstelle in seiner schwäbischen Heimat gewechselt ist. Markus Epp hat den &bdquo;Orgelfrühling" 2010 aus der Taufe gehoben – seine geplante letzte Auflage der Detmolder Konzertreihe fiel im vergangenen Jahr coronabedingt ins Wasser.

Max Jenkins, der zurzeit noch sein Studium der Kirchenmusik an der Detmolder Hochschule für Musik abschließt, hat im August 2020 übergangsweise den Platz auf der Orgelbank eingenommen. Bis die Stelle neu ausgeschrieben werden könne, müsse die Pandemielage soweit unter Kontrolle sein, dass ein Probedirigat wieder möglich sei, erläutert Frank Erichsmeier. Zudem gebe es im Kirchenvorstand konzeptionelle Überlegungen zur Kantorenstelle.

Einmalig in der Region Max Jenkins hatte schon vor seiner Verpflichtung als Interimsorganist eine Verbindung zur lutherischen Kirchengemeinde, genauer gesagt zur Hiddeser Schwestergemeinde St. Michael Im Kampe. &bdquo;Dort leite ich seit 2018 die Kinder- und Jugendchöre sowie die Band." Max Jenkins überlegt kurz und ergänzt dann schließlich noch: &bdquo;Vor allem fühle ich mich aber mit der Orgel in der Martin-Luther-Kirche verbunden. So ein Instrument gibt es in der Region kein zweites Mal."

Wenn Max Jenkins von der 2009 erbauten Paschen-Orgel erzählt, gerät er ins Schwärmen. &bdquo;Sie versucht nicht so sehr, Universalorgel zu sein wie die meisten anderen Instrumente, sondern sie traut sich, romantisch zu sein. Es gibt zwar auch andere Orgeln, die das können, aber keine andere hat so kräftige Grundstimmen und so einen unverwechselbaren Charakter", sagt der Musiker. Dabei sei die Orgel trotz allem sehr vielseitig einsetzbar. Dennoch haben sich alle Organisten, die den &bdquo;Orgelfrühling" mitgestalten, für romantische Programme entschieden – &bdquo;das hatte ich gar nicht gefordert, aber es ist natürlich sehr stimmig so", sagt Jenkins.

Überhaupt habe sich bei der Planung der Konzertreihe vieles gut gefügt. &bdquo;Ich hatte unter anderem drei wirklich große Namen der Szene angeschrieben und habe mir gedacht, wenn einer davon zusagt, dann ist das schon ein Glücksfall", erzählt Max Jenkins. &bdquo;Und dann haben sie alle zugesagt." Der Orgelbauverein der Gemeinde habe sich vor seiner Auflösung (siehe Kasten) zudem noch einmal besonders großzügig gezeigt, so dass auch der finanzielle Background gesichert sei.

Vielfalt an fünf Abenden So spielt am 20. April Daniel Roth aus Paris an der Paschen-Orgel. &bdquo;Er ist einer der führenden französischen Orgelvirtuosen und hat als Interpret wie als Lehrer etliche prestigeträchtige Positionen eingenommen", sagt Max Jenkins. In Detmold widmet er sich der französischen Romantik und präsentiert zum 100. Todestag des Komponisten Camille Saint-Saëns Werke von eben diesem sowie von Boëly, Bach, Boëllmann, Fauré und Gigout.

Am 30. April stellt Daniel Beckmann, Domorganist am Hohen Dom St. Martin zu Mainz, &bdquo;Schumanns Werk für Pedalflügel" vor. Er bewegt sich dabei in der deutschen Romantik – genau wie die Detmolder Organistin und engagierte Chorleiterin Katrin Leykauf, die am 7. Mai Werke von Clara Schumann, Langlais, Reubke und anderen zu Gehör bringt.

Den Ausklang übernimmt am 14. Mai Roland Maria Stangier, seit 2010 Kurator der neuen Eule-Orgel der Philharmonie Mercatorhalle Duisburg sowie Titularorganist an der großen Schuke-Orgel der Ev. Kreuzeskirche in der Essener City. Unter dem Titel &bdquo;Pedalklavier – Transkription – Improvisation – Betrachtungen aus vier Jahrhunderten" präsentiert er in Detmold Werke von Bach, Haydn, Mendelssohn-Bartholdy, Boëly und Debussy sowie Improvisation über gegebene Themen.

In seinem Eröffnungskonzert, zu dem der Eintritt frei ist, unternimmt Max Jenkins selbst &bdquo;einen Rundumschlag durch den ,Orgelfrühling. Ich spiele Werke aus allen Stilrichtungen, die in den anderen Konzerten erklingen. So können sich die Zuhörer überlegen, was ihnen am besten gefällt und welche der Folgekonzerte sie auf jeden Fall besuchen wollen", sagt der Organist.

Die Konzerte beginnen um 19 Uhr. Der Eintritt zu allen Abenden außer dem Auftaktkonzert kostet 10 Euro, ermäßigt 5 Euro – für Kinder und Jugendliche ist der Eintritt frei. Unter dem aktuell geltenden Hygienekonzept gibt es in der Kirche 75 Plätze. Um Anmeldung im Gemeindebüro, Tel. (05231) 23072, per E-Mail an gemeindeamt@detmold-lutherisch.de oder über die Church-Event-App wird gebeten.

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